Die Sonne lacht so hell und rein Im goldnen Frühlingsglanze; Viel' Blumen blühn in Feld und Hain Zum allerschönsten Kranze; Doch von den Blumen allzumal Wird immer meine liebste Wahl Das blaue Veilchen bleibe. Von blauen Veilchen war der Kranz, Der Hannchens Locken schmückte, Als ich zum ersten Mal im Tanz Sie schüchtern an mich drückte; Schaut nun aus reichem Blumenflor Ein blaues Veilchen still hervor: Denk' ich der sel'gen Stunde. Von blauen Veilchen war der Strauß, Der Hannchens Busen zierte, Als ich in unser kleines Haus Das junge Weibchen führte; Was Wunder, wenn im Feld und Hain Das blaue Veilchen mir allein Gefällt vor allen Blumen! Und als der Tod mein Hannchen nahm, So fest mir mir verbunden, Da hab' ich selber ihr voll Gram Den Leichenkranz gewunden; Doch nicht von dunklem Rosmarin, Von blauen Veilchen wand ich ihn, Die ich mit Thränen netzte. Nun mögen wohl in Feld und Hain Viel tausend Blumen prangen, Am blauen Veilchen ganz allein Bleibt Herz und Auge hangen. Das blaue Veilchen ruft zurück Vergangner Tage schönstes Glück, Vergangner Tage Schmerzen.
Neun deutsche Lieder mit Begleitung des Pianoforte
by (Carl) Ludwig (Heinrich) Berger (1777 - 1839)
1. Von blauen Veilchen war der Kranz  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Friedrich Ludwig Bobrik (1781 - 1848), "Das Lied vom blauen Veilchen " [author's text checked 1 time against a primary source]
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Confirmed with Gedichte von Friedrich Bobrik, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1851. Pages 259 - 260.
Researcher for this text: Melanie Trumbull
2. Romanze  [sung text checked 1 time]
In einem Tal, bei einem Bach, da flog ein bunter Schmetterling; ein Mädchen, das ihn gerne fing, das lief dem bunten Tierchen nach. Es lief dem bunten Tierchen nach; doch unversehn's blieb im Gesträuch sein Fuß verwickelt, und sogleich fiel's arme Mädchen in den Bach! Das arme Mädchen fiel in'n Bach und schrie; gleich lief auf sein Geschrei ein hübscher [wackrer]1 Bursch herbei, der zog es eiligst aus dem Bach. Er zog es eiligst aus dem Bach! Das Mädchen nahm, aus Dankbarkeit, ihn mit nach Haus und seit der Zeit läuft's keinem Schmetterling mehr nach!
Authorship:
- by Johann André (1741 - 1799), no title [an adaptation] [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in French (Français) by Marie-Justine Favart (1727 - 1772), no title, appears in Les Ensorcelés, ou Jeannot et Jeannette. Parodie, first published 1758
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Bezauberten, oder Peter und Hannchen. Nach dem französischen der Madame Favart. Verfertigt und in Musik gesetzt von Johann André, Berlin: Christian Friedrich Himburg, 1777, pages 62 - 63.
1 Schulz: "junger"Research team for this text: Peter Donderwinkel , Melanie Trumbull
3. Die Sterne  [sung text not yet checked]
Wie wohl ist mir im Dunkeln! Wie weht die laue Nacht! Die Sterne Gottes funkeln In feyerlicher Pracht! Komm, [Ida]1, komm ins Freye, Und laß in jene Bläue Und laß zu jenen Höhn Uns staunend aufwärts sehn. Sieh, wie die Leyer schimmert! Sieh, wie der Adler glüht! Sieh, wie die Krone flimmert, Und Gemma Funken sprüht! Die hellen Wächter winken, Die goldnen Wagen blinken, Und stolz durchschwimmt der Schwan Den blauen Ocean. O Sterne Gottes, Zeugen Und Boten beßrer Welt, Ihr heißt den Aufruhr schweigen, Der [unsern]2 Busen schwellt. Ich seh' hinauf, ihr Hehren, Zu euren lichten Sphären, Und [Ahnung beßrer]3 Lust Stillt die empörte Brust. O Ida, wenn die Schwermuth Dein sanftes Auge hüllt, Wenn dir die Welt mit Wermuth Den Lebensbecher füllt; So geh hinaus im Dunkeln, Und sieh die Sterne funkeln, Und leiser wird dein Schmerz, Und freyer schlägt dein Herz. [Und wenn im öden Staube Der irre Geist erkrankt; Wenn tief in dir der Glaube An Gott und Zukunft schwankt;]4 Schau auf zu jenen Fernen Zu jenen ew'gen Sternen! Schau auf und glaub an Gott, Und segne Grab und Tod. O Ida, wenn die Strenge Des Schicksals einst uns trennt, Und wenn das Weltgedränge Nicht Blick noch Kuß [uns gönnt]5; So schau hinauf ins Freye, In jene weite Bläue! In jenen lichten Höhn, Dort, dort ist Wiedersehn! Und wenn ich einst, o Theure, Von allem Kampf und Krieg Im stillen Grabe feyre, So schau empor und sprich: »In jenen hohen Fernen, Auf jenen goldnen Sternen, Dort, wo's am hellsten blitzt, Wallt mein Verlorner itzt.« O Sterne Gottes, Boten Und Bürger beßrer Welt, Die ihr die Nacht der Todten Zu milder Dämmrung hellt! Umschimmert sanft die Stätte, Wo ich aus stillem Bette Und süßem Schlaf erwach Zu Edens schönerm Tag!
Authorship:
- by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758 - 1818), "Die Sterne" [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Les estrelles", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De sterren", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "The stars", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Les étoiles", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with L.T.Kosegarten's Poesieen, Neueste Auflage, Zweyter Band, Berlin 1803, pages 6-9; and with Ludwig Theoboul Kosergarten's Poesieen. Zweiter Band. Leipzig bei Heinrich Gräff. 1798, pages 301-304. Kosegarten's poem is slightly different in later editions (see below).
First published (only stanzas 1-4 and 6) in Musen-Almanach für das Jahr 1796. Herausgegeben von Schiller. Neustrelitz, bei dem Hofbuchhändler Michaelis, pages 174-176.
1 Harder, Zumsteeg: "Mädchen"2 Schiller's Musenalmanach, and Harder: "meinen"
3 Schiller's Musenalmanach: "Ahndung ewger"; Harder: "Ahnung ew'ger"
4 omitted by Harder.
5 Schiller's Musenalmanach, and Harder: "vergönnt"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
4. Die Erscheinung  [sung text not yet checked]
Ich lag auf grünen Matten, An klarer Quellen Rand. Mir kühlten Erlenschatten Der Wangen heissen Brand. Ich dachte dieß und jenes, Und träumte [sanftbetrübt]1 Viel [Süsses mir und]2 Schönes, [Das]3 diese Welt nicht giebt. Und sieh dem Hayn entschwebte Ein Mägdlein sonnenklar. Ein weisser Schleyer webte Um ihr nußbraunes Haar. Ihr Auge feucht und schimmernd Umfloß ätherisch Blau. Die [Wimpern nässte]4 flimmernd Der Wehmuth Perlenthau. Ein [traurend]5 Lächeln schwebte Um ihren süssen Mund. Sie schauerte, sie bebte. Ihr Auge [thränenwund]6, Ihr Hinschaun liebesehnend, [So]7 wähnt' ich, suchte mich. Wer war wie ich so wähnend, So selig wer, wie ich! Ich auf sie zu umfassen - Und ach! sie trat zurück. Ich sah sie schnell erblassen, Und trüber ward ihr Blick. Sie sah mich an so innig, Sie wies mit ihrer Hand, [Erhaben]8 und tiefsinnig Gen Himmel, und verschwand. Fahr wohl, fahr wohl, Erscheinung! Fahr wohl, dich kenn' ich wohl! Und deines Winkes Meinung Versteh' ich, wie ich soll! - Wohl für die Zeit geschieden [Eint]9 uns ein schön'res Band. Hoch [droben]10, nicht hienieden, Hat Lieb' ihr Vaterland.
Authorship:
- by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758 - 1818), "Die Erscheinung", written 1787, Göttinger Musenalmanach 1788, pages 120-121, first published 1787 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "L'aparició", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Herinnering - De verschijning", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "L'apparition -- Souvenir", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with L.T.Kosegarten's Poesieen, Neueste Auflage, Zweyter Band, Berlin 1803, pages 196-198; and with Kosegarten's Dichtungen. Siebenter Band. Lyrischer Gedichte Siebentes, achtes, neuntes Buch. Greifswald, gedruckt beym Königl. Directeur J.H. Eckhardt. 1813, pages 20-22.
1 Schubert: "sanft betrübt"2 Schubert: "Gutes und viel"
3 Kosegarten (1813 edition): "Was"
4 Schubert (Neue Gesamtausgabe - NGA): "Wimper faßte"; Kosegarten (1813 edition): "Wimper näßte"
5 Schubert (NGA): "traurig"
6 Schubert (NGA): "tränend wund"
7 Schubert (NGA): "Sie,"
8 Schubert (NGA): "Bedeutend"
9 Schubert (NGA): "Knüpft"
10 Schubert (NGA): "oben"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
5. Herbstlied  [sung text not yet checked]
Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßem, wunderbaren Ton: Ade, ich fliege nun davon, Weit! Weit! [Reis']1 ich noch heut! Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz! Herz! [Brichst du vor Wonn' oder Schmerz?]2 [Doch als ich die]3 Blätter fallen sah, Da [dacht]4 ich: Ach, der Herbst ist [da]5! Der Sommergast, die Schwalbe zieht Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht, Weit! weit! Rasch mit der Zeit! Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht [hinter]6 drauf das Vögelein, Es sah mein tränend Angesicht Und sang: die Liebe wintert nicht, Nein! Nein. [Ist und bleibt]7 Frühlingsschein!
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Herbstlied" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Fanny Hensel's score, on the repetition, stanza 3 line 4, word 6 becomes "zieht", which looks erroneous.
1 Draeseke: "Flieg"2 Preis: "Brichst du vor Wonn'? Brichst du vor Schmerz?"
3 Preis: "Und als ich"
4 Hensel: "sagt'"
5 Draeseke: "nah"
6 Barth, Hensel, Preis: "zu mir"
7 Preis: "Sie bleibt"
Research team for this text: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
6. Der Rattenfänger  [sung text not yet checked]
Ich bin der [wohlbekannte]1 Sänger, Der vielgereiste Rattenfänger, Den diese altberühmte Stadt Gewiß besonders nöthig hat; Und wären's Ratten noch so viele, Und wären Wiesel mit im Spiele; Von allen säubr' ich diesen Ort, Sie müssen mit einander fort. Dann ist der gut gelaunte Sänger Mitunter auch ein Kinderfänger, Der selbst die wildesten bezwingt, Wenn er die goldnen Mährchen singt. Und wären Knaben noch so trutzig, Und wären Mädchen noch so stutzig, In meine Saiten greif' ich ein, Sie müssen alle hinter drein. Dann ist der vielgewandte Sänger Gelegentlich ein Mädchenfänger; In keinem Städtchen langt er an, Wo er's nicht mancher angethan. Und wären Mädchen noch so blöde, Und wären Weiber noch so spröde; Doch allen wird so liebebang Bei Zaubersaiten und Gesang.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der Rattenfänger", first published 1804 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Sílvia Pujalte Piñán) , "El caçador de rates", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Karel Dostál-Lutinov) , "Krysař", first published 1917
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De rattenvanger", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chasseur de rats", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il cacciatore di topi", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , "Fare Avcısı", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1827, pages 200-201; and with Taschenbuch auf das Jahr 1804, Herausgegeben von Wieland und Goethe, Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung, pages 148-149. Just below the poem it says "(Von Anfang.)".
1 Methfessel: "weitgereiste"; further changes may exist not noted.Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
7. Der Fischer  [sung text not yet checked]
Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Ein Fischer saß daran, Sah nach dem Angel ruhevoll, Kühl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt und wie er lauscht, Theilt sich die Fluth empor; Aus dem bewegten Wasser rauscht Ein feuchtes Weib hervor. [Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm]1: Was lockst du meine Brut Mit Menschenwitz und Menschenlist [Hinauf in]2 Todesgluth? Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist So wohlig auf dem Grund, Du stiegst herunter wie du bist Und würdest erst gesund. Labt sich die liebe Sonne nicht, Der Mond sich nicht im Meer? Kehrt wellenathmend ihr Gesicht Nicht doppelt schöner her? Lockt dich der tiefe Himmel nicht, Das feuchtverklärte Blau? Lockt dich dein eigen Angesicht Nicht her in ew'gen Thau? Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Netzt' ihm den nackten Fuß; Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll Wie bei der Liebsten Gruß. Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm; Da war's um ihn geschehn: Halb zog sie ihn, halb sank er hin, Und ward nicht mehr gesehn.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der Fischer", written 1778?, first published 1779 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El pescador", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Karel Dostál-Lutinov) , "Rybář", first published 1917
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De visser", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The fisherman", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le pêcheur", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Ο ψαράς", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il pescatore", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , "Balıkçı", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 185-186.
Note: the Eberwein score has a likely misprint in stanza 1, line 8, word 4: "empor".
1 Vesque von Püttlingen: "Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm"2 Eberwein: "Herauf zu"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
8. Erntelied  [sung text not yet checked]
Sicheln schallen; Ähren fallen Unter Sichelschall; Auf den Mädchenhüten [Zittern blaue]1 Blüten; [Freud']2 ist überall! Sicheln klingen; Mädchen singen, Unter Sichelklang; [Bis, vom Mond beschimmert, Rings die Stoppel flimmert, Tönt der Erntesang.]3 [Alles springet, Alles singet]4, Was nur lallen kann. Bei dem Erntemahle Ißt aus einer Schale Knecht und Bauersmann. Hans und Michel Schärft die Sichel, Pfeift ein Lied dazu, Mähet; dann beginnen Schnell die Binderinnen, Binden sonder Ruh. Jeder scherzet, Jeder herzet Dann sein [Liebelein]5. Nach geleerten Kannen [Gehen]6 sie von dannen, Singen und juchein!
Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Erntelied", written 1775, first published 1776 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DAN Danish (Dansk) [singable] (Rasmus Frankenau) , "Vipper springe over klinge", first published 1799
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Oogstlied", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Sickles clang", copyright ©
- ENG English [singable] (Francis L. Soper) , "May Song", appears in Sixty melodies for youth, for two, three, and four voices, composed by Silcher, adapted to English words, for the use of schools and singing classes, first published 1850 [an adaptation]
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant de la moisson", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Besorgt durch seine Freunde Friederich Leopold Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß. Carlsruhe, bey Christian Gottlieb Schmieder, 1784, pages 28-29; and with Ludwig Christoph Heinrich Hölty's Sämtliche Werke kritisch und chronologisch herausgegeben von Wilhelm Michael, Erster Band, Weimar, Gesellschaft der Bibliophilen, 1914, pages 145-146.
1 Nägeli: "Spielen weisse"2 Hölty (original version): "Wonn'"
3 Hölty (original version):
Bis das Mondlicht schimmert, Auf den Stoppeln flimmert, Frohen Erndtesang.4 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "Alles singet, / Alles springet"
5 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "Liebchen fein"
6 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "Ziehen"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Peter Rastl [Guest Editor]
9. Klagegesang nach der Schlacht  [sung text checked 1 time]
Subtitle: Alt-Schottisch
Hier tönten sonst frühe Beim Melken der Kühe Gesänge der Knaben vor Tagesbeginn. Nun schallt es von Wehe Im Thal, auf der Höhe: Die wackersten Jünglinge sanken dahin! Sonst senkten in Hürden Wohl Mädchen die Bürden, Und scherzten und kosten mit Schäfern darin. Verhallt ist das Scherzen! Mit traurigem Herzen Füllt jedes die Eimer, und eilet dahin! Im Dämmern versteckten Sich Mädchen, und schreckten Die Schäfer und spielten um Küssegewinn. Nun sitzen die Trüben Und klagen den Lieben Es sank wohl die Blume des Landes dahin! Am Kirmess beim Reihen War Kosen und Freien, Beim Mähen und Erndten scholl fröhlicher Sinn. Nun binden so leise Die Garben nur Greise Die blühende Jünglinge sanken dahin! Nicht tönen mehr frühe Beim Melken der Kühe Gesänge der Knaben vor Tagesbeginn. Es schallet nur Wehe Im Thal, auf der Höhe: Die wackersten Jünglinge sanken dahin!
Authorship:
- by Gerhard Anton von Halem (1752 - 1819), "Klaggesang nach der Schlacht ", written 1792 [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in English by Jean Elliot (1727 - 1805), "Lament for Flodden"
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Confirmed with Musen Almanach für 1793, ed. by Johann Heinrich Voss, Hamburg: C. E. Bohn, 1793, pages 30 - 31.
Researcher for this text: Melanie Trumbull