So schlafe nun, du Kleine! Was weinest du? Sanft ist im Mondenscheine Und süß die Ruh. Auch kommt der Schlaf geschwinder Und sonder Müh; Der Mond freut sich der Kinder Und liebet sie. Er liebt zwar auch die Knaben, Doch Mädchen mehr, Gießt freundlich schöne Gaben Von oben her, Auf sie aus, wenn sie saugen, Recht wunderbar; Schenkt ihnen blaue Augen Und blondes Haar. Alt ist er wie ein Rabe, Sieht manches Land; Mein Vater hat als Knabe Ihn schon gekannt. Und bald nach ihren Wochen Hat Mutter mal Mit ihm von mir gesprochen: Sie saß im Tal. In einer Abendstunde, Den Busen bloß Ich lag mit offnem Munde In ihrem Schoß. Sie sah mich an, für Freude Ein Tränchen lief, Der Mond beschien uns beide, Ich lag und schlief; Da sprach sie: "Mond, o! scheine, Ich hab' sie lieb, Schein' Glück für meine Kleine!" Ihr Auge blieb Noch lang am Monde kleben Und flehte mehr. Der Mond fing an zu beben, Als hörte er. Und denkt nur immer wieder An diesen Blick, Und scheint von hoch hernieder Mir lauter Glück. Er schien mir unterm Kranze Ins Brautgesicht. Und bei dem Ehrentanze; Du warst noch nicht.
Wiegenlieder für gute deutsche Mütter
by Johann Friedrich Reichardt (1752 - 1814)
1. So schlafe nun, du Kleine!  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Ein Wiegenlied bei Mondschein zu singen"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "So sleep now, little one [girl]", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
2. Schlummre, Bübchen, schlummr' im Schoß
Schlummre, Bübchen, schlummr' im Schooß Deiner Mutter sorgenlos. Keine Mücke nahet sich; Meine Liebe wacht für dich. Für uns beide wacht der Herr; Kind und Mutter schützet Er. Seine Kinder klein und groß Liegen all' in seinem Schooß. Hier in stiller Nächte Ruh Sieht er deinem Schlummer zu, Hört mein inniges Gebet, Das für dich um Segen fleht. Wachse, Bübchen, liebe mich; Denn so herzlich lieb' ich dich. Liebe, Bübchen, liebe mich; Denn so liebt dein Vater dich. Übe Blumen schwebt dein Fuss; Dich umtönt der Liebe Gruss; Wie dein blaues Auge hell, Blinket dir der Freude Quell. Wachse, Bübchen, werde gut; In dir wallt ein edles Blut, Bist von biederem Geschlecht. Fürchte Gott, und thue Recht.
Text Authorship:
- by Henriette Eleonore Agnes Gräfin zu Stolberg-Stolberg, née von Witzleben (1761 - 1788), as Psyche, "Wiegenlied"
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Research team for this page: Melanie Trumbull , Johann Winkler3. Lieblicher Knab', ich wiege
Lieblicher Knab', ich wiege Singend dich ein in Schlummer, Knabe, lächle noch einmal! Eh du die Äuglein schließest, Eh du die Händchen streckest, Knabe, lächle noch einmal! Trug ich dich nicht neun Monde Unter gedrücktem Herzen? Knabe, lächle noch einmal! Und da der Storch dich brachte, Biß er nicht deine Mutter? Knabe, lächle noch einmal! Säug' ich dich nicht an meinem Klopfenden Mutterherzen? Knabe, lächle noch einmal! Wenn du der Mutter lächelst, Wird dich der Vater lieben, Knabe, lächle noch einmal!
Text Authorship:
- by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750 - 1819), "Wiegenlied zu singen für meine Agnes", written 1783
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
4. Schließ die Äuglein, holder Kleiner!
Schließ die Äuglein, holder Kleiner! Schlafe sicher mir im Arm! O dein Bettlein macht dir keiner Je so weich, so Liebewarm: Mutterliebe wiegt dich ein; Mutterküsse warten dein. Unter tausend, tausend Küssen Aufgewacht, ans Herz gedrückt. Möchtest du nur Einmal wissen, Wie dein Lächeln mich entzückt! Engel-Unschuld lacht mich an: Offen ist der Himmel dann! Wohl dem Herzen voller Treue, Daß sich alles darf gestehn! Kleiner Engel! ohne Reue Kann ich dir ins Auge sehn. Immer, immer lächle so! Nur die Unschuld macht uns froh!
Text Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "Lied einer Mutter"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Schlafe, süsser Knabe
Schlafe, süßer Knabe, Mir am Busen ein. Wohl mir, daß ich habe Dich, mein Bübelein! Unter diesem Herzen, Bübchen, trug ich dich; Hier an diesem Herzen, Bübchen, säugt' ich dich. Kühle Weste dringen In den Busch hinein, Kleine Vögel singen Ihre Jungen ein. Bübchen, es erschallet Mein Gesang für dich; Bübchen, es umwallet Meine Locke dich. In dem warmen Neste Liegt das Vöglein weich, In dem Schirm der Äste, Unterm Blütenzweig. Sanfter Schlummer labe Dich in meinem Arm; Ruhe, süßer Knabe, Ruhe weich und warm.
Text Authorship:
- by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750 - 1819), "Lied für Agnes, ihren Kleinen in Schlaf zu singen", written 1784
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Poem headed by: "Nach der Rousseauschen Melodie: Que le jour me dure..Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Schlumm're, Liebchen! bist noch klein
Schlumm're, Liebchen! bist noch klein, Weißt vom schönen Sonnenschein, Weißt vom Strahl des Mondenlichts, Und von Wald und Bäumen nichts; Liebchen, schlumm're werde groß! Sollst es sehn auf meinem Schooß. Sollst den Glanz des Himmels sehn, Und aus ihm die Sonne gehn Über Wiesen frisch und grün, Wo die blauen Veilchen blühn. Veilchen werden dann gepflückt, Du an's Mutterherz gedrückt. Mir am Herzen, liebes Kind, Spielst du froh im Morgenwind. Über dir ist Jubelklang, Um dich her ist Lobgesang; Leise rauchen Baum und Fluß, Und du fühlst den Mutterkuß. Liebchen, schlumm're; wachs' heran! Siehst in meinen Armen dann Auch der Abendsonne Gluth; Siehst, wenn Feld und Aue ruht, Gold und Purpur überall, Beim Gesang der Nachtigall. Unter'm Nachtigallenlied Kommt der helle Mond, und sieht Mild herab auf dich und mich; Alle Blumen neigen sich; Und die Händchen falt' ich dir: Kleiner Engel, Gott ist hier! Gott ist hoch im Sternenglanz, Und im niedern Veilchenkranz; Ist, wo jener Vogel schlägt, Und wo dieser Arm dich trägt. Sag' in jedem Winkel dir: Liebes Mädchen, Gott ist hier!
Text Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "Wiegenlied für ein Mädchen"
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Researcher for this page: Melanie Trumbull7. Schlaf, Kindlein, schlafe sanft und süß
Schlaf, Kindlein, schlafe sanft und süß In diesem Maienparadies! Sieh über dir der Wipfel Schnee, Rund um dich her des Angers Klee! Im Maien Gedeihen, Die Kindelein weiß und rot. O schlummre still im Mutterschoß Sei mild, wie Thau am Frühlingssproß! Hoch über dir der Vöglein Schar Sieh' neben dir das Bächlein klar! Im Maien Gedeihen Die Kindelein weiß und rot. Nun schläfst du, kleiner Schäfer, nicht. Dir schwirren Käfer ums Gesicht -- Und in des Abends Purpurglanz Siehst du der Mücken Rundetanz! O Kindchen, Dein Mündchen, Es lacht, wie das Rös'lein roth! O schlaf an meinem Herzen ein! Dann werden Englein um dich sein, Sie tragen dir in sanfter Ruh Wie Biene Himmelsträume zu; Die Schwingen Erklingen, Und kühlen die Wänglein dir. Nun schlummerst du so sanft und süß, Und um dich her ist Paradies! Ich trage leise dich hinein Ins still beschirmte Kämmerlein. Im Maien Gedeihen Die Kindelein weiß und roth!
Text Authorship:
- by Friederike Brun (1765 - 1835), "Wiegenlied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Kehtolaulu (lauletaan keväällä)", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
8. Lieber kleiner Engel schlaf
Lieber kleiner Engel schlaf,
Sanfter als Baron und Graf,
Werd ein frommer edler Mann,
Der stets ruhig schlafen kann,
Im Leben!
Werde groß, und werde gut,
Gott verleih dir wackern Muth:
Durch das Herz nur groß zu sein,
Nicht durch eitlen Flitterschein,
Wie Viele!
Habe jedes Schöne lieb,
Und zu jedem Guten trieb,
Und zu jedem Trieben Kraft,
Das macht groß und tugendhaft
Auch selig.
Bilde dir auf äussern Schein
Niemals was auf Erden ein;
Äussrer Glanz ist Puppenspiel,
Scheine nichts, und sei hübsch viel!
Ist besser.
Fürchte Gott, und thue recht,
Alles was du thust, sei echt;
Denke, daß der brave Mann
Sich durchs Herz belohnen kann
Gar fürstlich!
...
Gott laß alles dir gedeihn,
Brod und Wasser, Fleisch und Wein,
Gebe dir zu jeder Frist
Was dir gut und selig ist!
Nun Amen!
Text Authorship:
- by Gottlob Wilhelm Burmann (1737 - 1805), "Die Mutter bei der Wiege "
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann , Melanie Trumbull9. Die Mutter bei der Wiege  [sung text not yet checked]
Schlaf, [süßer]1 Knabe, süß und mild! Du deines Vaters Ebenbild! Das bist du; zwar dein Vater spricht, Du habest seine Nase nicht. Nur eben [itzo]2 war er hier, Und sah dir in's Gesicht, Und sprach: "Viel hat er zwar von mir, Doch meine Nase hat er nicht." Mich dünkt es selbst, sie ist zu klein, Doch muß es seine Nase sein; Denn wenn's nicht seine Nase wär', Wo hätt'st du denn die Nase her? Schlaf, Knabe, was dein Vater spricht, Spricht er wohl [im]3 Scherz; Hab' immer seine Nase nicht Und habe nur sein Herz!
Text Authorship:
- by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Die Mutter bei der Wiege"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist)
- ENG English (Sharon Krebs) , "The mother at the cradle", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Loewe: "holder"
2 often modernized to "jetzo"
3 Blech, Kraus: "nur im"
Researcher for this page: Peter Donderwinkel
10. Wiegenlied einer unglücklichen Mutter  [sung text not yet checked]
Schlaf süß und hold, mein trautes Kind! So schlafen, macht gesund und schön. Noch lange nicht magst du verstehn. Wie groß der Mutter Leiden sind! Nicht halb so schwer Drückt's auf mich her, Seh' ich so süß dich schlafen, Kind! Verdammt zur Pein, die all mein Glück Dahin gemordet hat, wünscht' ich: Des Todes Hand erlöste mich Von meinem traurigen Geschick: Zog' immer nicht Dein hold Gesicht Mich in das Irdische zurück! Fließt, Thränen, fließt! Durch euch genährt, Wächst einsam hier mein ewig Leid! Doch fließt nicht mehr, wenn einst die Zeit Dies liebe Kind Mitleiden lehrt. Sein zartes Herz Soll diesen Schmerz Nicht theilen, der mir ganz gehört! Ausleeren tropfenrein soll ich Vielleicht den Kelch voll Herzeleid; Die Schale süßer Fröhlichkeit, O liebes Kind, bleibt dann für dich! Gönnt dein Geschick Dir dieses Glück, So seg'n ich zwiefach, Elend, dich!
Text Authorship:
- by Klamer Eberhard Karl Schmidt (1746 - 1824), "Wiegenlied einer unglücklichen Mutter"
Based on:
- a text in English by William Hayley (1745 - 1820) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Für Sophie ihrer Puppe vorzusingen
Schlaf, Kindchen, schlaf! Da draußen ist ein Schaf; Das ist dir gar ein frommes Blut, Das keinem was zu Leide thut; Schlaf, Kindchen, schlaf! Schlaf, Kindchen, schlaf! Wie freundlich ist das Schaf! Es knurrt, es lärmt, es zanket nicht, Zeigt immerdar ein froh Gesicht; Schlaf, Kindchen, schlaf! Schlaf, Kindchen, schlaf! Wie still ist unser Schaf! Nie weinen seine Äugelein; Nie hört man es gewaltig schrein! Schlaf, Kindchen, schlaf! Schlaf, Kindchen, schlaf! Wer liebt nicht unser Schaf! Es speis't vergnügt das grüne Gras; Zu Leide thut ihm keiner was; Schlaf, Kindchen, schlaf! Schlaf, Kindchen, schlaf! Sei sanft, wie unser Schaf; Sei immerdar ein frohes Blut, So sind dir alle Menschen gut; Schlaf, Kindchen, schlaf!
Text Authorship:
- possibly by Joachim Heinrich Campe (1746 - 1818), "Fiekchens Wiegenlied, ihrer Puppe vorzusingen", appears in Kleine Kinderbibliothek
- possibly from Volkslieder (Folksongs) , "Fiekchens Wiegenlied, ihrer Puppe vorzusingen", appears in Kleine Kinderbibliothek
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Researcher for this page: Melanie Trumbull12. Das Kind in der Wiege
Glücklicher Jüngling! Dir ist ein unendlicher Raum noch die Wiege. Werde Mann, und dir wird eng die unendliche Welt.
Text Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Das Kind in der Wiege", written 1795, appears in Sprüche
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Researcher for this page: Melanie Trumbull13. Lieblicher Abendstern
Lieblicher Abendstern, Alles bringst du, bringest Wein, Bringst Freud' und Freunde, Bringst der Mutter ein Bübchen, Und was bringst du mir?
Text Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803), no title, appears in Stimmen der Völker in Liedern, in 2. Das zweite Buch. Lieder aus dem Süd, in 5. Fragmente griechischer Lieder. Sappho, no. 4
Based on:
- a text in Aeolic Greek by Sappho (flourished c610-c580 BCE), "Ἔσπερε, πάντα φέρῃς"
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler14. Wiegenlied einer unglücklichen Mutter
Schlaf sanft, mein Kind, schlaf sanft und schön! Mich dauert's sehr, dich weinen sehn. Und schläfst du sanft, bin ich so froh, Und wimmerst du -- das schmerzt mich so! Schlaf sanft, du kleines Mutterherz, Dein Vater macht mir bittern Schmerz. Schlaf sanft, mein Kind, etc. Dein Vater, als er zu mir trat, Und süß, so süß um Liebe bat, Da kannt' ich noch sein Truggesicht, Noch seine süße Falschheit nicht. Nun, leider! seh' ich's, seh' ich's ein, Wie nichts wir ihm nun beide sein. Schlaf sanft, mein Kind, etc. Ruh' sanft, mein Süsser, schlafet noch! Und wenn du aufwachst, lächle noch, Doch nicht, wie einst dein Vater that, Der lächelnd mich so trogen hat. Behüt' dich Gott! -- doch machts mir Schmerz, Daß du auch trägst sein G'sicht und Herz. Schlaf sanft, mein Kind, etc. Was kann ich thun? Eins kann ich noch. Ihn lieben will ich immer doch! Wo er geh und steh nah und fern, Mein Herz soll folgen ihm so gern. In Wohl und Weh', wie's um ihn sei, Mein Herz noch imm'r ihm wohne bei. Schlaf sanft, mein Kind, etc. Nein, schöner Kleiner, thu es nie: Dein Herz zur Falschheit neige nie; Sei treuer Liebe immer treu, Verlaß sie nicht, zu wählen neu; Dir gut und hold, verlaß sie nie -- Angstseufzer, schrecklich drücken sie! Schlaf sanft, mein Kind, etc. Kind, seit dein Vater von mir wich, Lieb' ich statt deines Vater dich! Mein Kind und ich, wir wollen leben; In Trübsal wird es Trost mir geben -- Mein Kind und ich, voll Seligkeit, Vergessen Männergrausamkeit -- Schlaf sanft, mein Kind, etc. Leb' wohl denn, falscher Jüngling, wohl! Der je kein Mädchen täuschen soll! Ach jede, wünsch' ich, seh' auf mich, Trau keinem Mann und hüte sich! Wenn erst sie haben unser Herz, Forthin machts ihnen keinen Schmerz -- Schlaf sanft, mein Kind, etc.
Text Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803), "Wiegenlied einer unglücklichen Mutter", appears in Stimmen der Völker in Liedern, in 3. Das dritte Buch. Nordwestliche Lieder, first published 1778
Based on:
- a text in English by Thomas Percy, Bishop of Dromore (1729 - 1811), "Lady Ann Bothwell's Lament: A Scottish Song", appears in Reliques of Ancient English Poetry [an adaptation]
Based on:
- a text in English from Volkslieder (Folksongs) , "Balowe"
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Confirmed with Stimmen der Völker in Lieder. Gesammelt, geordnet, zum Theil übersetzt durch Johann Gottfried von Herder, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'scher Verlag, 1846. Appears in Das dritte Buch. Nordwestliche Lieder, pages 230 - 232; also confirmed with Volkslieder, erster Theil, Leipzig: in der Weygandschen Buchhandlung, 1778, pages 69 - 72 (Herder's name is left out).
Researcher for this page: Melanie Trumbull
15. Chanson d'une malheureuse mère. Imité de l'ecossois par Mr. Berquin
Chorus Dors, mon enfant, clos ta paupière, Tes cris me déchirent le cœur : Dors, mon enfant, ta pauvre mère A bien assez de sa douleur. Lorsque par de douces tendresses, Ton père fut gagner ma foi, Il me sembloit dans ses caresses Naïf, innocent comme toi ; Je le crus: où sont ses promesses ? Il oublie son fils et moi. (Chorus) Qu'à ton réveil un doux sourire Me soulage dans mon tourment ! De ton père, pour me séduire Tel fut l'aimable enchantement ; Qu'il connoissoit bien son empire, Et qu'il en use méchamment ! (Chorus) Le cruel, hélas ! il me quitte, Il me laisses sans nul appui. Je l'aimois tant avant sa fuite ! Oh ! je l'aime encoure aujourd'hui. Oui, dans quelques lieux qu'il habite, Mon amour habite avec lui. (Chorus) Oui, le voilà, c'est son image Que tu retraces à mes yeux ; Ton bouche aura son doux langage, Ton front son air vif et joyeux. Ne prends point son humeur volage, Mais garde ses traits gracieux. (Chorus) Tu ne peux concevoir encore Ce que m'arrache mes sanglots. Que le chagrin qui me dévore N'attaque jamais ton repos ! Se plaindre de ceux qu'on adore, C'est le plus grand de tous les maux. (Chorus) Sur la terre il n'est plus personne Qui se plaise à nous secourir ; Lorsque ton père m'abandonne, À qui pourrois-je recourir ? Ah ! tous les chagrins qu'il me donne, Toi seul tu les peux adoucir. (Chorus) Mélons nos tristes destinées, Et vivons ensemble toujours ; Deux victimes infortuneées Se doivent de tendres secours. J'ai soin de tes jeunes années, Tu prendras soin de mes vieux jours. (Chorus)
Text Authorship:
- by Arnaud Berquin (1749 - 1791), "Plaintes d'une femme abandonnée par son amant, auprès du berceau de son fils"
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Researcher for this page: Melanie Trumbull16. Lady Ann Bothwell's Lament
Balow, my babe, ly stil and sleipe! It grieves me sair to see thee weipe; If thoust be silent, Ise be glad, Thy maining maks my heart ful sad. Balow, my boy, thy mither's joy! Thy father breides me great annoy. Balow, my 'babe, ly stil and sleipe! It grieves me sair to see thee weipe. When he began to court my luve, And with his sugred words to muve, His faynings fals and flattering cheire To me that time did not appeire: But now I see, most cruell hee, Cares neither for my babe nor mee. Balow, etc. Ly stil, my darlinge, sleipe awhile, And when thou wakest sweitly smile: But smile not, as thy father did, To cozen maids; nay, God forbid! But yette I feire, thou wilt gae neire, Thy fatheris hart and face to beire. Balow, etc. I cannae chuse, but ever will Be luving to thy father stil: Whaireir he gae, whaireir he ryde, My luve with him maun stil abyde: In weil or wae, whaireir he gae, Mine hart can neir depart him frae. Balow, etc. But doe not, doe not, prettie mine, To faynings fals thine hart incline; Be loyal to thy luver trew, And nevir change hir for a new; If gude or faire, of hir have care, For womens banning's wonderous sair. Balow, etc. Bairne, sin thy cruel father is gane, Thy winsome smiles maun eise my paine; My babe and I 'll together live, He'll comfort me when cares doe grieve; My babe and I right saft will ly, And quite forgeit man's cruelty. Balow, etc. Fareweil, fareweil, thou falsest youth That ever kist a woman's mouth! I wish all maids be warned by mee, Nevir to trust man's curtesy; For if we doe but chance to bow, They'll use us then they care not how. Balow, my 'babe, ly stil and sleipe! It grieves me sair to see thee weipe.
Text Authorship:
- by Thomas Percy, Bishop of Dromore (1729 - 1811), "Lady Ann Bothwell's Lament: A Scottish Song", appears in Reliques of Ancient English Poetry [an adaptation]
Based on:
- a text in English from Volkslieder (Folksongs) , "Balowe"
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This poem inspired Arnaud Berquin's French poem Plaintes d'une femme abandonnée par son amant, auprès du berceau de son fils.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull17. Ännchen von Tharau
Ännchen von Tharau ist, die mir gefällt, Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld. Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz Auf mich gerichtet in Lieb' und in Schmerz. Ännchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut, Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut! Käm' alles Wetter gleich auf uns zu schlahn, Wir sind gesinnet bei einander zu stahn. Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein Soll unsrer Liebe Verknotigung seyn. Ännchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn, Mein Leben schließ' ich um deines herum. Recht als ein Palmenbaum über sich steigt, Je mehr ihn Hagel und Regen anficht; So wird die Lieb' in uns mächtig und groß Durch Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Noth. Ännchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut, Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut! Würdest du gleich einmal von mir getrennt, Lebtest, da wo man die Sonne kaum kennt; Ich will dir folgen durch Wälder, durch Meer, Durch Eis, durch Eisen, durch feindliches Heer. Was ich gebiete, wird von dir gethan, Was ich verbiete, das läßt du mir stahn. Was hat die Liebe doch für ein Bestand, Wo nicht Ein Herz ist, Ein Mund, Eine Hand? Wo man sich peiniget, zanket und schlägt, Und gleich den Hunden und katzen beträgt? Ännchen von Tharau, das woll'n wir nicht thun; Du bist mein Täubchen, mein Schäfchen, mein Huhn. Was ich begehre, ist lieb dir und gut; Ich laß den Rock dir, du läßt mir den Hut! Dies ist uns Ännchen die süsseste Ruh, Ein Leib und Seele wird aus Ich und Du. Dies macht das Leben zum himmlischen Reich, Durch Zanken wird es der Hölle gleich.
Text Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803), "Band der Liebe"
Based on:
- a text in Plattdeutsch by Simon Dach (1605 - 1659), no title
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull18. Landlied
Schäferin: Meine Schäfchen, morgens früh, Früh bis an den Abend, Unter Blumen weid ich sie, Sorg und Leid begrabend. Dort und hie Blöcken sie: Überall, froher Schall, Unschuld überall! O wie selig, frei und froh Lebt man auf dem Lande so. Schäfer: Auf dem Felde morgens früh, Früh bis an den Abend, Weid' ich meines Vaters Vieh, Sorg' und Leid begrabend: Dort und hie Blöcken sie, Überall, froher Schall, Ruhe überall! O wie ruhig, frei und froh Lebt man auf dem Lande so. Beide: Morgens, eh der Tag anbricht, Wenn der Thau noch flimmert, Fehl' ich ja mein Liebchen nicht, Das wie Morgen schimmert. Küssest mich, Küsse dich, Überall stilles Thal, Liebe überall. O wie selig, frei und froh Lebt man auf dem Lande so.
Text Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803)
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Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Melanie Trumbull19. Das Röschen
Noch nicht entblüht zur Rose,
Lag der Natur im Schoose
Ein Röschen zart und fein;
Gewiegt von Maienlüften,
Schlief es in sanften Düften
Der Mutter ein.
Die Schmetterlinge schwebten,
Die Staudenblätter bebten,
Es zitterte das Licht,
Es murmelte die Quelle,
Es rieselte die Welle --
Sie weckten's nicht.
Da rauschet es im Haine
Bei hellem Vollmondscheine
Durch dunkler Wipfel Dicht;
Die Nachtigallen sangen,
Und Harfentöne klangen --
Sie weckten's nicht.
Da nahten, wie zum Tanze,
Die Grazien im Glanze
Des vollen Mondes sich;
Und jede sprach im Kreise
Zur Rosenknospe leise:
Ich segne Dich.
"Im sanften Mutterschoose
Entblüh', und werde Rose!"
Klang aller Harmonie --
Und Anmut jeder Tugend,
Und Blütenreiz der Jugend
Umhüllte sie.
"Entblüh', und werde Rose!"
So hallt' im Mutterschoose
Die Himmelsstimme nach.
Das Röschen bebt im Schalle --
Da bückten sie sich alle,
Und küssten's wach.
Vom Kuss erglühend wachte
Das Röschen auf, und lachte,
Erröthend, sanft und mild,
Die schönste Blum' im Haine --
So ganz wie sie, war keine
Der Unschuld Bild.
...
Text Authorship:
- by Jens Immanuel Baggesen (1764 - 1826), "Das Röschen", subtitle: "An Anna", appears in Gedichte, in Oden und Elegieen, first published 1798
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Researcher for this page: Melanie Trumbull20. Hoffnung
Es reden und träumen die Menschen viel Von bessern künftigen Tagen, Nach einem glücklichen goldenen Ziel Sieht man sie rennen und jagen. Die Welt wird alt und wird wieder jung, Doch der Mensch hofft immer Verbesserung! Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein, Sie umflattert den fröhlichen Knaben, Den Jüngling begeistert ihr Zauberschein, Sie wird mit dem Greis nicht begraben, Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf, Noch am Grabe pflanzt er - die Hoffnung auf. Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn, Erzeugt im Gehirne des Thoren. Im Herzen kündet es laut sich an, Zu was besserm sind wir gebohren, Und was die innere Stimme spricht, Das täuscht die hoffende Seele nicht.
Text Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Hoffnung", written 1797, first published 1797
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Hoop", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Hope", copyright ©
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Toivo", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Espoir", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Speranza", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission