Du milchjunger Knabe, Wie siehst du mich an? Was haben deine Augen Für eine Frage getan! Alle Ratsherrn in der Stadt Und alle Weisen der Welt Bleiben stumm auf die Frage, Die deine Augen gestellt! Ein leeres Schneckhäusel, Schau, liegt dort im Gras: Da halte dein Ohr dran, Drin brümmelt dir was!
Alte Weisen
Song Cycle by Richard Schweizer (1868 - 1906)
1. Du milchjunger Knabe  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Du milchjunger Knabe", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 3
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Tu, barbamec", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "You barely-weaned boy", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Toi, garçon à peine sevré", first published 1892, copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , "Sen toy delikanlı", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
2. Tretet ein, hoher Krieger  [sung text not yet checked]
Tretet ein, hoher Krieger, Der sein Herz mir ergab! Legt den purpurnen Mantel Und die Goldsporen ab! Spannt das Roß in den Pflug, Meinem Vater zum Gruß! Die Schabrack mit dem Wappen Gibt nen Teppich meinem Fuß! Euer Schwertgriff muß lassen Für mich Gold und Stein, Und die blitzende Klinge Wird ein Schüreisen sein. Und die schneeweiße Feder Auf dem blutroten Hut Ist zu 'nem kühlenden Wedel In der Sommerzeit gut. Und der Marschalk muß lernen, Wie man Weizenbrot backt, Wie man Wurst und Gefüllsel Um die Weihnachtszeit hackt! Nun befehlt eure Seele Dem heiligen Christ! Euer Leib ist verkauft, Wo kein Erlösen mehr ist!
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Tretet ein, hoher Krieger", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 6
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Entreu, noble guerrer", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Come in, noble warrior", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Entrez, noble guerrier", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , "İçeri gir soylu savaşçı", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
3. Röschen biß den Apfel an  [sung text not yet checked]
Röschen biß den Apfel an, Und zu ihrem Schrecken Brach und blieb ein Perlenzahn In [dem Butzen]1 stecken. Und das gute Kind vergaß Seine Morgenlieder; Tränen ohne Unterlaß Perlten nun hernieder.
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Röschen biß den Apfel an", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 7
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Rosie bit into the apple", copyright ©
1 Sinding: "demselben".
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Wandl ich in dem Morgentau  [sung text not yet checked]
Wandl ich in dem Morgentau Durch die dufterfüllte Au, Muß ich schämen mich so sehr Vor den Blümlein ringsumher! Täublein auf dem Kirchendach, Fischlein in dem Mühlenbach Und das Schlänglein still im Kraut, Alles fühlt und nennt sich Braut. Apfelblüt im lichten Schein Dünkt sich stolz ein Mütterlein; Freudig stirbt so früh im Jahr Schon das Papillonenpaar. Gott, was hab ich denn getan, Daß ich ohne Lenzgespan, Ohne einen süßen Kuß Ungeliebet sterben muß?
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Wandl ich in dem Morgentau", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 8
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Camino a la rosada del matí", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "When I wander in the morning dew", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Quand je me promène dans la rosée du matin", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , "Sabah serinliğinde gezinirken", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
5. Das Gärtlein dicht verschlossen  [sung text not yet checked]
Das Gärtlein dicht verschlossen Hältst wohl du, frommes Kind, Da diese Heckensprossen So eng verwachsen sind? Doch blüht die Unschuld immer Darin, soviel ich seh'; Sonst war es Lilienschimmer, Nun ist es weisser Schnee! Als hätt' der gnadenreichen Maria reinste Hand Im Sonnenschein zum Bleichen Ihr Hemdlein ausgespannt.
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Das Gärtlein dicht verschlossen", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 10
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Glenn Paton) , "You really keep the garden", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
6. Mir glänzen die Augen  [sung text not yet checked]
Mir glänzen die Augen Wie der Himmel so klar; Heran und vorüber, Du schlanker Husar! Heran und vorüber Und wieder zurück! Vielleicht kann's geschehen, Du findest dein Glück! Was weidet dein Rapp mir Den Reseda dort ab? Soll das nun der Dank sein Für die Lieb, so ich gab? Was richten deine Sporen Mein Spinngarn zu Grund? Was hängt mir am Hage Deine Jacke so bunt? Troll [nur dich]1 von hinnen Auf deinem groben Tier Und laß meine freudigen Sternaugen mir!
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Mir glänzen die Augen", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 1
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "My eyes gleam", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mes yeux brillent", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Sinding: "dich nur"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
7. Die Lor' sitzt im Garten  [sung text not yet checked]
Die Lor' sitzt im Garten, Kehrt den Rücken zumal Und verbirgt mir der Augen Himmlischen Strahl. Ihr goldbrauner Haarwuchs Weht über den Zaun; Den Rotmund, das Weisskinn Doch lässt sie nicht schaun. Sie lässet erklingen Ihrer Stimme Getön; O du boshafte Hexe, Wie klingt es so schön!
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Die Lor' sitzt im Garten", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 2
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Lori sits in the garden", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Lori est assise dans le jardin", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
8. Ich fürcht' nit Gespenster  [sung text not yet checked]
Ich fürcht nit Gespenster, Keine Hexen und Feen, Und lieb's, in ihre tiefen Glühaugen zu sehn. Im Wald in dem grünen Unheimlichen See, Da wohnet ein Nachtweib, Das ist weiß wie der Schnee. Es haßt meiner Schönheit Unschuldige Zier; Wenn ich spät noch vorbeigeh, So zankt es mit mir. Jüngst, als ich im Mondschein Am Waldwasser stand, Fuhr sie auf ohne Schleier, Ohne alles Gewand. Es schwammen ihre Glieder In der taghellen Nacht; Der Himmel war trunken Von der höllischen Pracht. Aber ich hab entblößt Meine lebendige Brust; Da hat sie mit Schande Versinken gemußt!
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Ich fürcht nit Gespenster", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 4
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "I fear no ghosts", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je ne crains pas les fantômes", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
9. Singt mein Schatz wie ein Fink  [sung text not yet checked]
Singt mein Schatz wie ein Fink, Sing ich Nachtigallensang; Ist mein Liebster ein Luchs, O so bin ich eine Schlang! O ihr Jungfraun im Land, [Vom Gebirg]1 und über See, Überlaßt mir den Schönsten, Sonst tut ihr mir weh! Er soll sich unterwerfen Zum Ruhm uns und Preis! Und er soll sich nicht rühren, Nicht laut und nicht leis! O ihr teuren Gespielen, Überlaßt mir den stolzen Mann! Er soll sehn, wie die Liebe Ein feurig Schwert werden kann!
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Singt mein Schatz wie ein Fink", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 5
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Leonard J[ordan] Lehrman) , "If my dear one sings like a finch", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Salomé", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , "Sevgilim ispinoz kuşu gibi şakıdığı zaman", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 or: Von dem Berg
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
10. Das Köhlerweib ist trunken  [sung text not yet checked]
Das Köhlerweib ist trunken Und singt im Wald; Hört, wie die Stimme gellend Im Grünen hallt! Sie war die schönste Blume, Berühmt im Land; Es warben Reich' und Arme Um ihre Hand. Sie trat in Gürtelketten So stolz einher; Den Bräutigam zu wählen, Fiel ihr zu schwer. Da hat sie überlistet Der rote Wein - Wie müssen alle Dinge Vergänglich sein! Das Köhlerweib ist trunken Und singt im Wald; Wie durch die Dämmrung gellend Ihr Lied erschallt!
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Das Köhlerweib ist trunken", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 9
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La dona del carboner està trompa", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The charwoman is drunk", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La femme du charbonnier est ivre", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , "Kömürcünün karisi sarhoş", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
11. Wie glänzt der helle Mond so kalt und fern  [sung text not yet checked]
Wie glänzt der helle Mond so kalt und fern, Doch ferner schimmert meiner Schönheit Stern! Wohl rauschet weit von mir des Meeres Strand, Doch weiterhin liegt meiner Jugend Land! Ohn Rad und Deichsel gibt's ein Wägelein, Drin fahr ich bald zum Paradies hinein. Dort sitzt die Mutter Gottes auf dem Thron, Auf ihren Knien schläft ihr selger Sohn. Dort sitzt Gott Vater, der den Heilgen Geist Aus seiner Hand mit Himmelskörnern speist. In einem Silberschleier sitz ich dann Und schaue meine weißen Finger an. Sankt Petrus aber gönnt sich keine Ruh, Hockt vor der Tür und flickt die alten Schuh.
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Wie glänzt der helle Mond", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 11
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "How coldly and distantly the moon gleams!", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , "Ay nasıl da parlıyor öyle soğuk ve uzak", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
12. Alle meine Weisheit  [sung text not yet checked]
Alle meine Weisheit hing in meinen Haaren, Und all mein Wissen lag auf meinem roten Mund; Alle meine Macht saß auf dem wasserklaren, Ach, auf meiner Augen blauem, blauem Grund! Hundert Schüler hingen an meinem weisen Munde Und ließen sich von meinen klugen Locken fahn, Hundert Knechte spähten nach meiner Augen Grunde Und waren ihren Winken und Blinken untertan. Nun hängt totenstill das Haar mir armen Weibe, Wie auf dem Meer ein Segel, wenn keine Luft sich regt, Und einsam pocht mein Herz in dem verlass'nen Leibe, Wie eine Kukuksuhr in leerer Kammer schlägt!
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Alle meine Weisheit", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Alte Weisen, no. 12
See other settings of this text.
Researcher for this page: John Versmoren