Conzert ist heute angesagt Im frischen, grünen Wald; Die Musikanten stimmen schon,-- Hör', wie es lustig schallt! Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Der Distelfink spielt keck vom Blatt Die erste Violin; Sein Vetter Buchfink neben an Begleitet lustig ihn. Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Frau Nachtigall, die Sängerin, Die singt so hell und zart; Und Monsieur Hänfling bläst dazu Die Flöt' nach bester Art. Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Die Drossel spielt die Clarinett, Der Rab', der alte Mann, Streicht den verstimmten Brummelbaß, So gut er streichen kann. Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Der Kuckuck schlägt die Trommel gut, Die Lerche steigt empor Und schmettert mit Trompetenklang Voll Jubel in den Chor! Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Musikdirector ist der Specht, Er hat nicht Rast noch Ruh, Schlägt mit dem Schnabel spitz und lang Gar fein den Takt dazu. Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Verwundert hören Has und Reh Das Fiedeln und das Schrei'n, Und Biene, Mück und Käferlein Die stimmen surrend ein. Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald!
60 Kinderlieder von G. Chr. Dieffenbach für 2 Singstimme mit leichter Pianofortebegleitung
1. Waldkonzert
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- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Das Waldkonzert", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 48
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Frau Schwalbe
Frau Schwalbe ist 'ne Schwätzerin, Sie schwatzt den ganzen Tag, Sie plaudert mit der Nachbarin, So viel sie plaudern mag; Das zwitschert, -- das zwatschert Den lieben langen Tag! Sie schwatzt von ihren Eiern viel, Von ihren Kindern klein, Und wenn sie Niemand hören will, Schwatzt sie für sich allein. Das zwitschert, -- das zwatschert Und kann nicht stille sein! Hält sie im Herbst Gesellschaft gar Auf jenem Dache dort,-- So schwatzen die Frau Schwalben all Erst recht in einem fort; Das zwitschert, -- das zwatschert Und man versteht kein Wort!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Frau Schwalbe", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 37
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Malcolm Wren) , "The swallow", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
3. Das Vöglein in der Wiege
In der Wiege Seh ich liegen Dort ein kleines Vögelein; Und es streckt sich Und es reckt sich In dem Nestchen warm und klein. Leise gehet, Leise wehet Durch die Zweige hin der Wind; Auf und nieder, Hin und wieder Schaukelt er das Vogelkind. Unter Zweigen, Die sich neigen, Schlummert still das Kindlein traut. Durch die grünen Laubgardinen Sonne nach der Wiege schaut. Und zur Seiten Singt voll Freuden Mütterlein ein Wiegenlied, Und ihr Singen Und ihr Klingen Durch den stillen Abend zieht. Vöglein reget Und beweget Leis im Schlaf die Flügelein, Träumt von Fliegen In der Wiegen Und von Duft und Sonnenschein!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Das Vöglein in der Wiege", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 51
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Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler4. Der Lerche Morgenlied
Die Lerche singt ihr Morgenlied Im hohen Jubelchor; Und schwinget sich mit Sang und Klang Zum Himmel hoch empor! Halleluja! Halleluja! So klingt's aus voller Brust. Lob, Ehr und Preis sei Gott gebracht! Singt sie in sel'ger Lust. Ich stimm' aus vollem Herzen ein In ihren Jubelchor, Und mit dem Liede schwinget sich Mein Herz zu Gott empor. Halleluja! Halleluja! So töne mein Gesang! Lob, Ehr und Preis sei Gott gebracht Im frohen Jubelklang!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Lerche Morgenlied", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 38
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]5. Der Sperling
Du liebes, kleines Spätzlein du,
Dort auf dem dürren Ast,
Warum schreist du denn immerzu,--
Gelt, weil du Hunger hast!--
Der liebe Gott hat zugedeckt
Die Berge und das Thal,
Und unter weißen Schnee versteckt
Die Körnlein allzumal!
Der liebe Gott doch an dich denkt,--
Komm Spätzlein, komm zu mir;
Mir hat er Brot genug geschenkt,
Davon geb ich auch dir!
So komm nur her, Grauröcklein du,
Gott hat es dir geschickt;
Friß dich hier satt in guter Ruh,
Nur fleißig aufgepickt!
Was klopfs't du an das Fensterlein?
Dich friert es sicherlich;
So komme hurtig doch herein
Und wärm' beim Ofen dich.
...
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Sperling", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 81
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]6. Der Vöglein Dank
Ihr Vöglein leicht, ihr Vöglein klein, Wie gerne möcht' ich bei euch sein, Und mit euch fliegen So frei und frank. Und frei mich wiegen Auf Zweigen schwank! Ihr Vöglein leicht, ihr Vöglein klein, Wie gerne möcht' ich bei euch sein, Und mit euch singen Im Waldesduft, Und froh mich schwingen Hoch in die Luft! Ihr Vöglein leicht, ihr Vöglein klein, Wie gerne möcht' ich bei euch sein, Und mit euch loben Mit Sang und Klang Den Vater droben Mein Leben lang!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Vöglein Dank", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 62
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Note: in Abt's score, the words "hoch in die" are missing from the last line of the second stanza (an apparent misprint).
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler7. Der lustige Musikant
Was ist das für ein Musikant, Er ist in jedem Dorf bekannt, Er hat ein graues Röcklein an Und musiziert, so gut er kann? Sitzt morgens auf dem Scheuerdach Und macht die Schläfer alle wach, Bläst unverdrossen, ohne Ruh Sein lustig Stücklein immerzu? Herr Spatz, Herr Spatz ist er benannt, Der wohlbekannte Musikant; Zwilch! zwilch! so lautet spät und früh Die alte Spatzenmelodie.
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der lustige Musikant"
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Confirmed with Mustergedichte zum Schulgebrauch, ausgewählt von Karl Hessel, II. Teil, Zweite umgearbeitete Auflage, Bonn: Eduward Weber’s Verlag (Julius Flittner), 1897, pages 6-7
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8. Im Walde
Hinaus, hinaus zum grünen Wald, Wo Alles singt und klingt, Wo froh der Vögel Lied erschallt, Daß es zum Himmel dringt! Dort singet hell die Nachtigall, Der Distelfink stimmt ein; Die Drossel schlägt mit lautem Schall, -- Das muß ein Jubel sein! Und mit den Vöglein singen wir In frischer Waldeslust, O lieber Gott, zur Ehre Dir Ein Lied aus voller Brust.
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- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Frühlingslied", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 39
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]9. Vom dankbaren Vöglein
Das Vöglein in den Zweigen Singt laut aus voller Brust; Es kann ja nicht verschweigen Des kleinen Herzens Lust! Es klingt und singt Mit lautem Klang; Zum Himmel dringt Sein froher Sang! Es singt von Gottes Treue, Es singt von Gottes Gnad', Die heute sich aufs Neue An ihm bewiesen hat. Es klingt und singt Mit lautem Klang; Zum Himmel dringt Sein froher Sang! Es singt von Gottes Güte, Dankt für die Morgenluft, Für Sonnenschein und Blüte, Für Sang und Klang und Duft. Es klingt und singt Mit lautem Klang; Zum Himmel dringt Sein froher Sang! O Vöglein in den Zweigen, Wär' fromm ich, wie du bist: Ich dürfte nimmer schweigen, Weil Gott so gütig ist! Mein Herz, o sing Mit lautem Klang; Zum Himmel dring Auch dein Gesang! --
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Vom dankbaren Vöglein", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 58
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, pages 55-56
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10. Der Frühling ist nah!
Der Frühling ist nah! Der Frühling ist da! Es wehen die Lüfte so lau, so lau, Es knospet und sprießet in Wald und Au; Schneeglöckchen schaut unter dem Schnee hervor, Die Lerche steigt jubelnd zum Himmel empor! Der Frühling ist nah! Der Frühling ist da! Die Bächlein rieseln durch's grünende Thal, Es sprudeln und rauschen die Quellen zumal; Die Sonne strahlet so warm und mild, In süßer Wonne die Knospe schwillt. Der Frühling ist nah! Der Frühling ist da! Es regt und beweget sich überall Und klinget wie süßer Frühlingsschall, Und klinget und dringet in's Herz mir hinein, Daß auch da drinnen es Frühling muß sein!
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- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Frühling ist nah!", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 36
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]11. Vom fleißigen Vöglein
Was fliegst du doch ohn' Ruh und Rast. O Vögelein, von Ast zu Ast? Du bist ein närrisch kleines Thier, So komm doch her und spiel mit mir! Das Vöglein spricht: Hab' viel zu thun Und darf nicht spielen, darf nicht ruhn, Denn meine Kindlein sind noch klein; Hörst du sie nicht nach Futter schrein? Die armen Dinger sind noch nackt, Drum hab' ich warm sie eingepackt; Nun recken sie die Hälschen aus, Ob bald die Mutter kommt nach Haus. Weit sperr'n sie auf die Schnäbelein, Drum fang ich Mücken für sie ein; Wenn's Abend wird, dann halt ich Ruh, Und sing ein fröhlich Lied dazu, Und danke Gott, daß Er auch mich Den Tag behütet väterlich; Leb wohl, du Kindlein, denke dran, Wie viel dein Gott für dich gethan!
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- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Vom fleißigen Vöglein", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 54
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, page 50
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12. Das Fischlein
Ein klares Bächlein fließet Durchs grüne Wiesenthal, Darinnen schwimmen lustig Die Fischlein allzumal. Sie schwimmen auf und nieder Und sind so frank und frei, Die lieben Silberfischlein, Rasch gleiten sie vorbei! Sie schnalzen in die Höhe Wohl einen Augenblick, Dann schlüpfen sie geschwinde Zum kühlen Grund zurück. Dem Fischlein ists so wohlig, So frisch und leicht zu Muth; Im hellen Wasser spielen Ist Alles, was es thut! Könnt ich doch mit dir schwimmen Und spielen auch mit dir! Leb wohl, leb wohl, du Fischlein, Und grüß die andern mir!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Das Fischlein", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 66
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, pages 64-65
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13. Blütenlust
Wer hat doch alle Bäume nur
geschmückt so schön und reich
Und bunte Sträuße hingesteckt
auf jeden Ast und Zweig
Wer hat uns freundlich doch geschickt
All diese Blütenpracht?--
Das hat der liebe Gott gethan
In einer Maiennacht!
Da schickt Er seiner Engel Schar
Herab zu dieser Welt;
Die fliegen durch den dürren Wald,
Durch Gärten und durch’s Feld,
Und hauchen nur die Knospen an
So heimlich und so leis,--
Da springen alle Blüten auf,
Da grünet jedes Reiß!
Und kommt am frühen Morgen dann
Der erste Sonnenstrahl,--
so stehn in lichter Blütenpracht
Die Bäume allzumal!
...
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- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Blütenlust", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 40
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]14. Der Blumen Dank
Verschwunden ist die dunkle Nacht, Die liebe Sonn' ist aufgewacht; Nun klingt und singt es nah und fern Zum Lob und Preis des treuen Herrn. Das Lied der Vöglein froh erschallt, Und klinget frisch in Feld und Wald; Die Lerche singet jubelnd vor Und trägt ihr Lied zu Gott empor. Die Blume still zum Himmel sieht, Säng auch wohl gern ein Jubellied In ihrem Auge wunderbar Glänzt eine Träne hell und klar! Sie lobt den Herrn, so gut sie kann, Und auch ihr Lob nimmt gern er an. Du aber singe täglich neu Von Gottes Lieb' und Gottes Treu!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Blumen Dank", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 43
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]15. Vom Blümchen und vom Bächlein
Ein Blümchen an dem Bache blüht Und schaut betrübt hinein; Das Bächlein froh vorüberzieht Im hellen Sonnenschein! "O Bächlein klar, ich bitt, ich bitt! Nimm doch mich armes Blümchen mit!" Das Bächlein flüstert leis ihm zu: "Mein Kind, das kann nicht sein, Muß eilen ohne Rast und Ruh Wohl in die Welt hinein,-- Und blieb so gerne doch bei dir Im stillen Wiesenthale hier! Leb' wohl, du liebes Blümchen mein, Nimm Gruß und Kuß von mir! Es muß einmal geschieden sein,-- Du bleibst, -- ich muß von hier, Komm' nie zurück, -- ade! ade! Das Scheiden, -- ach! das thut wohl weh!" Das Blümchen drauf kein Wörtlein sprach, Ihm war so weh zu Muth; Still schaut es nur dem Bächlein nach, Das arme junge Blut! Und weinend es am Ufer stand, Als hinter'm Berg die Sonne schwand! Und fragst du, wie ich's wissen mag, Und wer mir das vertraut? Als jüngst ich an dem Bächlein lag Und lang hineingeschaut, Hat's murmelnd Alles mir gesagt, Und heimlich mir sein Leid geklagt!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Vom Blümchen und vom Bächlein", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 52
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]16. Im Sommer
Hoch und leuchtend steht die Sonne An dem blauen Himmelszelt; Leise woget hin und wieder Dort das goldne Aehrenfeld. Stille ist es allerorten Alles ruhet, alles schweigt; Selbst die Blumen find entschlafen, Matt und müd' das Haupt geneigt. Kaum ein Lüftchen will sich regen, Stille ist der Vöglein Lied, Leise murmelnd nur das Bächlein Durch die stillen Fluren zieht. In des Baumes tiefem Schatten Lieg' ich da in süßer Ruh, Schaue träumend diesem tiefen Stillen Sommerleben zu.
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Im Sommer", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 64
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]17. Vom fleißigen Bächlein
Was eilst du so, Du Bächlein froh, Durch's grüne Thal dahin? So bleib doch hier Und spiel mit mir, Weil ich so gut dir bin! Das Bächlein spricht: Das kann ich nicht, Dazu hab' ich nicht Zeit! Hab' viel zu thun Und darf nicht ruhn, Muß heute noch gar weit! Muß hurtig gehn, Das Mühlrad drehn, Dort unten in dem Thal; Muß tränken auch Nach altem Brauch Die Blümlein allzumal. Die Schäflein klein Dort warten mein, Schrein dürstend schon nach mir. Drum bring ich schnell Vom frischen Quell Das Wasser ihnen hier! Dann muß ich hin Zur Bleicherin, Muß gießen dort ihr Tuch, Bis daß es rein Und weiß mag sein, Hab' ich nicht Müh' genug? Leb' wohl, mein Kind, Ich muß geschwind Nun an die Arbeit gehn; Zum Meer ist's weit, Hab' keine Zeit, Bei dir hier lang zu stehn!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Vom fleißigen Bächlein", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 55
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]18. Unter dem Baume
Leise, leise Rauschen die Blätter im Wald! Singen süße Schlummerlieder, Schwanken hin und schwanken wieder, Leise, leise Rauschen die Blätter im Wald! Leise, leise Summen die Bienen im Laub! Welch ein Surren, welch ein Singen Hör' ich rings um mich erklingen! Leise, leise Summen die Bienen im Laub! Leise, leise Rieselt das Bächlein durch's Moos! Halb im Träume muß ich lauschen All dem Rieseln, Summen, Rauschen: Leise, leise Rieselt das Bächlein durch's Moos!
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- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Unter dem Baume", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 69
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]19. Das junge Stürmchen
Herr Sturm hat gar ein lustig Kind, Das kann schon wacker laufen; Das junge Stürmchen thät man Wind Vor langer Zeit schon taufen. Jung Stürmchen ist ein starker Knab, Pausbackig sonder gleichen, Springt lustig immer auf und ab, Mag gern auf Berge steigen. Da geht ihm denn der Athem aus, Drum muß es schnaufen, blasen,-- Ihr hört's ja selbst in eurem Haus Wie's schnauft in allen Straßen. Der Wind ist gar ein wilder Fant, Kann nichts in Frieden lassen, Und kommt er auf- und abgerannt, So muß er immer spassen. Dem springt er auf den Buckel dort, Reißt ihm den Hut herunter Und dreht ihn flink und rollt ihn fort Und pfeift dazu ganz munter. Und wenn der Mann mit großer Hast Dem Hute nach will laufen, Gar schnell er ihn am Rocke faßt, Als wollt' er ihn zerraufen. Dem fährt er lustig in den Schopf, Frisirt mit bloßen Händen; Bald rupft er hier, bald da den Tropf, Da hilft kein Drehn und Wenden! Dann packt er gar, der schlimme Wicht, Voll Sand die beiden Hände, Wirft ihn den Leuten in's Gesicht Und läuft davon behende. Bald springt er hin, der wilde Knab, Und reißt mit lust'gem Blasen Die Wäsche flugs vom Seil herab Und wirft sie auf den Rasen. Jung Stürmchen treibt es gar nicht fein, Möcht' immer lustig spassen, Darum, wer nicht geneckt will sein, Der bleibe von den Gassen!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Das junge Stürmchen", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 78
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]20. Der alte Herr Sturm
Herr Sturm ist gar ein wilder Herr,
Oft fährt er über Land und Meer,
Im schwarzen Wolkenwagen,
Sieh, wie der Kerl so finster blickt!
Den Hut tief in's Gesicht gedrückt,--
So läßt er fort sich tragen.
Die Pferde fliehn im schnellen Lauf,
Herr Sturm haut immer wacker drauf,--
Sie müssen weiter brausen!
Sie schnauben fort mit grimmem Blick,
Die Mähnen flattern wild zurück,--
Hört! wie sie stürmend sausen!
Und immer zu die Rosse fliehn,
Daß Funken von den Hufen sprühn
Und laut die Räder rollen;
Herr Sturm im dunkeln Wagen sitzt,--
Wir sagen dann: "Es hat geblitzt!"
Und nennen's Donnergrollen.
Die Bäum’ und Sträucher allzumal
Auf hohem Berg, im tiefen Thal,
Die fürchten sich nicht wenig;
Sie neigen sich und beugen sich
Und flüstern stets gar emsiglich:
"Herr Sturm! ganz unterthänig."
Herr Sturm darob ein wenig lacht,
Fährt immer zu bei Tag und Nacht
Mit Brausen und mit Blitzen.
Die Sonne, diese sanfte Frau,
Die kennt den wilden Sturm genau,
Bleibt still zu Hause sitzen.
...
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der alte Herr Sturm", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 77
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]21. Die Sternennacht
Auf Erden ist es dunkel Und stille nah und fern; Am Himmel -- welch Gefunkel! Da schimmert Stern an Stern! Viel tausend Kerzen scheinen Im hellen Himmelssaal, Die großen und die kleinen-- Sie flimmern allzumal. Gott schläft und schlummert nimmer, Weil treu Er uns bewacht, Drum leuchtet Kerzenschimmer Hernieder durch die Nacht. Wenn dunkel es geworden Im hohen Himmelshaus, Dann schickt nach allen Orten Gott seine Engel aus. Ein jeder trägt in Händen Ein Sternenlicht voll Pracht,-- Bald sind an allen Enden Die Lichter angefacht. O welch ein Lichtgestrahle, O welch ein heller Schein Muß doch im Himmelssaale, Wenn hier es dunkelt, sein! O könnt ich doch dort oben Im lichten Glanze gehn, Um Gottes Thron mit Loben Sammt allen Engeln stehn! Einst schau ich all dieß Glänzen, Wenn mich die Engelein Auf ihren Händen tragen Zum lichten Himmelsschein
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Die Sternennacht", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 80
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]22. Der Schmied
Was ist das für ein schwarzer Mann, Der dort den Hammer schwingt, Und hämmert, was er hämmern kann, Daß weithin es erklingt?-- Das ist der Schmied mit kräft'ger Faust, Der schmiedet frisch, der Blasbalg saust; Das schaubt und glüht, Das pocht und sprüht, Daß fast es einem graust. Da kommt des Wegs ein Reitersmann Und springt von seinem Gaul: "Herr Schmied, nun schmied er was er kann. "Und sei er ja nicht faul. "Ein neues Eisen schmied er mir "Schnell für mein liebes Rößlein hier! "Und du, Gesell, "Nun ziehe schnell "Den Balg, das rath' ich dir!"-- "Das soll geschehn! " -- spricht drauf der Schmied, Und streicht sich seinen Bart; Flugs der Gesell den Blasbalg zieht Nach allerbeßter Art. Hei wie das bläst und wie das saust, Der Ambos klingt, das Feuer braust; Das schnaubt und glüht, Und pocht und sprüht, Daß fast es einem graust. Bald ist's gethan; -- auf's Rößlein schwingt Der Reitersmann sich frank. "Nehmt, Meister Schmied!" -- Auf's Plaster klingt Ein Thaler neu und blank. Und fort geht's im Galopp, es zieht Erstaunt sein Käpplein ab der Schmied: "Habt Dank, habt Dank!"-- Den Thaler blank Er schmunzelnd sich besieht!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Schmied", appears in Kinder-Lieder, in 3. Lieder und Bilder aus dem Menschenleben, no. 93
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]23. Die Wolkenschäflein
Die Wolkenschäflein ziehen Am Himmel hell und klar; wie still ziehn sie vorüber; wer zählt wohl ihre Schar? Es weidet sie ein Engel Im blauen Himmelsfeld Mit einem goldnen Stabe, Den er in Händen hält. Der Engel treibt die Schäflein Dahin so still und sacht, Und weiter, immer weiter Ziehn sie bei Tag und Nacht. Ach wär' ich doch dort oben, Könnt' stille mit euch ziehn! Wie müssen dort so herrlich Die Himmelsblumen blühn! Wie müssen dort die Bächlein So kühl sein und so klar! Wie muß die liebe Sonne Dort leuchten wunderbar! ... Ihr Schäflein zieht dort oben, -- Ich muß hier unten sein, Bis mich hinauf einst tragen Die lieben Engelein. Ade! Ade! ihr Schäflein, Ihr zieht so still einher; -- Ach, wenn ich doch dort oben, Dort oben bei euch wär'! -- ...
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Die Wolkenschäflein", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 65
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]24. Der Spätherbst
Die Blätter fallen gelb und matt Zur feuchten Erde nieder; Der rauhe Wind nimmt Blatt um Blatt Und bringt es nimmer wieder! Verschwunden! Verschwunden Ist all die schöne Blätterpracht, Die sonst so frisch uns angelacht,-- Verschwunden! Verschwunden! Es wird so einsam auf der Flur, Erstarrt ist alles Leben, Und graue, kalte Nebel nur Durch Wald und Felder schweben. Verklungen! Verklungen Ist überall der Vöglein Sang, Der sonst so hell und laut erklang; Verklungen! Verklungen! Geduld, Geduld, es kommt die Zeit, Da wird es auf der Erden In Wald und Feldern weit und breit Auch wieder Frühling werden. Sei stille! Sei stille! Bis Gott nach manchem trüben Tag Dir neue Freude geben mag! Sei stille! Sei stille!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Im Spätherbst", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 76
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]25. Der Fuhrmann
Was knallt und schallt so lustig
Wie heller Peitschenknall
Was trabet und was rasselt
Die Straße dort entlang?
Der Fuhrmann kommt gefahren, --
Horch! wie die Peitsche knallt!
Sechs Pferde vor dem Wagen,
Ei! wie das klirrt und schallt!
Sie traben durch das Dörflein, --
Die Schellen rasseln laut,
Die breiten Räder knarren
Am Wagen, hoch gebaut!
Der Fuhrmann auf dem Gaule
Gar munter um sich sieht;
Er schwingt die lange Peitsche
Und singt ein fröhlich Lied.
...
Brrr! schnurrt's mit einem Male, --
Die Pferde stehn gebannt; --
Der Wirth eilt an die Thüre
Das Käpplein in der Hand.
Der Fuhrmann springt vom Gaule:
"Grüß Gott! Grüß Gott! Herr Wirth!
"Will heute bei euch schlafen, --
"Nur hurtig ausgeschirrt!" --
""Willkomm! Willkomm! Herr Fuhrmann,
""So tretet nur herein!
""Den Pferden bring' ich Haber,
""Und euch ein Schöpplein Wein!""
"Das soll mir trefflich munden;"
Der Fuhrmann schmunzelnd spricht,
"Bin müd, -- sorgt, daß mein Lager
"Sei hurtig zugericht't." --
Bald ist die Streu bereitet,
Der Fuhrmann streckt sich drauf;
Doch eh' er schließt die Augen
Schaut betend er hinauf:
"Daß Du uns heut behütet,
"O Gott, das dank ich Dir!
"So gib nun Schlaf und Ruhe--
"Den Pferden -- und auch mir!" --
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Fuhrmann", appears in Kinder-Lieder, in 3. Lieder und Bilder aus dem Menschenleben, no. 90
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]26. Der Postillon
Herr Postillon, Herr Postillon, Wo geht die Reise hin? -- Er sitzt auf seinem hohen Bock Mit frischem, frohem Sinn: Trara! Trara! Mit frischem, frohem Sinn! Die Pferde traben lustig fort, Die lange Peitsche knallt, Und durch die frische Morgenluft So hell das Hörnlein schallt: Trara! Trara! So hell das Hörnlein schallt! Ich wollt' ich wär' ein Postillon Mit Stiefel und mit Sporn, Mit langer Peitsch' und Tressenhut, Und einem kleinen Horn. Trara! Trara! Und einem kleinen Horn! Mit meinen Pferdlein führ' ich dann Wohl in die Welt hinein, Und auf dem Hörnlein blies ich laut Die schönsten Melodei'n: Trara! Trara! Die schönsten Melodei'n!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Postillon", appears in Kinder-Lieder, in 3. Lieder und Bilder aus dem Menschenleben, no. 88
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]27. Die kleinen Wanderburschen
Ein Ränzlein auf dem Rücken, Ein Stöcklein in der Hand,-- So ziehn wir Wanderburschen Wohl fröhlich über Land. Wir ziehen durch die Felder Und durch den grünen Wald, Und singen frische Lieder, Daß weithin es erschallt. Was steckt wohl in dem Ränzlein? Ein Stücklein Brot und Wurst, Dazu ein kleines Fläschchen,-- Beim Wandern gibt es Durst. Im kühlen Waldesschatten Dort ruhen wir uns aus Und halten auf dem Rasen Gar lustig unsern Schmaus. Es dauert gar nicht lange, So ist das Ränzlein leer, Und wenn wir weiter ziehen, So drückt es uns nicht sehr. Nur Ofenhocker sitzen Griesgrämig stets zu Haus,-- Wir aben ziehen jubelnd Wohl in die Welt hinaus. Durch Feld und Wald zu wandern, Das ist uns Freud' und Lust!-- Stimmt an, ihr Kameraden, Ein Lied aus voller Brust!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]28. Der Tannenbaum
Im Walde steht ein Tannenbaum Mit Nadeln spitz und fein, Damit näht sich der Distelfink Sein buntes Röckelein! Er stehet da so kerzengrad Und grün ist stets sein Kleid, Im Frühling und im Sommer wohl, Und auch zur Winterszeit. Christkindchen schickt durch Schnee und Eis Herrn Niklaus dann hinaus, Der schneidet ab den Tannenbaum Und nimmt ihn mit nach Haus. Christkindchen hängt mit zarter Hand Viel Nüss' und Aepfel dran, Und Lichtlein steckt's auf jeden Zweig, Dazu auch Marcipan. Und kommt die liebe Weihnachtszeit, Da klingelt die Mama;-- Wie steht der grüne Tannenbaum So bunt und helle da! Du Tannenbaum im dunkeln Wald, Bald wirst du abgestutzt. Drum freue dich, dann wirst du auch Gar herrlich aufgeputzt!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Tannenbaum", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 84
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, page 91
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29. Kindersehnen
Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin, Dann weiß ich, was ich werd',-- Ich werde ein Reiter, Ein Reiter zu Pferd! Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin, Dann reit' ich hinaus Und bleibe nicht immer Hinter'm Ofen zu Haus! Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin, Dann streit' ich im Feld Wohl mit den Franzosen Als wackerer Held! Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin, Dann jag' ich im Nu Euch, daß ihr verlieret Die Strümpf und die Schuh! Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin, Wie gern' möcht' ich's sein, Und bin doch so jung noch, Und bin noch so klein!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Kindersehnen", appears in Kinder-Lieder, in 3. Lieder und Bilder aus dem Menschenleben, no. 87
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, page 97
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30. Der Jäger und das Häslein
Ein kleines Häslein sitzet Im Busch. Sieh, wie's die Ohren spitzet! Husch! Husch! Der Jäger kommt gegangen Im Wald, Möcht' gern das Häslein fangen; Halt! Halt! Da legt er an die Flinte, -- O weh! Nun Häslein lauf' geschwinde! Ade!-- Das Häslein duckt sich nieder; -- Es knallt, -- Und prasselnd schallt es wieder Im Wald. Das Häslein ist erschrocken, -- O Noth! Es bleibt im Busche hocken Wie todt. Der Jäger wirft die Flinte In's Gras: "Ei lauf doch fort geschwinde, Herr Has!" -- Doch wie er’s will einstecken Zum Schmaus, Thut sich's gar hurtig strecken, Reißt aus! Hopp! Hopp! geht's durch die Felder So frei! Hopp! Hopp! geht's durch die Wälder, -- Ei! ei!-- Der Jäger hat's gesehen, -- Husch! Husch! Und bleibt verwundert stehen Im Busch!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Jäger und das Häslein", appears in Kinder-Lieder, in 3. Lieder und Bilder aus dem Menschenleben, no. 89
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, pages 99-100
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31. Der Maikäfer
Maienkafer summen Durch die Luft und brummen, Freuen sich Königlich, Daß es nicht mehr stürmt und schneit, Daß nach rauher Winterzeit Endlich ist der Mai erschienen, Und die Bäume blüh'n und grünen. Surre, surre, Käferlein, Mai wird bald vorüber sein; Singe, singe froh dein Lied, Eh' er ganz vorüber zieht! Maienkäfer, fliege, Daß ich dich nicht kriege!-- Käferlein, Bist jetzt mein! Sollst ja nicht in's enge Haus, Strecke nur die Hörnlein aus; Hurtig laß die Flügel schwirren, Durch die Welt dahin zu irren! Surre, surre, Käferlein, Mai wird bald vorüber sein; Freue dich noch manchen Tag, Eh' der Winter kommen mag!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Maikäfer", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 50
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]32. Der Storch
Herr Storch steht oben auf dem Haus Und schaut weit in die Welt hinaus; Was machst du solch ein ernst Gesicht, Du Stelzenfuß, du langer Wicht? -- Wie ernst und langsam schreitet er Nun auf dem Dache hin und her; -- Bist du denn wohl ein kranker Mann, Der nicht mehr hurtig gehen kann? Nun steht er gar auf einem Bein Und meint, es sollt' ein Kunststück sein; -- Herr Stelzenfuß, schau' mir nur zu, Gib Acht, ich kann's so gut, wie du! Nun fängt er noch zu klappern an, Und klappert was er klappern kann; -- Du Schnabelmann, du Plappertasch, Was plapperst du denn da so rasch? Herr Storch, ich kann dich nicht verstehn, -- Da, -- habt ihr ihn jetzt fliegen sehn? -- Jetzt sucht er sich für seinen Tisch Ein Fröschlein oder einen Fisch! --
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Storch", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 53
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]33. Die Soldaten
Da kommen die Soldaten In gleichem Schritt und Tritt, Darf keiner stehen bleiben, Sie müssen alle mit. Der Tambour schlägt die Trommel, Der Hauptmann geht voran, Und dort der Fahnenträger Schwingt hoch die stolze Fahn. Die Flinte auf der Schulter, Den Säbel an der Seit, Marschieren die Soldaten Hinaus zum blutgen Streit. Wenn ich erst groß geworden, So groß als wie ein Mann, Daß ich die Flinte tragen Und recht marschieren kann: Dann sollt ihr einmal sehen, Dann geh ich wacker mit, Marschier mit den Soldaten In gleichem Schritt und Tritt.
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Soldatenspielen"
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]34. Des Schäfers Morgenlied
Früh Morgens treibt der Schäfer
Die Schäflein in das Thal,
Die alten und die jungen,
Sie folgen allzumal.
Noch glänzt der Thau im Grase
Im Morgensonnenschein,--
Der Himmel wölbt dort oben
Sich blau und tief und rein.
Die Morgenglocken klingen,
Es schallt der Vöglein Chor,
Und betend schaut der Schäfer
Zum Himmel hoch empor.
Und wie er nun die Lerche
Sich aufwärts schwingen sieht,
Wie sie in sel'gem Jubel
Zum Himmel trägt ihr Lied,--
Da dringet und da schwinget
Sich auch aus seiner Brust
Ein Lied hinauf zum Himmel
Voll Andacht und voll Lust.
...
Kein Mensch hat es vernommen
Des Schäfers Morgenlied,
Das mit der Vöglein Singen
Zum Himmel aufwärts zieht.
Doch Gott hat's all gehöret,--
Der Morgenglocken Klang,
Der Vögel frohen Jubel,
Des Schäfers Morgensang!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Des Schäfers Morgenlied", appears in Kinder-Lieder, in 3. Lieder und Bilder aus dem Menschenleben, no. 86
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]35. Die kleine Gärtnerin
Meine Blümchen haben Durst, Hab's gar wohl gesehen! Hurtig, hurtig will ich drum Hin zum Brunnen gehen. Frisches Wasser hol' ich euch, Wartet nur ein Weilchen, Wartet nur, ihr Röschen rot Und ihr blauen Veilchen. Seht, hier habt ihr Wasser schon, Trinkt nun mit Behagen; Blüht und duftet noch recht lang, Wollt ihr Dank mir sagen!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]36. Das Kind und die Lerche
Die liebe Lerche steigt empor, Hoch in die Luft hinein, Und schmettert hell ihr fröhlich Lied, Das mag wohl Freude sein! Und immer höher steigt sie noch, Und singt aus voller Brust, Bis in den Himmel hoch sie kommt Voll Wonne und voll Lust! Grüß mir den lieben, lieben Gott, Du Lerche zart und klein, Und sag' ihm doch, ich wollte auch Sein frommes Kindlein sein.
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]37. Der Abend
Der Abend ist gekommen,
Das Glöcklein ruft zur Ruh, --
Der Hirte mit den Schäflein
Zieht froh dem Dorfe zu.
...
Der Bauer treibt vom Felde
Die Kühe still nach Haus;
Die Mutter an dem Herde
Kocht schon den Abendschmaus.
Die Taube fliegt zum Schlage,
Das Huhn schläft schon im Stall; --
Ein Sternlein seh' ich blinken, --
Und still wird's überall!
Das Vöglein in dem Walde
Schlüpft müde in sein Nest;
Das Kindlein in der Wiegen,
Das schläft schon süß und fest.
Der Abend ist gekommen,
Das Glöcklein ruft zur Ruh,
Und Alles nah und ferne
Schließt müd die Augen zu.
Nur Gott der treue Hüter,
Der schläft und schlummert nicht,
Sein Aug' ist nie geschlossen,
Ist ewig wach und licht.
Er sendet tausend Engel
Wohl in der stillen Nacht,
Die halten bei den Frommen
Auf Erden treue Wacht.
Sie decken mit den Flügeln
Die Kindlein schützend zu,
Sie singen holde Träume
Und bringen süße Ruh!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Abend", appears in Kinder-Lieder, in 3. Lieder und Bilder aus dem Menschenleben, no. 98
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]38. Der Bauer
Der Bauer streut den Samen Wohl auf das frische Feld; Jed Körnlein hat gezählet Der treue Herr der Welt. Das Korn liegt in der Erde Die Arbeit ist gethan; Ein Vater Unser betet Drauf still der Bauersmann. Gott hat es wohl vernommen Des Bauern stilles Flehn, Hat auch sein fromm Gemüthe und treues Herz gesehn. Drum legt Er Seinen Segen Auf jedes Körnchen klein, Gibt Thau und frischen Regen Und milden Sonnenschein. Bald wogen goldne Saaten Mit Rauschen hin und her, Und volle Aehren neigen Sich nieder reich und schwer. Der Wagen ist geladen, Die Pferde ziehen an: "Nun zu, -- in Gottes Namen!" Spricht fromm der Bauersmann. "Gelobt sei Gottes Treue, Gelobt sei Gottes Gnad', Die heuer uns auf's Neue So reich gesegnet hat!" So singt er froh im Fahren Dem Herrn der Herrlichkeit;-- Bet' nur und schaff' das Deine, So hilft Gott allezeit!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Bauer", appears in Kinder-Lieder, in 3. Lieder und Bilder aus dem Menschenleben, no. 91
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]39. Es steht eine Mühle im Wiesengrund
Es steht eine Mühle im Wiesengrund Die Räder drehen sich Stund' um Stund' Rundum, rundum, rundum. Das klippert und klappert immer zu, Der Müller hat nicht Rast noch Ruh'! Er schüttet das Korn und den Weizen hinein, Die Steine mahlen es trefflich klein Rundum, rundum, rundum. Der allerbeste Müllergesell' Das ist das Bächlein klar und hell. Das muß bei Nacht und Tage geh'n Und immerfort das Rädlein dreh'n Rundum, rundum, rundum. Und wenn es nicht so fleißig wär', So ging die Mühle nimmermehr. Den Müller drücket der Sack oft schwer, -- Das Bächlein ruhet doch nimmermehr; Rundum, rundum, rundum, -- So dreht es das Rädlein fort und fort Wohl in der Klapper-Mühle dort.
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]40. Vom armen Häslein
Sitzt ein Häslein in dem Kraut, Jäger kommt gegangen, Spricht, da er das Häslein schaut: "Wart', dich will ich fangen!" Häslein wird vor Schrecken blaß, Wackelt mit den Ohren;-- Häslein lauf, es ist kein Spaß, Sonst bist du verloren! Häslein läuft so schnell es kann, Will kein Kraut mehr haben; Jäger legt die Flinte an,-- Pautz! Da liegt’s im Graben! Ach, es fließt sein Blut so rot Auf das grüne Gräslein Und das Häslein ist nun tot,-- Armes kleines Häslein! Häslein frißt kein Kräutlein mehr, Tut auch keinen Schaden, Springt nicht lustig hin und her,-- Nun wird es gebraten!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]41. Dorfmusik
Hoch auf dem Zaun der Gockelhahn Fängt die Musik mit Krähen an; Die Hühner stimmen lustig ein, Die Gans will auch nicht stille sein. Die Ziege meckert in dem Stall, Es blöken laut die Schäflein all; Es bellt der Hund, und grunzend schrein Die Schweine alle, groß und klein. Das Spätzlein selbst mit hellem Klang Stimmt an den lieblichsten Gesang; Im tiefsten Basse brummt dazu Im Stalle hier die alte Kuh. Die Drescher in der Scheune dort, Sie schlagen flink in einem fort Den Takt dazu, daß laut es knallt Und weit durchs ganze Dorf hinschallt. Das quiekt und schreit, das pfeift und summt, Das klopft und grunzt, das blökt und brummt! Wer hört je in der Stadt solch Stück? Das ist die lustge Dorfmusik!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Dorfmusik"
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Confirmed with Mütterchen, erzähl uns was! Erzählungen, Gedichte, Lieder, Spiele, Rätsel und Sprüche für Kinderstube und Kindergarten, gesammelt und bearbeitet von Georg Paysen Petersen, Hamburg: Verlag von Otto Meißner, 1894, page 147
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42. Der Jäger
Der Habicht ist ein Jägersmann, Zur Jagd er täglich zieht; Nach einem Täubchen oder Huhn Sein scharfes Auge sieht! Er sucht für seine Tafel sich Ein zartes Brätchen aus Und hält im frischen grünen Wald Gleich seinen fetten Schmaus. O hüte dich, mein Täubchen zart, Der Jäger kommt heran; -- Blitzschnell schießt er herab auf dich, -- Dann ist's um dich gethan.
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Jäger"
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Confirmed with Mütterchen, erzähl uns was! Erzählungen, Gedichte, Lieder, Spiele, Rätsel und Sprüche für Kinderstube und Kindergarten, gesammelt und bearbeitet von Georg Paysen Petersen, Hamburg: Verlag von Otto Meißner, 1894, page 147
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
43. Der Fischer
Am Weiher dort ein Fischer steht Mit langen Stelzenbeinen; Gar emsig er nach Fischen späht, Nach großen und nach kleinen. Er hat nicht Netz und Angelschnur, Die Fischlein sich zu fangen, Er spießt die armen Tierlein nur Mit einer spitzen Stangen. Wer mag doch wohl der Fischer sein, Der Fischer an dem Weiher Mit langen Spieß und Stelzenbein? Das ist der Monsieur Reiher.
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]44. Der Maurer
Ohne Hammer, ohne Kelle Mauert dort ein Maurersmann; Seht nur, wie geschickt und schnelle Er sein Häuschen bauen kann. Trägt sich allezeit aufs beste, Schaut doch unsern netten Mann! Schwarzer Frack und weisse Weste Hat das Bürschlein immer an. Wenn er endlich rund und niedlich Aufgebaut sein Häuslein klein, Zieht mit seinem Weibchen friedlich Unser Mann im Frack hinein. Doch an Fenster hat beim Bauen Unser Maurer nicht gedacht; Nur ein Türlein ist zu schauen, Offen stets bei Tag und Nacht. Ohne Grämen, ohne Sorgen Lebt man in dem kleinen Haus; Alle Tage, heut' wie morgen, Gibt's darin Musik und Schmaus. Täglich wird dort frischer Braten Und Sang und Klang verspeist. Wer will sagen, wer kann raten, Wie der kleine Maurer heisst?
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]45. Der Gockelhahn
Der Gockelhahn, der Gockelhahn, Der hat zwei große Sporen an Und geht so stolz und keck einher Als wenn ein großer Herr er wär'. Herr Gockelhahn, Herr Gockelhahn, Hat Sporen und nicht Stiefel an, Hat Sporen und nicht Lederschuh, Hat Sporen und kein Pferd dazu. Herr Gockelhahn, Herr Gockelhahn, Er ist ein lust'ger Reitersmann; Herr Reiter zu Fuß, wir lachen dich aus, Reit' hurtig nur in das Hühnerhaus!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]46. Der Meister Zimmermann
Wer klopft und hämmert doch im Wald Den lieben langen Tag, Daß weit durch Feld und Thal hinschallt Das Klopfen Schlag auf Schlag? Das ist ein kleiner Zimmermann, Versteht sein Werk nicht schlecht; Er hämmert, was er hämmern kann,-- Das ist der Meister Specht. Die Axt, die unser Zimmermann, Das kleine Meisterlein, So frisch und kräftig schwingen kann, Das muß sein Schnabel sein. Was haut es sich, was baut es sich, Das Zimmermännlein dort? Es baut kein Haus, und emsiglich Haut es doch immerfort. Nach Würmlein und nach Käferlein Sucht er, das schmeckt nicht schlecht; Drum mag er nimmer müßig sein, Der kleine Meister Specht.
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Meister Zimmermann"
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Confirmed with Mütterchen, erzähl uns was! Erzählungen, Gedichte, Lieder, Spiele, Rätsel und Sprüche für Kinderstube und Kindergarten, gesammelt und bearbeitet von Georg Paysen Petersen, Hamburg: Verlag von Otto Meißner, 1894, pages 145-146
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47. Die Bachstelze
Was geht dort für ein Stelzenfuß Am Bächlein kreuz und quer, Und wackelt mit dem Schwänzlein doch So hurtig hin und her? Bachstelzchen ist's, -- es hüpft so keck Und leicht von Stein zu Stein, Schaut mit den Augen hell und klar Froh in die Welt hinein! Ein Würmlein ist sein Mittagsschmaus, Sein Trank das Bachlein dort. Es flattert hin, es flattert her, Und fliegt dann hurtig fort. Bachsteltzchen hat nicht Sorg' und Not, Kann immer lustig sein; Der liebe Gott im Himmel sorgt Auch für die Vögelein!
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Die Bachstelze", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 49
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]48. Schlummerlied
Schlaf, Kindlein, schlaf! Still nur ein in guter Ruh, Schließ die hellen Äuglein zu! Schlaf, Kindlein, schlaf! Vöglein in dem Neste liegt, Wird vom Winde sanft gewiegt. Schlaf, Kindlein, schlaf! Häslein in dem Walde ruht Schon in seinem Bettchen gut. Schlaf, Kindlein, schlaf! Hinter’m Ofen lieget still Kätzlein, weil es schlafen will. Schlaf, Kindlein, schlaf! Schäflein liegt im Stall versteckt, Hat gar warm sich zugedeckt. Schlaf, Kindlein, schlaf! Täubchen sitzt im Taubenschlag, Schläft so viel es schlafen mag. Schlaf, Kindlein, schlaf! Hühnchen schläft im Hühnerhaus, In dem dunkeln Loch die Maus! Schlaf, Kindlein, schlaf! Hündlein schlummert still und gut, Das sonst immer bellen tut. Schlaf, Kindlein, schlaf! Alles macht die Äuglein zu,-- Und schläft ein in guter Ruh. Schlaf, Kindlein, schlaf! Alles schläft, nur Gott hält Wacht Über uns bei Tag und Nacht! Schlaf, Kindlein, schlaf!
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), no title, appears in Kinder-Lieder, in 4. Wiegenlieder, no. 100
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]49. Abendlied
Der Abend kommt leise hernieder Auf Dorf und Wald und Flur; Es schweigen der Vöglein Lieder,-- Noch eines höret man nur! In purpurnen Gluten sinket Die Sonne dort zur Ruh, Und droben am Himmel blinket Ein Sternlein schon freundlich mir zu! Die Abendglöcklein klingen So lieblich nah und fern, Und fromme Gebete schwingen Sich leise hinauf zu dem Herrn! Nun herrschet Ruhe und Frieden Wohl in der stillen Nacht, Und Alles schlummert hienieden,-- Nur Gott im Himmel wacht!--
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Abendlied", appears in Kinder-Lieder, in 1. Fromme Lieder und Gebete aus dem Kindesleben, no. 17
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]50. Der Kuckuck
Der Kukuk in dem Walde schreit: Kukuk! Du machst dich ja gewaltig breit; Kerl, hast du denn so viele Zeit, Und hast du denn sonst Nichts zu thun, Als ohne Rast und ohne Ruh'n Zu schrein: Kukuk! Kukuk? Der Kukuk in dem Walde schreit: Kukuk! Was schreist du denn nur alle Zeit? Kerl, bist du denn nicht recht gescheidt, Und wirst du es denn nimmer müd Zu singen stets das alte Lied-- Kukuk! Kukuk! Kukuk!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Kukuk", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 41
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Note: throughout the text Kern uses the more common spelling "Kuckuck".
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]51. Die Henne und ihr Küchlein
Gluck! Gluck! Gluck! - die Henne ruft,
Küchlein sind nicht ferne;
Gluck! Gluck! Gluck! - da laufen sie,
Folgen alle gerne.
Körnlein hat die Frau Mama
Dort im Sand gefunden,
Ei, wie läßt das kleine Volk
Sich das Futter munden.
Henne scharret immer zu
Körnlein aus der Erden,
Bis die muntern Küchlein all'
Ganz gesättigt werden.
Gluck! Gluck! Gluck! - die Henne lockt
Zu dem Brunnen helle,
Und die Kühlein trinken all
Aus der frishen Quelle!
Auf zum Himmel blicken sie,
Wenn geschluckt sie haben,
Danken wohl dem lieben Gott
Für die guten Gaben!
...
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Die Henne und ihr Küchlein", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 61
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]52. In stiller Nacht
Stille! Stille! - Stille ist die Nacht! Alles sich zum Schlafe neiget! Alles ruhet, Alles schweiget, Gott im Himmel wacht In der stillen Nacht. Stille! Stille! - Stille nah und fern! Sternlein an dem Himmel blinken, Mahnen uns mit stummem Winken: Liebet Gott den Herrn! Er ist euch nicht fern! Stille! Stille! - Stille heil'ge Ruh! Engel schweben auf und nieder, Singen leise Schlummerlieder; Stille sei auch du, Schlafe nun in Ruh! Stille! Stille! - Stille ist die Nacht! Und es schweigen alle Sorgen, Ruhen bis zum neuen Morgen; Gott hält treue Wacht In der stillen Nacht!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "In stiller Nacht", appears in Kinder-Lieder, in 1. Fromme Lieder und Gebete aus dem Kindesleben, no. 21
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, page 15
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
53. Der helle Stern
Am Himmel glänzt ein heller Stern Wohl durch die dunkle Nacht; Vor allen Sternen schau' ich gern Nach seiner lichten Pracht. Wer sagt mir, wie es dort mag sein, Dort, wo mein Sternlein blinkt, Und mir mit seinem klaren Schein So freundlich niederwinkt? Strahlt dieses eine Sternlein schon So lieblich durch die Nacht,-- Wie muß erst Gottes Strahlen-Thron Hell glänzen voller Pracht! Wie muß dort erst der Engel Schaar So hell und leuchtend sein, Und glänzen licht und wunderbar Des Himmels ew'ger Schein! Dorthin winkt mir der Sternen-Strahl! O sel'ge, süße Zeit,-- Einst schan ich dort im Himmelssaal All diese Herrlichkeit!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der helle Stern", appears in Kinder-Lieder, in 1. Fromme Lieder und Gebete aus dem Kindesleben, no. 24
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, page 18
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54. Frau Gans will singen
Frau Gans die hört den frohen Chor Der lieben Vöglein all; Da möcht' sie gerne singen auch Wie Lerch und Nachtigall. Sie recket hoch den Hals empor Stimmt lustig an und singt. Daß ihr Gesang durch's ganze Dorf Auf’s lieblichste erklingt: Gigak! Gigak! Gigak! Kaum hört es ihre Nachbarin, So stimmt sie fröhlich ein; Die allerbeßte Sängerin Möcht' jede gerne sein. Und nun geht das Concert erst an, Und Gans und Gänslein singt, Daß rechts und links und überall Das schöne Lied erklingt: Gigak! Gigak! Gigak!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Frau Gans will singen", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 70
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]55. Der Osterhas
Nun kommt das Osterhäslein bald Gesprungen aus dem grünen Wald, Will allen braven Kinderlein Viel Eier legen ins Nest hinein. Was frißt das Osterhäslein gern? Frißt's wohl Rosinen und Mandelkern?-- Nein, -- Blümchen, gelb und rot wie Blut, Und grünes Gras, das schmeckt ihm gut. Dann legt es auch ein rotes Ei, Vielleicht ein gelbes auch dabei, Und springt geschwinde husch, husch, husch Dann wieder fort in Wald und Busch. Komm, Osterhäschen, komm zu mir, Dein Nestlein ist schon fertig hier Von weichem Moos gar zart und fein. Leg' nur manch schönes Ei hinein.
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Osterhase"
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]56. Der Christbaum im Himmel
Da droben, da droben muß Christtag es sein, Es leuchten und flimmern die Lichtelein; Viel hundert und tausend, ach mehr wohl gar, Die glänzen am Himmel so hell und so klar! Dort oben, dort oben wohnt allezeit Christkindchen in himmlischer Herrlichkeit; Es hat wohl den Engeln in dunkeler Nacht Ein Bäumchen mit flimmernden Lichtern gebracht. Dran hängen der goldenen Sternlein so viel Den freundlichen Engeln ein liebliches Spiel; Wie werden sich freuen die Engelein heut Und jubeln und singen in seliger Freud! Dort oben, dort oben möcht' gerne ich sein Mich freu'n mit den heiligen Engelein, Und wandeln im hellen, im himmlischen Saal Und schauen die flimmernden Lichtlein zumal!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Christbaum im Himmel", appears in Kinder-Lieder, in 1. Fromme Lieder und Gebete aus dem Kindesleben, no. 29
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]57. Gottes Auge
Am hohen Himmel blinken Viel Sternlein wunderbar, Sie leuchten durch das Dunkel So lieblich und so klar! Also auch Gottes Auge Gar treu und helle wacht; So leuchtet Seine Liebe Auch in der dunklen Nacht. Der alle Sternlein zählet,-- Der kennt und liebt auch mich; Der ihre Wege lenket,-- Führt mich auch gnädiglich! Wie soll ich, Gott, Dir danken? Ich bin so arm und klein! Doch will ich jetzt und ewig Dein treues Kindlein sein!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Gottes Auge", appears in Kinder-Lieder, in 1. Fromme Lieder und Gebete aus dem Kindesleben, no. 31
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, page 25
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58. Hosianna
Hosianna riefen froh dem Herrn Die Kindlein arm und klein; Der liebe Heiland hört es gern, Drum stimm ich fröhlich ein: Hosianna! Hosianna! Liebster Jesu mein, Lob, Ehr und Preis sei Dir! Kehr auch in meinem Herzchen ein Und bleibe stets bei mir. Hosianna! Wo Du, o treuer Heiland bist, Ist Friede, Glück und Ruh; Drum ruf ich Dir, o Jesu Christ, Hosianna! fröhlich zu! Hosianna! Ich liebe Dich, bin ich auch klein, Drum nimm mein Lob doch an, Bis ich mit Deinen Engelein Dich besser loben kann: Hosianna!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Hosianna!", appears in Kinder-Lieder, in 1. Fromme Lieder und Gebete aus dem Kindesleben, no. 30
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, page 24
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59. Wiegenlied
Schlaf, schlaf, schlafe mein Kind! In dem Stall zu Bethlehem Steht ein Krippelein, Drinnen liegt auf Heu und Stroh Jesus arm und klein. Schlaf, schlaf, schlafe mein Kind! Und Maria sitzt dabei, Singt ein süßes Lied, Bis das Jesuskindlein schläft,-- Ach, es ist so müd'! Schlaf, schlaf, schlafe mein Kind! Ei wie süß schläft doch das Kind In dem Krippelein, Träumet von dem lieben Gott, Von des Himmels Schein. Schlaf, schlaf, schlafe mein Kind! Nach dem lieben Jesuskind In dem dunklen Stall Schauen still in sel'ger Lust Dort die Engel all. Schlaf, schlaf, schlafe mein Kind! Engelein schau'n auch nach dir Wenn du fromm nur bist; Von dem Himmel schicket sie Freundlich Jesus Christ! Schlaf, schlaf, schlafe mein Kind!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), no title, appears in Kinder-Lieder, in 4. Wiegenlieder, no. 103
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]60. Der gute Hirte
Mein Schäflein läßt sich leiten An einem rothen Band, Es läßt sich gerne weiden Von meiner schwachen Hand. Ein Schäflein bin ich worden, Hab' einen Hirten gut, Der nimmt mich allerorten In seine treue Hut. Er will mich immer leiten An seiner Liebe Band, Und mild und freundlich weiden Mit seiner starken Hand. Er kennt die beste Wiese, Wo hell ein Brünnlein rinnt, Im goldnen Paradiese, Wo seine Schäflein sind. Dorthin mein Hirt mich leitet; Und wißt ihr, wer es ist, Der mich so lieblich weidet?-- Er heißt: Herr Jesus Christ.
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der gute Hirte", appears in Kinder-Lieder, in 1. Fromme Lieder und Gebete aus dem Kindesleben, no. 32
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]