Heil dir, der du hassen kannst, dem im reichen Mark tötende Flamme schläft, den es lüsten kann als ein grosser Blitz ins feige Antlitz der Welt zu verglühn, grabend dein stolzes Mal in der Menschheit Stirn! Heil dir, dem erhabenen Zorns schmerzendes Feu'r enge Adern zerreisst, daß, den Überstrom deines Bluts in gewölbten Händen, du um dich spähst, daß Todestaufe deine Feinde von dir empfingen! Heil dir, der du den trägen Trotz stumpfer Geschlechter irrst, dessen strafender Hass strafende Liebe ist! Sonne der Zukunft loht aus dir, wenn vernichtend heiß göttlichen Grimmes Odem von dir geht!
Fünfzehn Lieder , opus 55
by Max Reger (1873 - 1916)
Translations available for the entire opus: CAT
1. Hymnus des Hasses
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914)
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "L’himne de l’odi", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
2. Traum
Nun du wie Licht durch meine Träume gehst, Will sich das Fieber, das mich quälte, legen, Wenn du des nachts an meinem Bette stehst, Fühl' ich, wie deine Pulse sich bewegen, Fühl' ich, wie sich dein Herz an meines drängt, Mich umschmiegt dein jungfräulich' Beben, Wie warm dein Kuß an meiner Lippe hängt, Und leis' beginne ich für dich zu leben.
Text Authorship:
- by Franz Evers (1871 - 1947)
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Somni", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
3. Der tapfere Schneider
"Ich wollt', ich wär' ein Held und ritt Als Oberst in den Krieg, Und tausend Helden reiten mit, Das giebt den schönsten Sieg. "Ich wollt', ich wär' ein Kapitän, Und mein das weite Meer, Da flieg' ich vor des Sturmes Wehn, Und fürcht' mich nicht, daher. "Ich wollt', ich wär' ein Jägersmann, In Feld und Wald zu Haus, Den stärksten Löwen fall' ich an. Und mach' ihm den Garaus. "Ich wollt', ich wär', ich wollt', ich wär' - Das Größte ist mir recht!" Und tapfer zückt die Schneiderscher' Der Meister zum Gefecht. Und ritsch und ratsch ins feinste Tuch, Stürmt er Verhau, Verhack! Viktoria! - O Schneiderfluch: Verschnitten ist der Frack.
Text Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Der tapfere Schneider"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El sastre ardit", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le vaillant tailleur", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
4. Rosen
Eine Schale blühender Rosen duftet mir entgegen Wie des Sommers leicht Gespalt'ner Purpurmund; Und ich neige das Haupt Dem süßen Atem Und trinke und trinke. Holde Bilder süßer Vergänglichkeit Duftet mir zu des Daseins Unendlichen Wonnen, Voller warmer, heiliger, Seliger Atem des Lebens Flute über mich hin... Und ich berausche mich An eurem Odem Und trinke aus rosigen Kelchen Purpurne Stürme von Duft Und von Schönheit Und ich vergesse, Holdselige Bilder Süßer Vergänglichkeit, Daß wir nicht ewig sind, Nicht ihr und nicht ich - Und ich trinke, trinke.
Text Authorship:
- by Marie Itzerott (b. 1857)
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Roses", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
5. Der Narr
Keinen Vater, der das Kinn mir hebt Keine Mutter, die das Haar mir streichelt, Keinen Freund, der mir am Herzen lebt, Keine Frau, die mir den Blick umschmeichelt! Dennoch schicke ich ein Lachen aus, Und mit Lächeln wird es aufgenommen, Alle Türen springen selbst heraus, Denn der Narr, der Narr ist angekommen. Aber wenn sich dann der Schwarm verlor, Heb' ich meine Arme auf in Stöhnen; Was ich nachts mir in die Kissen schwor, Ist ein Haß, heran geschwemmt von Tränen.
Text Authorship:
- by Ludwig Jacobowski (1868 - 1900)
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El bufó", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
6. Verklärung
Leise deinen Namen flüstern, Wenn die Welt zur Ruhe geht, Ist mir wie ein heiligsüßes, Himmlischreines Nachtgebet. Alle Zweifel, alle Schatten Fühl' ich leise, leis' verwehn, Wenn ich deinen Namen spreche, Weiß ich, wird mich Gott verstehn.
Text Authorship:
- by Marie Itzerott (b. 1857)
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Transfiguració", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
7. Sterne
Die ihr den Äther mit seligen Schwingen durchschneidet, Segnende Hände über uns Irrende breitet, Die ihr den Seelen, die weinend ins Dunkel gesunken, Leuchtet mit Augen, die ewige Sonne getrunken -- Gütige Sterne, wie oft, aus dem Schatten der Erde, Blick ich auf euch, daß Frieden und Licht in mir werde!
Text Authorship:
- by Anna (Nuhn) Ritter (1865 - 1921), "Sterne", appears in Befreiung. Neue Gedichte, in 8. Über den Stürmen, no. 1
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Estrelles", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , "群星", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Stars", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Étoiles", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
8. Zwei Gänse
Zur weißen Gans sprach einst vertraulich eine graue: "Laß uns spazieren geh'n nach jener grünen Aue, Dort tun wir beide uns im jungen Grase gütlich, Denn in Gesellschaft gackert es sich gar gemütlich." "Nein!" sprach die weiße Gans, "Da muß ich refusieren, Mit meinesgleichen nur geh' ich am Tag spazieren; Vertraulichkeit mit dir gereichte mir zur Schande, Zwar bin ich eine Gans, doch eine Gans von Stande!"
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Zwei Gänse"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Dues oques", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Deux oies", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
9. Ein Paar
Schweigend geht die junge Frau An dem Arm des greisen Gatten, Ein getreuer, stummer Schatten, Durch die sommergrüne Au. Sehnend irrt ihr weher Blick Über Felder, Busch und Wiesen, Wo die bunten Blumen sprießen, Scheu zum Gatten dann zurück. Doch der Alte, morsch und müd, Blöde starrt er in die Weite, Ohne Ahnung, daß zur Seite Ewig ihm die Sehnsucht blüht.
Text Authorship:
- by Richard Braungart (1872 - 1963)
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Una parella", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
10. Wären wir zwei kleine Vögel
Wären wir zwei kleine Vögel, Säßen wir zwei auf dem Dachessaum Unterm Rinnsal, zärtlich schnäbelnd In dem Nest von lauter Flaum? Stächest du mir nicht die Augen Mit dem spitzen Schnäblein aus? Oder säßest du ganz gelassen Neben mir im kleinen Haus? Ja, ich seh' dich fast, Feinsliebchen, Wie du neckisch mir entfliegst Und vom Zaun herüberäugelnd gar Kokett dein Köpfchen wiegst. Ich, hoch oben auf dem Dache, Überströmt von Lieb' und Pein, Mürrisch, mit gesträubten Federn Stünd' ich da auf einem Bein.
Text Authorship:
- by Leo Greiner (1876 - 1928)
Based on:
- a text in Romanian (Română) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Si fóssim dos petits ocells", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
11. Viola d'amour
Holde Königin der Geigen, der die Liebe Namen lieh, Liebe spielt dich zart und eigen, lockt und löst aus Traum und Schweigen süße Melodie. Liebesgeige, alles schönen, alles tiefsten Zaubers reich, Schmerz und Schmerzen zu versöhnen, stimmst du mit den Silbertönen Herz zu Herzen weich. Und ich hör' dein Liedchen singen, wie ein Hauch, ein Seufzer nur, schwirrt es, und die Lüfte klingen zärtlich unter seinen Schwingen, Viola d'amour!
Text Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Viola d'amour"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Viola d'amor", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "Viola d'amour", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Viole d'amour", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Dichtungen von Gustav Falke, Dritter Band: Der Frühlingsreiter, Hamburg und Berlin, Alfred Janssen, 1912, pages 16-17.
12. Nachtsegen
Die Lande durchträumt der Schlaf, Und er neigt sich zu dir nieder Und schließt dir tröstend die Lider, Wenn brennender Schmerz dich traf. Vorüber der Welt Gebraus, Nur die Nachtluft atmet leise Und die Sterne ziehn ihre Kreise Und segnen dein Haus.
Text Authorship:
- by Franz Evers (1871 - 1947), "Segen"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
13. Gute Nacht
Das war der Junker Übermut, Die Stirne frei, den schlappen Hut Verwegen nur im Nacken; Laut klirrten ihm die Hacken. Das war die Jungfer züchtiglich, Ging stets einher, als schämt' sie sich, Als könnt' sie beim Spazieren Ihr Seelenheil verlieren. Das war, das war, das ist, das ist. Sein Rößlein ihren Hafer frißt, Er sitzt zu ihren Füßen Und muß im Garne büßen. Draus wirkt sie ihm ein weiches Hemd, Das macht ihn welt- und menschenfremd; Der Rest, daß sie ihn nütze, Der Rest giebt eine Mütze. Was sagt er jetzt, Herr Übermut? Schön gute Nacht, und schlaf er gut! Das Spiel hat er verloren, Sein Weib gewann die Sporen.
Text Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Gute Nacht", appears in Mit dem Leben. Neue Gedichte
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Bona nit", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (George Chaldezos) , "Good night", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Bonne nuit", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
14. Allen Welten abgewandt
An den Mondesstrahlen gleiten Meine Küsse still empor Durch die blauen Sternenweiten Zu des Himmels goldnem Tor. Heimlich suchen sie die Deinen, Die Du längst vorausgesandt, Bis sie sich im Rausch vereinen, Allen Welten abgewandt.
Text Authorship:
- by Maria Scholz, née Stonawski (1861 - 1944), as Maria Stona
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Apartats de tots els móns", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
15. Der Alte
Nun steh ich über Grat und Kluft In abendlichen Rosen Und höre durch die klare Luft Das Leben tief vertosen. Ein Adler rauscht ins Tal hinab, Wo meine Toten schlafen, Was ich geliebt dort unten hab, Weiß ich in sicherm Hafen. Und bin nun über Leid und Zeit Und meinen Sternen näher Und schaue in die Ewigkeit, Ein stillgemuter Späher. Durch eine selige Bläue schwimmt Ein Nachen da herüber, Naht, neigt den schwanken Bord und nimmt Sanft schaukelnd mich hinüber.
Text Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Der Alte"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "L'ancià", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The old man", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le vieil homme", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le vieil homme", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission