Von Zweig zu Zweige hüpfen, Durch Wies' und Busch zu schlüpfen, Zu ruhn in weichen Grases Schooß: Das ist das Loos Der kleinen bunten Sänger, Je länger Je lieber süßes Loos! Schwebt nieder, laue Lüfte! O kommt, ihr Wiesendüfte! Ihr Schmetterlinge tummelt euch Von Zweig zu Zweig, Mit unsrer Schaar zu spielen Im kühlen, Im säuselnden Gesträuch! Im grünen Dämmerscheine, Im Labyrinth der Haine Erbau'n wir uns ein blühend Dach; Der klare Bach Uns zuzuhorchen, zaudert Und plaudert Dann unsre Lieder nach. Und wenn der Tag geschieden, Dann eilen wir zufrieden Zurück zu unsrer Mutter Schooß. Das ist das Loos Der kleinen bunten Sänger, Je länger Je lieber süßes Loos!
Zwölf Lieder von Goethe, Fouqué, Hebel, Tieck und Uhland für eine, zwei und drei Singstimmen mit Begleitung des Pianoforte
Song Cycle by Wilhelmine Schwertzell von Willingshausen (1752 - 1828)
1. Lied der Vöglein  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Ernst Konrad Friedrich Schulze (1789 - 1817), "Lied der Vögelein"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Jägerlied  [sung text not yet checked]
Der Jäger: Es lohnet mich heute Mit doppelter Beute Ein gutes Geschick. Der redliche Diener Bringt Hasen und Hühner Beladen zurück. Hier find ich gefangen Auch Vögel noch hangen. Es lebe der Jäger, Es lebe sein Glück!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Verschiedene Empfindungen an einem Platze, no. 4
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Geistliches Abendlied
Mein Vater, ich will schlafen gehn
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4. Abschied  [sung text not yet checked]
Was [klinget und singet]1 die Strass' herauf? Ihr Jungfern, machet die Fenster auf! Es ziehet der Bursch in die Weite, Sie geben ihm das Geleite. Wohl jauchzen die andern und schwingen die Hüt', Viel Bänder darauf und viel edle Blüt', Doch dem Burschen gefällt nicht die Sitte, Geht still und bleich in der Mitte. Wohl klingen die Kannen, wohl funkelt der Wein; "Trink' aus und trink' wieder, lieb Bruder mein!" "Mit dem Abschiedsweine nur fliehet, Der da innen mir brennet und glühet!" Und draussen am allerletzten Haus, Da gucket ein Mägdlein zum Fenster heraus, Sie möcht' ihre Tränen verdecken Mit Gelbveiglein und Rosenstöcken. Und draussen am allerletzten Haus, Da schlägt der Bursche die Augen auf Und schlägt sie nieder mit Schmerze Und leget die Hand aufs Herze. "Herr Bruder, und hast du noch keinen Strauß, Dort winken und wanken viel Blumen heraus. Wohlauf, du Schönste von allen, Laß ein Sträusslein herunterfallen!" "Ihr Brüder, was sollte das Sträusslein mir? Ich hab' ja kein liebes Liebchen wie ihr; An der Sonne würd' es vergehen, Der Wind, der würd' es verwehen." Und weiter, ja weiter mit Sang und mit Klang, Und das Mägdlein lauschet und horchet noch lang': "0 weh'! er ziehet, der Knabe, Den ich stille geliebet habe. Da steh' ich, ach, mit der Liebe mein, Mit Rosen und mit Gelbveigelein; Dem ich alles gäbe so gerne, Der ist nun in der Ferne."
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Abschied", appears in Balladen und Romanzen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Departure", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Adieux", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Schwertzell: "singet und klinget"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this page: Jakob Kellner
5. Wächteruf  [sung text not yet checked]
[Loset]1, was i euch will sage! D'Glocke het Zehni gschlage. Jez betet, und jez göhnt ins Bett, und wer e rüeihig Gwisse het, schlof sanft und wohl! Im Himmel wacht e heiter Aug die ganzi Nacht. Loset, was i euch will sage! D'Glocke het ßlfi gschlage. Und wer no an der Arbet schwitzt, und wer no bi de Charte sitzt, dem bieti jez zum leztemol, -- 's isch hochi Zit -- und schlofet wohl! Loset, was i euch will sage! D'Glocke het Zwölfi gschlage. Und wo no in der Mitternacht e Gmüet in Schmerz und Chummer wacht, se geb der Gott e rüeihigi Stund, und mach di wieder froh und gsund! Loset, was i euch will sage! D'Glocke het Eis gschlage. Und wo mit Satans Gheiß und Not, e Dieb uf dunkle Pfade goht, -- i will's nit hoffen, aber gschieht's -- gang heim! Der himmlisch Richter sieht's. Loset, was i euch will sage! D'Glocke het Zwei gschlage. Und wem scho wieder, eb's no tagt, die schweri Sorg am Herze nagt, du arme Tropf, di Schlof isch hi! Gott sorgt! Es wär nit nötig gsi. Loset, was i euch will sage! D'Glocke het Drü gschlage. Die Morgestund am Himmel schwebt, und wer im Friede der Tag erlebt, dank Gott, und faß e frohe Muet, und gang ans Gschäft, und -- halt di guet!
Text Authorship:
- by Johann Peter Hebel (1760 - 1826), "Wächterruf"
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View original text (without footnotes)1 Schwertzell: "Hört"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this page: Harry Joelson
6. Aus (Die) Fischerin
Wer soll die Braut sein
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7. Herbstlied  [sung text not yet checked]
Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßem, wunderbaren Ton: Ade, ich fliege nun davon, Weit! Weit! [Reis']1 ich noch heut! Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz! Herz! [Brichst du vor Wonn' oder Schmerz?]2 [Doch als ich die]3 Blätter fallen sah, Da [dacht]4 ich: Ach, der Herbst ist [da]5! Der Sommergast, die Schwalbe zieht Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht, Weit! weit! Rasch mit der Zeit! Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht [hinter]6 drauf das Vögelein, Es sah mein tränend Angesicht Und sang: die Liebe wintert nicht, Nein! Nein. [Ist und bleibt]7 Frühlingsschein!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Herbstlied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Fanny Hensel's score, on the repetition, stanza 3 line 4, word 6 becomes "zieht", which looks erroneous.
1 Draeseke: "Flieg"2 Preis: "Brichst du vor Wonn'? Brichst du vor Schmerz?"
3 Preis: "Und als ich"
4 Hensel: "sagt'"
5 Draeseke: "nah"
6 Barth, Hensel, Preis: "zu mir"
7 Preis: "Sie bleibt"
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
8. Einkehr  [sung text not yet checked]
Bei einem Wirte, wundermild, Da war ich [jüngst zu Gaste]1, Ein gold'ner Apfel war sein Schild An einem [langen]2 Aste. Es war der gute Apfelbaum, Bei dem ich eingekehret, Mit [süsser]3 Kost und frischem Schaum Hat er mich wohl genähret. Es kamen in sein grünes Haus Viel leichtbeschwingte Gäste; Sie sprangen frei und hielten Schmaus Und sangen auf das Beste. Ich fand ein Bett zu süsser Ruh Auf weichen grünen Matten; Der Wirt, er deckte selbst mich zu Mit seinem [kühlen]2 Schatten. Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit, Da schüttelt' er den Wipfel. Gesegnet sei er allezeit Von der Wurzel bis zum Gipfel.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Einkehr", written 1811, appears in Lieder, in Wanderlieder, no. 8, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Stopping at an inn", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Halte", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Burgmüller: "einst zu Gast"
2 R. Strauss, 1871: "grünen" [corrected by his father on the manuscript]
3 R. Strauss, 1871: "frischer" [corrected by his father on the manuscript]
Researcher for this page: Peter Donderwinkel
9. Aus Genoveva  [sung text not yet checked]
Dicht von Felsen eingeschlossen Wo die stillen Bächlein gehn, Wo die dunkeln Weiden sprossen -- Wünsch ich bald mein Grab zu sehn. [Dort im kühlen abgelegnen Thal]1 Such ich Ruh für meines Herzens Quaal. Hat sie dich ja doch verstossen Und sie war so süß [und]2 schön, Tausend Tränen sind geflossen Und sie durfte [dich]3 verschmähn. Suche Ruh für [deines]4 Herzens Quaal Hier ein Grab im einsam grünen Thal. Hoffend und ich [ward]5 verstossen Bitten zeugten nur Verschmähn. Dicht von Felsen eingeschlossen, Wo die stillen Bächlein gehn, Hier im stillen einsam grünen Thal [Such zum Troste dir ein Grab zumal]6.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title, written 1799, appears in Leben und Tod der heiligen Genoveva - Ein Trauerspiel
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View original text (without footnotes)1 Harder: "Hier im kühlen abgelegnen Thal"; L. Reichardt: "Hier im stillen einsam grünen Thal"
2 L. Reichardt: "so"
3 Harder: "mich"
4 Harder: "meines"
5 Harder: "werd"
6 Harder: "Such ich Ruh für meines Herzens Quaal"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
10. Trost  [sung text not yet checked]
Wenn alles eben käme, wie du gewollt es hast, und Gott dir gar nichts nähme und gäb dir keine Last, wie wär's da um dein Sterben, du Menschenkind bestellt? Du müsstest fast verderben, so lieb wär dir die Welt! Nun fällt, eins nach dem andern, manch süßes Band dir ab, und heiter kannst du wandern gen Himmel durch das Grab, dein Zagen ist gebrochen, und deine Seele hofft; dies ward schon oft gesprochen, doch spricht man's nie zu oft.
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Trost"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Words of consolation", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
11. Bundeslied  [sung text not yet checked]
In allen guten Stunden, Erhöht von Lieb' und Wein, Soll dieses Lied verbunden Von uns gesungen seyn! [Uns hält der Gott zusammen,]1 [Der uns hierher gebracht.]2 [Erneuert unsre Flammen, Er hat sie angefacht.]1 So glühet fröhlich heute, Seid recht von Herzen eins! Auf, trinkt erneuter Freude Dieß Glas des echten Weins! Auf, in der holden Stunde Stoßt an, und küsset treu, Bei jedem neuen Bunde, Die alten wieder neu! Wer lebt in unserm Kreise, Und lebt nicht selig drin? Genießt die freie Weise Und treuen Brudersinn! So bleibt durch alle Zeiten Herz Herzen zugekehrt; Von keinen Kleinigkeiten Wird unser Bund gestört. Uns hat ein Gott gesegnet Mit freiem Lebensblick, Und alles, was begegnet, Erneuert unser Glück. Durch Grillen nicht gedränget, Verknickt sich keine Lust; Durch Zieren nicht geenget, Schlägt freier unsre Brust. Mit jedem Schritt wird weiter Die rasche Lebensbahn, Und heiter, immer heiter Steigt unser Blick hinan. Uns wird es nimmer bange, Wenn alles steigt und fällt, Und bleiben lange, lange! Auf ewig so gesellt.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Bundeslied", written 1775, first published 1776
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de germanor", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lied van verbondenheid", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Comrade's Song", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant d'union", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 130-131.
Note: this is a later version of Bundeslied.
1 omitted by Nägeli.2 omitted by Nägeli; Schubert: "Der uns hieher gebracht."
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Peter Rastl [Guest Editor]
12. An den Mond  [sung text not yet checked]
Füllest wieder Busch und Thal Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal Meine Seele ganz; Breitest über mein Gefild Lindernd deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild Über mein Geschick. Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh- und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud' und Schmerz In der Einsamkeit. Fließe, fließe, lieber Fluß! Nimmer werd' ich froh, So verrauschte Scherz und Kuß, Und die Treue so. Ich besaß es doch einmal, Was so köstlich ist! Daß man doch zu seiner Qual Nimmer es vergißt! Rausche, Fluß, das Thal entlang, Ohne Rast [und]1 Ruh, Rausche, flüstre meinem Sang Melodien zu, Wenn du in der Winternacht Wüthend überschwillst, Oder um die Frühlingspracht Junger Knospen quillst. Selig, wer sich vor der Welt Ohne Haß verschließt, Einen Freund am Busen hält Und mit dem genießt, Was, von Menschen nicht gewußt Oder nicht bedacht, Durch das Labyrinth der Brust Wandelt in der Nacht.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "An den Mond", written 1777, first published 1789
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Aan de maan", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "You fill bush and valley again", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Alla luna", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1827, pages 111-112; and with Goethe's Schriften, Achter Band, Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1789, pages 153-154.
Note: The initial version of this poem, sent to Charlotte von Stein in March 1778, has not been published by Goethe (see below).
1 Schubert (D.296 only): "und ohne"Research team for this page: Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor]