Was hör' ich draußen vor dem Thor, Was auf der Brücke schallen? Laßt den Gesang zu unserm Ohr Im Saale wiederhallen! Der König sprach's, der Page lief, Der Knabe kam, der König rief: Bring' ihn herein den Alten. Gegrüßet seyd ihr hohen Herrn, Gegrüßet schöne Damen! Welch reicher Himmel! Stern bei Stern! Wer kennet ihre Namen? Im Saal voll Pracht und Herrlichkeit Schließt, Augen, euch, hier ist nicht Zeit Sich staunend zu ergötzen. Der Sänger drückt die Augen ein, Und schlug die vollen Töne; Der Ritter schaute muthig drein, Und in den Schoos die Schöne. Der König, dem das Lied gefiel, Ließ ihm, zum Lohne für sein Spiel, Eine goldne Kette holen. Die goldne Kette gib mir nicht, Die Kette gib den Rittern, Vor deren kühnem Angesicht Der Feinde Lanzen splittern. Gib sie dem Kanzler, den du hast, Und laß ihn noch die goldne Last Zu andern Lasten tragen. Ich singe, wie der Vogel singt, Der in den Zweigen wohnet. Das Lied, das aus der Kehle dringt Ist Lohn, der reichlich lohnet; Doch darf ich bitten, bitt' ich eins, Laß einen Trunk des besten Weins In reinem Glase bringen. Er setzt es an, er trinkt es aus: O Trank der süßen Labe! O! dreymal hochbeglücktes Haus, Wo das ist kleine Gabe! Ergeht's euch wohl, so denkt an mich, Und danket Gott so warm, als ich Für diesen Trunk euch danke.
Die Gedichte und das Requiem fur Mignon aus Goethe's "Wilhelm Meister's Lehrjahre"
Song Cycle by Anton Grigoryevich Rubinstein (1829 - 1894)
1. Was hör' ich draußen vor dem Tor
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, written 1783, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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This is the version of the poem incorporated in Goethe's novel Wilhelm Meisters Lehrjahre, where it appears in Book 2, Chapter 11. A variant of this poem has been published in Goethe's collected poems; see below.
Researcher for this page: Peter Rastl [Guest Editor]2. Wer nie sein Brot mit Tränen aß  [sung text not yet checked]
Wer nie sein Brod [mit]1 Thränen aß, Wer [nie die kummervollen Nächte]2 Auf seinem [Bette]3 weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte! Ihr führt ins Leben uns hinein, Ihr laßt den Armen schuldig werden, Dann überlaßt ihr ihn der Pein: Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Harfenspieler", written <<1783, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Jan Evangelista Nečas) , "Harfeník"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wie nooit zijn brood in tranen at", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "He who never ate his bread with tears", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission [an adaptation]
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Celui qui n'a jamais mangé son pain avec des larmes", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Chi non mangiò mai pane bagnato di lacrime", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zweyter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 122; and with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Achtzehnter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1828, pages 217-218.
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Erster Band. Berlin. Bey Johann Friedrich Unger. 1795, page 346. The poem appears in Book 2, Chapter 13 of Goethe's novel.
See also Baggesen's parody, Leiden.
1 Lachner: "in"2 Lachner: "nicht die kummervollen Nächte, wer nicht in kummervollen Nächten"
3 Droste-Hülshoff: "Lager"
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3. Wer sich der Einsamkeit ergibt  [sung text not yet checked]
Wer sich der Einsamkeit ergibt Ach! der ist bald allein, Ein jeder lebt, ein jeder liebt, Und läßt ihn seiner [Pein]1. Ja, laßt mich meiner [Qual]2! Und kann ich nur einmal Recht einsam seyn, Dann bin ich nicht allein. Es schleicht ein Liebender lauschend [sacht]3! Ob seine Freundin allein? So überschleicht bei Tag und Nacht Mich Einsamen die Pein, Mich Einsamen die Qual. Ach werd ich erst einmal Einsam in Grabe seyn, [Da]4 läßt [sie]5 mich allein!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Harfenspieler", written <<1783, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wie aan de eenzaamheid zich wijdt", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "He who gives himself over to solitude", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Chi sceglie solitudine", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (unknown or anonymous translator) , written 2012
Confirmed with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zweyter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 120; and with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Achtzehnter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1828, pages 219-220.
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Erster Band. Berlin. Bey Johann Friedrich Unger. 1795, pages 348-349. The poem appears in Book 2, Chapter 13 of Goethe's novel.
1 Schubert (D.325): "Qual"2 Schubert (D.325): "Pein"
3 Schubert (D.478/2, first version): "ach"
4 Zelter: "Dann"
5 Schubert (autograph of D.325): "ihr"
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4. Mignon  [sung text not yet checked]
Kennst du das Land? wo die Citronen blühn, Im dunkeln Laub die [Gold-Orangen]1 glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn. Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man Dir, du armes Kind, gethan? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn. Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Das Maulthier sucht im Nebel seinen Weg; In [Höhlen]2 wohnt der Drachen alte Brut; Es stürzt der Fels und über ihn die Flut. Kennst du [ihn]3 wohl? Dahin! Dahin Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!4
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1784, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ken je het land?", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "Knowest thou where?", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Mignon", first published 1907
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "Mignon's song", first published 1911
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2016
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Connais-tu le pays où les citronniers fleurissent", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Conosci tu il paese", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Conosci il paese", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 177. First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Zweyter Band. Frankfurt und Leipzig. 1795, pages 7-8. The poem appears in Book 3, Chapter 1 of Goethe's novel.
See also the following poems inspired by this poem: the French poem Mignon and the German poem Kennst du das Land, wo über Grabes Nächte.
Note: modern German would employ the following spellings: "gethan" -> "getan", "Maulthier" -> "Maultier", etc.
1 Lang: "Goldorangen"2 Schubert (autograph): "Höllen"
3 Schubert: "es"
4 Spontini adds:
Dahin mit dir, möcht' ich mit dir, O mein Geliebter, ziehn, Dahin mit dir, möcht' ich mit dir, O mein Beschützer, ziehn, O Vater, dahin geht unser Weg, O Vater laß uns ziehn, Mit dir dahin, dahin mit dir!
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5. Ich armer Teufel, Herr Baron  [sung text not yet checked]
Ich armer Teufel, Herr Baron, Beneide Sie um Ihren Stand, Um Ihren Platz so nah dem Thron Und um manch schön' Stück Ackerland, Um Ihres Vaters festes Schloß, Um seine Wildbahn und Geschoß. Mich armen Teufel, Herr Baron, Beneiden Sie, so wie es scheint, Weil die Natur vom Knaben schon Mit mir es mütterlich gemeint. Ich ward, mit leichtem Mut und Kopf, Zwar arm, doch nicht ein armer Tropf. Nun dächt ich, lieber Herr Baron, Wir ließen's bleiben wie wir sind: Sie blieben des Herrn Vaters Sohn, Und ich blieb' meiner Mutter Kind. Wir leben ohne Neid un Haß, Begehren nicht des andern Titel, Sie keinen Platz auf dem Parnaß, Und keinen ich in dem Kapitel.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Knut W. Barde) , "Poor devil that I am, my Baron", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chanson satirique de Wilhelm Meister", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Io povero diavolo, mio signor barone", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
6. Der Harfner  [sung text not yet checked]
Ihm färbt der Morgensonne Licht Den reinen Horizont mit Flammen, Und über seinem schuld'gen Haupte bricht Das schöne Bild der ganzen Welt zusammen.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, Book IV, chapter 1
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- ENG English (Thomas Carlyle)
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
7. Mignon und der Harfner  [sung text not yet checked]
Nur wer die Sehnsucht kennt Weiß, was ich leide! Allein und abgetrennt Von aller Freude [Seh]1 ich an's Firmament Nach [jener]2 Seite. [Ach, der]3 mich liebt [und kennt]4, Ist in der Weite. Es [schwindelt]5 mir, es brennt Mein Eingeweide. Nur wer die Sehnsucht kennt Weiß, was ich leide!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1785, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Jan Evangelista Nečas) , "Táž"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Slechts wie de hunk'ring kent", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lawrence Snyder) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (David Paley) , "Only my yearning shows", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Solo chi conosce la nostalgia", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Ana Vargas) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Mercedes Vivas) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zweyter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 118; and with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Neunzehnter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1828, page 67.
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Zweyter Band. Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1795, pages 265-266. The poem appears in Book 4, Chapter 11 of Goethe's novel.
1 Schubert (D. 310, first version): "Blick"2 Lang: "jeder"
3 Goethe (only in the novel, not in editions of the poems): "Ach! der"; Zelter: "Ach, die"
4 omitted by Zeisl.
5 Goethe (only in editions of the novel later than 1815, not in editions of the poems): "schwindet"
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8. Philine  [sung text not yet checked]
Singet nicht in Trauertönen Von der Einsamkeit der Nacht. Nein, sie ist, o holde Schönen, Zur Geselligkeit gemacht. Wie das Weib dem Mann gegeben Als die schönste Hälfte war, Ist die Nacht das halbe Leben Und die schönste Hälfte zwar. Könnt ihr euch des Tages freuen, Der nur Freuden unterbricht? Er ist gut, sich zu zerstreuen; Zu was anderm taugt er nicht. Aber wenn in nächt'ger Stunde Süsser Lampe Dämmrung fließt, Und vom Mund zum nahen Munde Scherz und Liebe sich ergießt; Wenn der rasche, lose Knabe, Der sonst wild und feurig eilt, Oft bei einer kleinen Gabe Unter leichten Spielen weilt; Wenn die Nachtigall Verliebten Liebevoll ein Liedchen singt, Das Gefangnen und Betrübten Nur wie Ach und Wehe klingt; Mit wie leichtem Herzensregen Horchet ihr der Glocke nicht, Die mit zwölf bedächtgen Schlägen Ruh und Sicherheit verspricht. Darum an dem langen Tage, Merke dir es, liebe Brust; Jeder Tag hat seine Plage, Und die Nacht hat ihre Lust.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zing nu niet in droeve tonen", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Do not sing in mournful tones", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Ne chantez pas dans des tons désolés", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Non cantate in triste melodia", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
9. Der Harfner  [sung text not yet checked]
An die Thüren will ich schleichen, [Still]1 und sittsam will ich stehn; [Fromme]2 Hand wird Nahrung reichen; Und ich werde weiter gehn. Jeder wird sich glücklich scheinen, Wenn mein Bild vor ihm erscheint; Eine Thräne wird er weinen, Und ich weiß nicht was er weint.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Harfenspieler", written 1785, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Naar de deuren zal ik sluipen", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "I will creep from door to door", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je vais me glisser de porte en porte", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Alle porte voglio avvicinarmi", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zweyter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 121; and with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Neunzehnter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1828, page 227.
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Dritter Band. Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1795, page 146. The poem appears in Book 5, Chapter 14 of Goethe's novel.
1 Schubert (first version): "Fromm"2 Goethe (1795 edition): "Frommer"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
10. Mignon  [sung text not yet checked]
Heiß mich nicht reden, heiß mich schweigen, Denn mein Geheimniß ist mir Pflicht; Ich möchte dir mein ganzes Innre zeigen, Allein das Schicksal will es nicht. [Zur rechten]1 Zeit vertreibt der Sonne Lauf Die finstre Nacht, und sie muß sich erhellen; Der harte Fels schließt seinen Busen auf, Mißgönnt der Erde nicht die tiefverborgnen Quellen. Ein jeder sucht im Arm [des Freundes]2 Ruh, Dort kann die Brust in Klagen sich ergießen; Allein ein Schwur drückt mir die Lippen zu Und nur ein Gott vermag sie aufzuschließen.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1782, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Doe mij niet spreken, laat mij zwijgen", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Don't ask me to speak", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ne me dis pas de parler, dis-moi de me taire", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Non chiedermi di parlare", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Non chiedere ch'io parli", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zweyter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 117; and with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Neunzehnter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1828, page 262.
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Dritter Band, Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1795, pages 203-204. The poem appears in Book 5, Chapter 16 of Goethe's novel.
1 Schubert (first setting, D. 726): "Zu rechter"2 Goethe (only in the editions of the poems, not in the novel): "der Freunde"
Research team for this page: Thierry Morice , Peter Rastl [Guest Editor]
11. Aurelie  [sung text not yet checked]
Ich hatt ihn einzig mir erkoren; Ich schien mir nur für ihn geboren, Begehrte nichts als seine Gunst.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre
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- ENG English (Thomas Carlyle)
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
12. Mignon  [sung text not yet checked]
So laßt mich scheinen, bis ich werde, Zieht mir das weiße Kleid nicht aus! Ich eile von der [schönen]1 Erde Hinab in jenes [feste]2 Haus. Dort ruh' ich eine kleine Stille, Dann öffnet sich der frische Blick; Ich lasse dann die reine Hülle, Den Gürtel und den Kranz zurück. Und jene [himmlischen]3 Gestalten Sie fragen nicht nach Mann und Weib, Und keine Kleider, keine Falten Umgeben den verklärten Leib. Zwar lebt' ich ohne Sorg und Mühe, Doch fühlt' ich tiefen Schmerz genung. Vor Kummer altert' ich zu frühe; Macht mich auf ewig wieder jung.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1796, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1796
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Laat mij zo lijken tot ik zijn zal", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "So let me seem", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Lasciatemi apparire così", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Così lasciate che io appaia, finché non mi trasformi", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Ana Vargas) , "Deixe-me aparecer, até que eu seja", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zweyter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 119; and with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zwanzigster Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1828, page 159.
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Vierter Band. Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1796, pages 259-260. The poem appears in Book 8, Chapter 2 of Goethe's novel.
1 Schubert (D. 727): "schönsten"2 Schubert (D. 877/3): "dunkle"
3 Goethe (editions prior to 1827): "himmlische"
Research team for this page: Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor]
13. Requiem für Mignon  [sung text not yet checked]
CHOR - SOPRANO, ALTO Wen bringt ihr uns zur stillen Gesellschaft ? Einen müden Gespielen bringen wir euch ; Lasst ihn unter euch ruh'n bis das Jauchzen himmlischer Geschwister ihn dereinst wieder aufweckt ! Erstling der Jugend in unserm Kreise, Sie willkommen! mit Trauer willkommen! Dir folge kein Knabe, kein Mädchen nach! Nur das Alter nahe sich willig und gelassen Der stillen Halle, und in ernster Gesellschaft ruhe das liebe, liebe Kind, das liebe Kind! SOPRANO, ALTO Ach! wie ungern brachten wir ihn her! Ach! und er soll hier bleiben! Lasst uns auch bleiben, lasst uns weinen an seinem Sarge! Ach! wie ungern brachten wir ihn her! CHOR Seht die mächtigen Flügel doch an! Seht das leichte, reine Gewand ! Wie blinkt die gold'ne Binde vom Haupt! Seht die schöne, würdige Ruh'! Seht das reine Gewand ! (Soprano) Ach ! die Flügel heben sie nicht; im leichten Spiele flattert es nicht mehr ! (Sopranos I & II) Als wir mit Rosen kränzten ihr Haupt, blickte sie hold und freundlich nach uns, blickte sie hold und freundlich nach uns! Ach ! die Flügel heben sie nicht ! (Chor) Seht die mächtigen Flügel doch an! Schaut mit den Augen des Geistes hinan! CHOR In euch lebe die bildende Kraft, Die, das Schönste, das Höchste, hinauf über die Sterne das Leben trägt. Schaut hinan! mit den Augen des Geistes hinan ! (Sopranos I & II) Aber ach ! wir vermissen sie hier, In den Gärten wandelt sie nicht; sammelt der Wiese Blumen nicht mehr. Lasst uns weinen, wir lassen sie hier! BASSE Kinder, kehret in's Leben zurück! Eure Tränen trockne die frische Luft, Die um das schlängelnde Wasser spielt. Entflieht der Nacht! Tag und Lust und Dauer ist der Lebendigen Los! (Chor) Auf, wir kehren in's Leben zurück! Gebe der Tag uns Arbeit und Lust, Bis der Abend uns Ruhe bringt Und der Schlaf uns erquickt. CHOR Kinder! Eilet in's Leben hinan! In der Schönheit reinem Gewande Begegne euch die Liebe mit himmlischen Blick Und dem Kranz der Unsterblichkeit! (Sopranos I & II) Auf! wir kehren in's Leben zurück! Auf!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Requiem voor Mignon", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Thomas Carlyle) [an adaptation]
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Requiem pour Mignon", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Requiem per Mignon", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani