Es erklingen alle Bäume, Und es singen alle Nester - Wer ist der Kapellenmeister In dem grünen Waldorchester? Ist es dort der graue Kiebitz, Der beständig nickt so wichtig? Oder der Pedant, der dorten Immer kuckuckt, zeitmaßrichtig? Ist es jener Storch, der ernsthaft, Und als ob er dirigieret, Mit dem langen Streckbein klappert, Während alles musizieret? Nein, in meinem eignen Herzen Sitzt des Walds Kapellenmeister, Und ich fühl, wie er den Takt schlägt, Und ich glaube, Amor heißt er.
Heine-Lieder
Song Cycle by Christian Bruhn (b. 1934)
1. Es erklingen alle Bäume  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 8
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Tous les arbres résonnent", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Die schlesischen Weber  [sung text not yet checked]
Im düstern Auge keine Träne, Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne: Deutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreifachen Fluch - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten In Winterskälte und Hungersnöten; Wir haben vergebens gehofft und geharrt, Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem König, dem König der Reichen, Den unser Elend nicht konnte erweichen, Der den letzten Groschen von uns erpreßt Und uns wie Hunde erschießen läßt - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem falschen Vaterlande, Wo nur gedeihen Schmach und Schande, Wo jede Blume früh geknickt, Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt - Wir weben, wir weben! Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht, Wir weben emsig Tag und Nacht - Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreifachen Fluch, Wir weben, wir weben!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die schlesischen Weber", appears in Nachgelesene Gedichte 1828-1844 , no. 41
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Wir saßen am Fischerhaus  [sung text not yet checked]
Wir saßen am Fischerhause, Und schauten nach der See; Die Abendnebel kamen, Und stiegen in die Höh'. Im Leuchtturm wurden die Lichter Allmählich angesteckt, Und in der weiten Ferne Ward noch ein Schiff entdeckt. Wir sprachen von Sturm und Schiffbruch, Vom Seemann, und wie er lebt, Und zwischen Himmel und Wasser, Und Angst und Freude schwebt. Wir sprachen von fernen Küsten, Vom Süden und vom Nord, Und von den seltsamen Menschen Und seltsamen Sitten dort. Am Ganges duftet's und leuchtet's, Und Riesenbäume blühn, Und schöne, stille Menschen Vor Lotosblumen knien. In Lappland sind schmutzige Leute, Plattköpfig, breitmäulig, klein; Sie kauern ums Feuer und backen Sich Fische, und quäken und schrein. Die Mädchen horchten ernsthaft, Und endlich sprach niemand mehr; Das Schiff war nicht mehr sichtbar, Es dunkelte gar zu sehr.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 7
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "'s Avonds aan het strand", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "We sat at the fisherman's house", copyright ©
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Presso la casa del pescatore", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
4. Es ist ein alte Geschichte  [sung text not yet checked]
Ein Jüngling liebt ein [Mädchen,]1 Die hat einen andern erwählt; Der andre liebt eine andre, Und hat sich mit dieser vermählt. Das Mädchen [heiratet]2 aus Ärger Den ersten besten Mann, Der ihr in den Weg gelaufen; Der Jüngling ist übel dran. Es ist eine alte Geschichte, Doch bleibt sie immer neu; Und wem sie [just]3 passieret, Dem bricht das Herz entzwei.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 39
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Un noi estima una noia", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Jan Rot) , "Wil Jantje graag met Pietje", copyright © 2000, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Een jongen houdt van 'n meisje", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Paul Hindemith) , "A young man loved a girl", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 39, first published 1827
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) (Effimia Gianniou) , "Ένας νέος αγαπά μια νέα", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Assaf Levitin) (Michal Levitin) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Un giovanotto ama una fanciulla", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Wilson Hidalgo) , "Un chico ama a una chica", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 144.
1 Heine: in the original published version: "Mägdlein"2 Alnæs, Schumann: "nimmt" (took)
3 Engelmann: "jüngst"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Pierre Mathé [Guest Editor]
5. Kleines Volk  [sung text not yet checked]
In einem Pißpott kam er geschwommen, Hochzeitlich geputzt, hinab den Rhein. Und als er nach Rotterdam gekommen, Da sprach er: «Juffräuken, willst du mich frein? Ich führe dich, geliebte Schöne, Nach meinem Schloß, ins Brautgemach; Die Wände sind eitel Hobelspäne, Aus Häckerling besteht das Dach. Da ist es so puppenniedlich und nette, Da lebst du wie eine Königin! Die Schale der Walnuß ist unser Bette, Von Spinnweb sind die Laken drin. Ameiseneier, gebraten in Butter, Essen wir täglich, auch Würmchengemüs', Und später erb ich von meiner Frau Mutter Drei Nonnenfürzchen, die schmecken so süß. Ich habe Speck, ich habe Schwarten, Ich habe Fingerhüte voll Wein, Auch wächst eine Rübe in meinem Garten, Du wirst wahrhaftig glücklich sein!» Das war ein Locken und ein Werben! Wohl seufzte die Braut: «Ach Gott! ach Gott!» Sie war wehmütig, wie zum Sterben - Doch endlich stieg sie hinab in den Pott. Sind Christenleute oder Mäuse Die Helden des Lieds? Ich weiß es nicht mehr. Im Beverland hört ich die schnurrige Weise, Es sind nun dreißig Jahre her.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Kleines Volk", appears in Romanzero, in 1. Erstes Buch, in Historien, no. 10
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Es fällt ein Stern herunter  [sung text not yet checked]
Es fällt ein Stern herunter Aus seiner funkelnden Höh; Das ist der Stern der Liebe, Den ich dort fallen seh. Es fallen vom Apfelbaume, Der [weißen Blätter so viel]1, Es kommen die neckenden [Lüfte]2, Und treiben damit ihr Spiel. Es singt [der]3 Schwan im [Weiher]4, Und rudert auf und ab, Und immer leiser singend, Taucht er ins Flutengrab. Es ist so still und [dunkel]5! Verweht ist Blatt und Blüt', Der Stern ist knisternd zerstoben, Verklungen das Schwanenlied.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 59
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- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "A star is tumbling downward", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 59, first published 1827
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) [singable] (Hamutal Atariah) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 163.
1 Backer-Grøndahl, Haine: "Blüten und Blätter viel"; Cui, Gernsheim, Pfitzner: "Blüten und Blätter so viel"; Mangold: "weißen Blätter viel"; Unger: "Blätter und Blüten viel"2 Gernsheim: "Winde"
3 Unger: "ein"
4 Gernsheim: "Wasser"
5 Haine, Mangold: "so dunkel"
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7. Lied der Marketenderin  [sung text not yet checked]
Und die Husaren lieb ich sehr, Ich liebe sehr dieselben; Ich liebe sie ohne Unterschied, Die blauen und die gelben. Und die Musketiere lieb ich sehr, Ich liebe die Musketiere, Sowohl Rekrut als Veteran, Gemeine und Offiziere. Die Kavallerie und die Infanterie, Ich liebe sie alle, die Braven; Auch hab ich bei der Artillerie Gar manche Nacht geschlummert. Ich liebe den Deutschen, ich lieb den Franzos, Die Welschen und Niederländschen, Ich liebe den Schwed, den Böhm und Spanjol, Ich liebe in ihnen den Menschen. Gleichviel von welcher Heimat, gleichviel Von welchem Glaubensbund ist Der Mensch, er ist mir lieb und wert, Wenn nur der Mensch gesund ist. Das Vaterland und die Religion, Das sind nur Kleidungsstücke - Fort mit der Hülle! daß ich ans Herz Den nackten Menschen drücke. Ich bin ein Mensch und der Menschlichkeit Geb ich mich hin mit Freude; Und wer nicht gleich bezahlen kann, Für den hab ich die Kreide. Der grüne Kranz vor meinem Zelt, Der lacht im Licht der Sonne; Und heute schenk ich Malvasier Aus einer frischen Tonne.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Lied der Marketenderin (Aus dem Dreißigjährigen Krieg)", appears in Nachgelesene Gedichte 1845-1856, no. 57
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Du hast Diamanten und Perlen  [sung text not yet checked]
Du hast Diamanten und Perlen, Hast alles, was Menschenbegehr, Und hast die schönsten Augen - Mein Liebchen, was willst du mehr? Auf deine schönen Augen Hab ich ein ganzes Heer Von ewigen Liedern gedichtet - Mein Liebchen, was willst du mehr? Mit deinen schönen Augen Hast du mich gequält so sehr, Und hast mich zu Grunde gerichtet - Mein Liebchen, was willst du mehr?
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 62, first published 1823-4
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- ENG English (Emily Ezust) , "You have diamonds and pearls", copyright ©
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
9. Schwarze Röcke, seidne Strümpfe  [sung text not yet checked]
Schwarze Röcke, seidne Strümpfe, Weiße, höfliche Manschetten, Sanfte Reden, Embrassieren - Ach, wenn sie nur Herzen hätten! Herzen in der Brust, und Liebe, Warme Liebe in dem Herzen - Ach, mich tötet ihr Gesinge Von erlognen Liebesschmerzen. Auf die Berge will ich steigen, Wo die frommen Hütten stehen, Wo die Brust sich frei erschließet, Und die freien Lüfte wehen. Auf die Berge will ich steigen, Wo die dunklen Tannen ragen, Bäche rauschen, Vögel singen, Und die stolzen Wolken jagen. Lebet wohl, ihr glatten Säle! Glatte Herren, glatte Frauen! Auf die Berge will ich steigen, Lachend auf euch niederschauen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Prolog", appears in Buch der Lieder, in Aus der Harzreise, no. 1
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Prologue", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
10. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten  [sung text not yet checked]
Ich weiß nicht, was [soll es]1 bedeuten, Daß ich so traurig bin; Ein Märchen aus [alten]2 Zeiten, Das [kommt]3 mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig [fließt]4 der Rhein; [Der Gipfel des Berges]5 funkelt Im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar, Ihr goldnes Geschmeide blitzet Sie kämmt [ihr goldenes]6 Haar. Sie kämmt es mit [goldenem]7 Kamme Und singt ein Lied dabei; Das hat eine wundersame, [Gewaltige]8 Melodei. Den Schiffer im kleinen [Schiffe]9 Ergreift es mit wildem Weh; Er [schaut]10 nicht die Felsenriffe, Er [schaut nur hinauf]11 in die Höh'. Ich glaube, [die Wellen verschlingen Am Ende]12 Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen Die [Lorelei]13 gethan.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 2
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , no title, copyright © 1995, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- ENG English [singable] (Arthur Westbrook) , "The Loreley"
- ENG English [singable] (Samuel Langhorne Clemens) , "The lorelei", appears in A Tramp Abroad, Volume 1, Leipzig: Bernhard Tauchnitz, p. 123-4, first published 1880
- ENG English (Patrick John Corness) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , "Lorelei", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- POL Polish (Polski) (Aleksander Kraushar) , no title, appears in Pieśni Heinego, in Powrót, no. 2
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "A Loreley", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Samuil Yakovlevich Marschak) , "Лорелей"
- SPA Spanish (Español) (Alfredo García) , "Lorelei", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], pages 116-117.
1 Bronsart, Liszt,: "soll's"2 Fibich: "uralten"
3 Fibich: "geht"
4 Bürde: "fliesset"
5 Fibich: "Des Berges Gipfel"
6 Bronsart, Kinkel: "ihr goldnes"; Bürde: "das gold'ne"; Oberthür, C. Schumann: "ihr gold'nes"
7 Bronsart: "goldnem"; Liszt, Oberthür, C. Schumann: "gold'nem"
8 Bronsart, Kinkel, Liszt: "Gewalt'ge"
9 Bürde: "Kahne"
10 Fibich: "sieht"
11 Fibich: "sieht nur nach ihr"
12 Kinkel: "am Ende verschlingen / Die Wellen"
13 Bürde: "Loreley"
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11. Eduard  [sung text not yet checked]
Panaschierter Leichenwagen, Schwarzbehängte Trauerpferde! Ihm, den sie zu Grabe tragen, Glückte nichts auf dieser Erde. War ein junger Mann. Er hätte Gern wie andre sich erquicket An dem irdischen Bankette, Doch es ist ihm nicht geglücket. Lieblich ward ihm eingeschenket Der Champagner, perlenschäumend; Doch er saß, das Haupt gesenket, Melancholisch ernst und träumend. Manchmal ließ er in den Becher Eine stille Träne fließen, Während rings umher die Zecher Ihre Lust erschallen ließen. Nun geh schlafen! Viel freudsamer Wachst du auf in Himmelssälen, Und kein Weltrausch-Katzenjammer Wird dich dort wie andre quälen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Eduard", appears in Nachgelesene Gedichte 1845-1856, no. 51
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Lebensgruß  [sung text not yet checked]
Eine große Landstraß' ist unsere Erd', Wir Menschen sind Passagiere; Man rennet und jaget, zu Fuß und zu Pferd, Wie Läufer oder Kuriere. Man fährt sich vorüber, man nicket, man grüßt Mit dem Taschentuch aus der Karosse; Man hätte sich gerne geherzt und geküßt, Doch jagen von hinnen die Rosse. Kaum trafen wir uns auf derselben Station, Herzliebster Prinz Alexander, Da bläst schon zur Abfahrt der Postillion, Und bläst uns schon auseinander.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Lebensgruß (Stammbuchblatt)", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 19
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Salut à la vie (feuille d'album)", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
13. Meeresstille  [sung text not yet checked]
Meeresstille! Ihre Strahlen Wirft die Sonne auf das Wasser, Und im wogenden Geschmeide Zieht das Schiff die grünen Furchen. Bei dem Steuer liegt der Bootsmann Auf dem Bauch, und schnarchet leise. Bei dem Mastbaum, segelflickend, Kauert der beteerte Schiffsjung. Hinterm Schmutze seiner Wangen Sprüht es rot, wehmütig zuckt es Um das breite Maul, und schmerzlich Schaun die großen, schönen Augen. Denn der Kapitän steht vor ihm, Tobt und flucht und schilt ihn: Spitzbub. «Spitzbub! einen Hering hast du Aus der Tonne mir gestohlen!» Meeresstille! aus den Wellen Taucht hervor ein kluges Fischlein, Wärmt das Köpfchen in der Sonne, Plätschert lustig mit dem Schwänzchen. Doch die Möwe, aus den Lüften, Schießt herunter auf das Fischlein, Und den raschen Raub im Schnabel, Schwingt sie sich hinauf ins Blaue.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Meeresstille", appears in Buch der Lieder, in Die Nordsee, in Erster Zyklus, no. 9
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- ENG English (Emma Lazarus) , "Calm", appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mer calme", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
14. Es war ein alter König  [sung text not yet checked]
Es war ein alter König, sein Herz war schwer, sein [Haupt]1 war grau; der arme alte König, er nahm eine junge Frau. Es war ein [schöner]2 Page, blond war sein [Haupt]3, leicht war sein Sinn; er trug die [seid'ne]4 Schleppe der jungen Königin. Kennst du das alte Liedchen? Es klingt so süß, es klingt so trüb! Sie mußten beide sterben, sie hatten sich viel zu lieb.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, written 1830, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 29
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "There was an old king", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Il était un vieux roi", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) (Joost van der Linden) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Neue Gedichte von H. Heine, Zweite Auflage, Hamburg, bei Hoffmann und Campe, 1844, page 28.
1 Diepenbrock: "Haar"2 Schnorr von Carolsfeld, Zemlinsky: "junger"
3 Wolfrum: "Haar"
4 Goldschmidt: "seidene"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
15. Mein Kind, wir waren Kinder  [sung text not yet checked]
Mein Kind, wir waren Kinder, Zwei Kinder, klein und froh; Wir krochen ins Hühnerhäuschen, Versteckten uns unter das Stroh. Wir krähten wie die Hähne, Und kamen Leute vorbei - "Kikereküh!" sie glaubten, Es wäre Hahnengeschrei. Die Kisten auf unserem Hofe, Die tapezierten wir aus, Und wohnten drin beisammen, Und machten ein vornehmes Haus. Des Nachbars alte Katze Kam öfters zum Besuch; Wir machten ihr Bückling' und Knickse Und Komplimente genug. Wir haben nach ihrem Befinden Besorglich und freundlich gefragt; Wir haben seitdem dasselbe Mancher alten Katze gesagt. Wir saßen auch oft und sprachen Vernünftig, wie alte Leut', Und klagten, wie alles besser Gewesen zu unserer Zeit; Wie Lieb' und Treu' und Glauben Verschwunden aus der Welt, Und wie so teuer der Kaffee, Und wie so rar das Geld! --- Vorbei sind die Kinderspiele, Und alles rollt vorbei - Das Geld und die Welt und die Zeiten, Und Glauben und Lieb' und Treu'.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 38
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- ENG English (Elizabeth Barrett Browning) , no title, appears in Last Poems, in Paraphrases on Heine, no. 3
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mon enfant, nous étions enfants", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
16. Die Liebe begann im Monat März  [sung text not yet checked]
Die Liebe begann im Monat März, Wo mir erkrankte Sinn und Herz. Doch als der Mai, der grüne, kam: Ein Ende all mein Trauern nahm. Es war am Nachmittag um Drei Wohl auf der Moosbank der Einsiedelei, Die hinter der Linde liegt versteckt, Da hab ich ihr mein Herz entdeckt. Die Blumen dufteten. Im Baum Die Nachtigall sang, doch hörten wir kaum Ein einziges Wort von ihrem Gesinge, Wir hatten zu reden viel wichtige Dinge. Wir schwuren uns Treue bis in den Tod. Die Stunden schwanden, das Abendrot Erlosch. Doch saßen wir lange Zeit Und weinten in der Dunkelheit.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1812-1827, no. 15
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]17. Die heil'gen drei Könige  [sung text not yet checked]
Die heil'gen drei Kön'ge aus Morgenland, Sie frugen in jedem Städtchen: Wo geht der Weg nach Bethlehem, Ihr lieben Buben und Mädchen? Die Jungen und Alten, sie [wußten es]1 nicht, Die Könige zogen weiter; Sie folgten einem goldenen Stern, Der leuchtete lieblich und heiter. Der Stern blieb stehn über Joseph's Haus, Da sind sie [hineingegangen]2; Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie, Die heil'gen drei Könige sangen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 37
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sarah Hoffman) , "The three holy kings from the eastern land", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les trois rois mages de l'Orient", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Buch der Lieder von Heinrich Heine, Berlin, A. Warschauers Verlag, 1827, page 102. Note: it is number 39 in this edition, but 37 in later editions.
1 Strauss: "wußten's"2 Lange-Müller: "hinein gegangen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Grant Hicks
18. Das Fräulein stand am Meere  [sung text not yet checked]
Das Fräulein stand am Meere Und seufzte lang und bang, Es rührte sie so sehre Der Sonnenuntergang. Mein Fräulein! sein Sie munter, Das ist ein altes Stück; Hier vorne geht sie unter Und kehrt von hinten zurück.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 10
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881