Hast du das Schloß gesehen, Das hohe Schloß am Meer? Golden und rosig wehen Die Wolken drüber her. Es möchte sich niederneigen In die spiegelklare Flut; Es möchte streben und steigen In der Abendwolken Glut. „Wohl hab' ich es gesehen, Das hohe Schloß am Meer, Und den Mond darüber stehen Und Nebel weit umher.“ Der Wind und des Meeres Wallen, Gaben die frischen Klang? Vernahmst du aus hohen Hallen Saiten und Festgesang? „Die Winde, die Wogen alle Lagen in tiefer Ruh, Einem Klagelied aus der Halle Hört ich mit Tränen zu.” Sahest du oben gehen Den König und sein Gemahl? Der roten Mäntel Wehen, Der goldnen Kronen Strahl? Führten sie nicht mit Wonne Eine schöne Jungfrau dar, Herrlich wie [die]1 Sonne, Strahlend im goldnen Haar? „Wohl sah ich die Eltern beide, Ohne der Kronen Licht, Im schwarzen Trauerkleide; Die Jungfrau sah ich nicht.”
Lieder und Romanzen mit Klavierbegleitung
by Conradin Kreutzer (1780 - 1849)
1. Das Schloß am Meer  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Das Schloß am Meere", appears in Balladen und Romanzen, first published 1807
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- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "The castle by the sea"
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "The castle by the sea", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le château sur la mer", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) [singable] (Giedrius Prunskus) , "Pilis prie jūros", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
1 Strauss: "eine"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Giedrius Prunskus [Guest Editor]
2. Seliger Tod  [sung text not yet checked]
Gestorben war ich [Vor]1 Liebeswonne; Begraben lag ich In ihren Armen; [Erwecket]2 ward ich Von ihren Küßen; Den Himmel sah ich In ihren Augen.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Seliger Tod", appears in Lieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Bienheureuse mort", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Mikhail Larionovich Mikhailov) , "Блаженная смерть", first published 1862
- SPA Spanish (Español) (Wilson Hidalgo) , "Yo había muerto", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
1 Claudius: "In"; further changes may exist not shown above.
2 Beer: "erweckt"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Die Kapelle  [sung text not yet checked]
Droben stehet die Kapelle, Schauet still ins Tal hinab, Drunten [singt]1 bei Wies' und Quelle Froh und hell der Hirtenknab'. Traurig tönt das Glöcklein nieder, Schauerlich der Leichenchor; Stille sind die frohen Lieder, Und der Knabe lauscht empor. Droben bringt man sie zu Grabe, Die sich freuten in dem Tal. Hirtenknabe, Hirtenknabe! Dir auch singt man dort einmal.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Die Kapelle", appears in Lieder
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De kapel", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Corien Sleeswijk) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The Chapel", copyright ©
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La chapelle", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Blodek: "sitzt"
Researcher for this page: Jakob Kellner
4. Mein Gesang  [sung text not yet checked]
Ob ich die Freude nie empfunden? Ob stets mein Lied so traurig klang? O nein! ich lebte frohe Stunden, Da war mein Leben Lustgesang. Die milde Gegenwart der Süßen Verklärte mir das Blumenjahr; Was Morgenträume mir verhießen, Das machte stets der Abend wahr. O könnten meiner Wonne zeugen Des Himmels und der Bäche Blau, Die Haine mit den Blütenzweigen, Der Garten und die lichte Au! Die haben alles einst gesehen Und haben alles einst gehört. Doch ach! sie müssen traurig stehen, Auch ihre Zier ist nun zerstört. Du aber zeuge, meine Traute, Du Ferne mir, du Nahe doch! Du denkst der kindlich frohen Laute, Du denkst der sel'gen Blicke noch. Wir hatten uns so ganz empfunden, Wir suchten nicht das enge Wort; Uns floß der rasche Strom der Stunden In freien Melodien fort. Du schiedest hin, die Welt ward öde, Ich stieg hinab in meine Brust; Der Lieder sanfte Klagerede Ist all mein Trost und meine Lust. Was bleibt mir, als in Trauertönen Zu singen die Vergangenheit? Und als mich schmerzlich hinzusehnen In neue goldne Liebeszeit?
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Mein Gesang"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. An einem heitern Morgen  [sung text not yet checked]
O blaue Luft nach trüben Tagen, Wie kannst du stillen meine Klagen? Wer nur am Regen krank gewesen, Der mag durch Sonnenschein genesen. O blaue Luft nach trüben Tagen, Doch stillst du meine bittern Klagen! Du glänzest Ahnung mir zum Herzen: Wie himmlisch Freude labt nach Schmerzen.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "An einem heitern Morgen", appears in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Par un matin serein", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
6. Ruhetal  [sung text not yet checked]
[Wann]1 im letzten Abendstrahl Goldne Wolkenberge steigen Und wie Alpen sich erzeigen, Frag' ich oft mit Tränen: Liegt wohl zwischen jenen Mein ersehntes Ruhetal?
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Ruhetal", appears in Lieder
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , copyright ©
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Uhlands Werke, Erster Teil, Gedichte, herausgegeben von Adalbert Silbermann, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., [no year], page 45.
1 Lang, Hensel, Mendelssohn, Randhartinger: "Wenn"Research team for this page: Jakob Kellner , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
7. Entschluß  [sung text not yet checked]
Sie kommt in diese stillen Gründe. Ich wag' es heut mit kühnem Mut! Was soll ich beben vor dem Kinde, Das niemand was zu Leide tut? Es grüssen Alle sie so gerne, Ich geh' vorbei und wag es nicht, Und zu dem allerschönsten Sterne Erheb' ich nie mein Angesicht. Die Blumen, die nach ihr sich beugen, Die Vögel mit dem Lust gesang, Sie dürfen Liebe ihr bezeugen, Warum ist mir allein so bang? Dem Himmel hab' ich oft geklaget In langen Nächten bitterlich Und habe nie vor ihr gewaget Das eine Wort: Ich liebe dich! Ich will mich lagern unterm Baume, Da wandelt täglich sie vorbei, Dann will ich reden als im Traume, Wie sie mein süßes Leben sei. Ich will - oh weh! welch ein Schrecken! Sie kommt heran, sie wird mich sehn! Ich will mich in den Busch verstecken, Da seh' ich sie vorübergehn...
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Entschluß", appears in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Décision", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
8. Greisesworte  [sung text not yet checked]
Sagt nicht mehr: guten Morgen! guten Tag! Sagt immer: guten Abend! gute Nacht! Denn Abend ist es um mich und die Nacht Ist nahe mir; o wäre sie schon da! Komm her, mein Kind, o du mein süßes Leben! Nein! komm, mein Kind! o du mein süßer Tod! Denn alles, was mir bitter, nenn' ich Leben, Und was mir süß ist, nenn' ich alles Tod.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Greisenworte"
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Confirmed with Gedichte von Ludwig Uhland, Wohlfeile Ausgabe, Vierte Auflage, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta'scher Verlag, 1856, page 115.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
9. Der nächstliche Ritter  [sung text not yet checked]
In der mondlos stillen Nacht Stand er unter dem Altane, Sang mit himmlisch süßer Stimme Minnelieder zur Gitarre. Dann auch mit den Nebenbuhlern Hat er tapfer sich geschlagen, Daß die hellen Funken stoben, Daß die Mauern widerhallten. Und so übt' er jeden Dienst, Den man weihet edeln Damen, Daß mein Herz in Lieb' erglühte Für den teuern Unbekannten. Als ich drauf am frühen Morgen Bebend blickte vom Altane: Blieb mir nichts von ihm zu schauen, Als sein Blut, für mich gelassen.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Der nächtliche Ritter", appears in Balladen und Romanzen
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chevalier de la nuit", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
10. Der Königssohn I  [sung text checked 1 time]
Der Jüngling steht auf dem Verdeck, Sieht seine Schiffe fahren, Die Sonne strahlt, es spielt die Luft Mit seinen goldnen Haaren. Das Ruder schallt, das Segel schwillt, Die bunten Wimpel fliegen, Meerfrauen mit Gesang und Spiel Sich um die Kiele wiegen. [Er spricht:]1 "Das ist mein Königreich, Das frei und lustig streifet, Das um die träge Erde her Auf blauen Fluten schweifet." Da ziehen finstre Wolken auf Mit Sturm und [mit]1 Gewitter. Die Blitze zucken aus der Nacht, Die Maste springen in Splitter. Und Wogen stürzen auf das Schiff, So wilde, Bergen gleiche; Verschlungen ist der Königssohn Sammt seinem lust'gen Reiche.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), no title, appears in Der Königssohn, no. 2
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Schumann.
Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]
11. Der Königssohn II  [sung text not yet checked]
Es steht ein hoher, schroffer Fels, Darum die Adler fliegen, Doch wagt sich keiner drauf herab, Den Drachen [sehen]1 sie liegen. In alten Mauern liegt er dort Mit seinem goldnen Kamme, Er rasselt mit der Schuppenhaut, Er hauchet Dampf und Flamme. Der Jüngling, ohne Schwert und Schild, Ist keck hinaufgedrungen, Die Arme wirft er um die Schlang Und hält sie fest umrungen. Er küßt sie dreimal in den Schlund, Da muß der Zauber weichen, Er hält im Arm ein holdes Weib, Das schönst' in allen Reichen. Die herrliche, gekrönte Braut Hat er am Herzen liegen, Und aus den alten Trümmern ist Ein Königsschloß gestiegen.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), no title, appears in Der Königssohn, no. 7
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The king's son", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
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1 Schumann: "seh'n"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
12. Der Königssohn III  [sung text not yet checked]
Der König und die Königin, Sie stehen auf dem Throne, Da glüht der Thron wie Morgenrot, Wie steigende Sonn die Krone. Viel stolze Ritter stehn umher, Die Schwerter in den Händen, Sie können ihre Augen nicht Vom lichten Throne wenden. Ein alter, blinder Sänger steht, An seiner Harf gelehnet, Er fühlet, daß die Zeit erschien, Die er so lang ersehnet. Und plötzlich springt vom hohen Glanz Der Augen finstre Hülle. Er schaut hinauf und wird nicht satt Der Herrlichkeit und Fülle. [Er greifet in sein Saitenspiel, Das ist gar hell erklungen, Er hat in Licht und Seligkeit Sein Schwanenlied gesungen.]1
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), no title, appears in Der Königssohn, no. 8
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Schumann:
Welch' Wunder enthüllt dem Auge sich, welch' gleichenloses Wunder! Im Dunkel war das Aug' gehüllt, die Sonne leuchtet wieder; Euch bring' ich, Hohe, wonn' erfüllt, den Dank der ersten Lieder! Geblendet von der neuen Pracht, wo berg' ich meine Blicke! Schliesst, Augen, euch, dass nicht die Nacht von Neuem euch umstricke. Nun das Auge geschaut die höchste Pracht, nun sing' ich mein letztes, mein schönstes Lied: Gepriesen sei der Königssohn, der selbst sich erkämpft den Herrscherthron; gepriesen sei sein hold Gemahl, das er kühn befreit aus Zaubers Qual. Und gepriesen auch, was aus ihrem Bund blühet empor, gepriesen, gepriesen sei das ganze Königshaus! Heil dem Herrscherpaar, gepriesen sei das Herrscherpaar!
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]