Ich trat in [einen heilig düstern]1 Eichwald, da [hört]2 ich leis und lind Ein Bächlein unter Blumen flüstern, [Wie]3 das Gebet von einem Kind; Und mich ergriff ein süßes Grauen, Es rauscht' der [Wind]4 geheimnisvoll, Als möcht er mir was anvertrauen, Das noch mein Herz nicht wissen soll; Als möcht er heimlich mir entdecken, Was Gottes Liebe sinnt und will: Doch schien er plötzlich zu erschrecken Vor Gottes [Näh']5 -- und wurde still.
Zehn Gesänge , opus 51
by Robert Franz (1815 - 1892)
1. Der Eichwald  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Der Eichwald", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Reiseblätter (Erstes Buch), in Wanderung im Gebirge, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La chênaie", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 MacFadyen: "einen düstern"
2 MacFadyen: "hörte"
3 MacFadyen: "War"
4 Becker, MacFadyen: "Wald"
5 Becker: "Nähe"
2. Tränen  [sung text not yet checked]
Was [ist's]1, o Vater, was ich verbrach? Du brichst mir das Herz und fragst nicht darnach. Ich hab ihm entsagt nach deinem Befehl, Doch nicht ihn vergessen, ich hab es nicht Hehl. Noch lebt er in mir, ich [selbst]2 bin tot, Und über mich schaltet dein strenges Gebot. [Wann]3 Herz und Wille gebrochen sind Bittet um eins noch dein armes Kind. [Wann]3 bald mein müdes Auge sich schließt, Und Tränen vielleicht das deine vergeißt; An der Kirchwand dort, beim Hollunderstrauch, Wo die Mutter liegt, da lege mich auch.
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), no title, appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte, in Tränen, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Rufus Hallmark) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Lewis Novra)
- ENG English [singable] (Virginia Woods)
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 May: "ist es"; further changes may exist not shown above.
2 de Lange: "selber"
3 Moszkowitz: "Wenn"
3. Dornröschen  [sung text not yet checked]
Dornröschen schlägt zum ersten Mal Die Augen auf nach langer Ruh, Und schauet bräutlich um im Thal; Doch fallen bald der Kleinen Im Weinen Die müden Augen wieder zu. Und wie sie weint im schweren Traum, Sommer naht, ihr Buhle traut, Und küßt sie wach, sie weiß es kaum: Von seinem Kuß durchglühet Erblühet Zu neuer Pracht die junge Braut. Nun freue dich der kurzen Lust Und sei dem schönen Buhlen hold, An seinem Kuß du sterben mußt! Wie leide dir geschehe, Wie wehe, Du selbst hast Weh und Leid gewollt.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Dornröschen", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 5, first published 1848
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4. O Herz in meiner Brust
Das Vöglein auf dem Baum
Schaut munter um und singt,
Daß durch den weiten Raum
Die helle Stimme klingt.
Dem Vöglein auf dem Baum
Ist wohl, ist wohl.
Das Blülein auf der Au
Im einsam stillen Thal,
Trinket nur süßen Thau
Und warmen Sonnenstrahl.
Dem Blülein auf der Au
Ist wohl, ist wohl.
...
O Herz in meiner Brust,
Auch dir ist wohl und leicht,
Seit dir die Liebe Lust
Und Thränen hat gereicht.
O Herz in meiner Brust,
Auch dir ist wohl!
5. Die schönen Augen der Frühlingsnacht  [sung text not yet checked]
Die schönen Augen der Frühlingsnacht, Sie schauen so tröstend nieder: Hat dich die Liebe so kleinlich gemacht, Die Liebe, sie hebt dich wieder. Auf grüner Linde sitzt und singt Die süße Philomele; Wie mir das Lied zur Seele dringt, So dehnt sich wieder die Seele.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Andrew Schneider) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La nuit de printemps abaisse sur nous", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
6. Ach, ich denke
Ach, ich denke und versenke
In ihr Bild mich Tag und Nacht!
Und kein Grüßen
Von der Süßen, --
O ich hätt' es nicht gedacht!
Ach, ich zage
Und ich klage
Bis mein Aug' voll Thränen steht.
Ach, ich lausche
Ob es rausche,
wenngleich sie mir ferne geht.
...
So versäumst Du,
So verträumst Du
Was mir Glück und Frieden giebt?
Fühlst im Herzen
Keine Schmerzen,
Hast doch einst so heiss geliebt!
Text Authorship:
- by Christian Reinhold (1813 - 1856), no title, written 1837, appears in Die Mathildenhöhle, in Zweites Capitel, no. 1, first published 1839
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- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
7. Die schlanke Wasserlilie  [sung text not yet checked]
Die schlanke Wasserlilie Schaut träumend empor aus dem See; Da grüßt der Mond herunter Mit lichtem Liebesweh. Verschämt senkt sie [das]1 Köpfchen Wieder [hinab]2 zu den Welln -- Da sieht sie zu ihren Füßen Den armen [blassen]3 Geselln.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 15
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "L'esvelt nenúfar", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lawrence Snyder) , "The slender waterlily", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Quand l'élégante fleur de nénuphar", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Lo snello giglio d'acqua", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 244
1 Pfitzner: "ihr"2 Pfitzner: "zurück"
3 omitted by Pfitzner
8. Wiedersehen  [sung text not yet checked]
Leb' wohl und sehen wir uns wieder, So schlage du die Augen nieder, Und gehn will ich an dir vorbei, Alsob ichs nicht gewesen sei; Alsob ich nicht es sei gewesen, Der dir im Aug' einst durfte lesen. Was würd'ich lesen jetzt darin? Daß ich dir fremd geworden bin. Ich wills nicht in dem Auge lesen, Das einst mein Himmel ist gewesen, Daß ich daraus verstoßen bin, Und nie ein Rückweg ist dahin.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Wanderung, in 2. Zweiter Bezirk. Lieder und Sprüche der Minnesänger.
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Confirmed with Friedrich Rückert, Gesammelte poetische Werke, Fünfter Band. Neue Ausgabe, Frankfurt am Main: Sauerl&aauml;nder, 1882, pages 171-172.
9. Romanze (Der traurige Jäger)  [sung text not yet checked]
Zur ew'gen Ruh' sie [sangen]1 die schöne Müllerin, die Sterbeglocken [klangen]2 [noch über'n]3 Waldgrund hin. Da steht ein Fels so kühle, wo keine Wandrer gehn, noch einmal nach der Mühle [wollt dort der Jäger sehn]4. Die Wälder [rauschten]5 leise, sein Jagen [war]6 vorbei, der blies so irre Weise, als müsst' das Herz entzwei. Und still dann in der Runde [ward's]7 über Tal und Höh'n, man hat seit dieser Stunde ihn nimmermehr gesehn.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der traurige Jäger", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De treurige jager", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The sad huntsman", copyright © 2007
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chasseur triste", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "O caçador triste", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherr von Eichendorff, Werke in 4 Bänden, Bd. 1., Zürich & Köln, 1965.
1 Grimm: "singen"2 Grimm: "klingen"
3 Grimm: "wohl über'm"
4 Grimm: "will dort der Jäger gehn"
5 Grimm: "rauschen"
6 Grimm: "ist"
7 Grimm: "war's"
10. Erinnerung  [sung text not yet checked]
Die Sterne flimmern und prangen Selig in stiller Nacht, Aber in Schmerzen und Bangen Mein Herz noch immer wacht. Am Monde vorübergleiten Die Wolken im luftigen Lauf, Die alten, seligen Zeiten Steigen wie Geister herauf. Sie ziehen vorüber und neigen Wehmüthig das Haupt mir zu, Schweig stille, mein Herz, o schweige, Lasse die Todten in Ruh! - Ein Stern fällt zitternd und schnelle Herab ins dunkle Moor, Aber die Nacht bleibt helle Und prangt so schön wie zuvor.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Erinnerung", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 74, first published 1848
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