Ein Igel saß auf einem Stein und blies auf einem Stachel sein. Schalmeiala, schalmeialü! Da kam sein Feinslieb Agel und tat ihm schnigel schnagel zu seinen Melodein. Schnigula schnagula schnaguleia lü! Das Tier verblies sein Flötenhemd... "Wie siehst Du aus so furchtbar fremd!?" Schalmeiala, schalmeialü - Feins Agel ging zum Nachbar, ach! Den Igel aber hat der Bach zum Weiher fortgeschwemmt. Wigula wagula waguleia wü tü tü ...
Galgenliederbuch nach Gedichten von Christian Morgenstern
Song Cycle by Rudi Spring (b. 1962)
1. Igel und Agel  [sung text not yet checked]
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- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Igel und Agel", appears in Galgenlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Hedge-hug-hog", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Gary Bachlund) , "Hedgehog and Hedge-hag", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Hedgehog and Hedgehag", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Siili ja havunneulanen", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
2. Geiß und Schleiche  [sung text not yet checked]
Die Schleiche singt ihr Nachtgebet, die Waldgeiß staunend vor ihr steht. Die Waldgeiß schüttelt ihren Bart wie ein Magister hochgelahrt. Sie weiß nicht, was die Schleiche singt, sie hört nur, daß es lieblich klingt. Die Schleiche fällt in Schlaf alsbald. Die Geiß geht sinnend durch den Wald.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Geiß und Schleiche", appears in Galgenlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2005
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chèvre et lézard", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. Galgenbruders Gebet und Erhörung  [sung text not yet checked]
(Ein Nachtlied, im Jenseits vorzusingen) Die Mond-Uhr wies auf halber Ilf, da rief ich laut: Gott hilf, Gott hilf! Wie singt im nahen Röhricht die Unke gar so töricht! Uu, uu, uu, uu - So geht es immer und immerzu! Ich kann solch lautes Grübeln der Kröte nur verübeln. So schweig doch still, verruchtes Maul! Sonst fress dich gleich der Silbergaul! Er frißt dich auf wie Hafer - drum werde stiller, braver! ... - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Die Mond-Uhr wies dreiviertel Ilf, verweht war mein: Gott hilf, Gott hilf! - Im nahen Röhricht aber erschien der Silbertraber.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Des Galgenbruders Gebet und Erhörung"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Mopsenleben  [sung text not yet checked]
Es sitzen Möpse gern auf Mauerecken, Die sich ins Straßenbild hinaus erstrecken, Um von sotanen vorteilhaften Posten Die bunte Welt gemächlich auszukosten. O Mensch, lieg vor dir selber auf der Lauer, Sonst bist du auch ein Mops nur auf der Mauer.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Mopsenleben"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Die Beichte des Wurms  [sung text not yet checked]
Es lebt in einer Muschel ein Wurm gar seltner Art; der hat mir mit Getuschel sein Herze offenbart. Sein armes kleines Herze, hei, wie das flog und schlug! Ihr denket wohl, ich scherze? Ach, denket nicht so klug. Es lebt in einer Muschel ein Wurm gar seltner Art; der hat mir mit Getuschel sein Herze offenbart.
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- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Die Beichte des Wurms", appears in Galgenlieder
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- DUT Dutch (Nederlands) (Nicolaas (Koos) Jaspers) , "De biecht van de worm", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La confession du ver", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
6. Der Seufzer  [sung text not yet checked]
Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis und träumte von Liebe und Freude. Es war an dem Stadtwall und Schneeweiß glänzten die Stadtwallgebäude Der Seufzer dacht' an ein Maidelein und blieb erglühend stehen. Da schmolz die Eisbahn unter ihm -- und er sank -- und ward nimmer gesehen!
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Der Seufzer", appears in Galgenlieder
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- ENG English (Gary Bachlund) , "The sigh", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le soupir", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
7. Die beiden Flaschen  [sung text not yet checked]
Zwei Flaschen stehn auf einer Bank, die eine dick, die andre schlank. Sie möchten gerne heiraten. Doch wer soll ihnen beiraten? Mit ihrem Doppel-Auge leiden sie auf zum blauen Firmament . . . Doch niemand kommt herabgerennt und kopuliert die beiden.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Die beiden Flaschen", appears in Galgenlieder, in Der Ginganz und Verwandtes
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Both bottles", rhymed paraphrase, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les deux bouteilles", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
8. Galgenberg  [sung text not yet checked]
Blödem Volke unverständlich treiben wir des Lebens Spiel. Gerade das, was unabwendlich, fruchtet unserm Spott als Ziel. Magst es Kinder-Rache nennen an des Daseins tiefem Ernst; - wirst das Leben besser kennen, wenn du uns verstehen lernst.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Galgenberg", appears in Galgenlieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mont Gibet", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
9. Galgenbruders Lied an Sophie die Henkersmaid  [sung text not yet checked]
Sophie, mein Henkersmädel, komm, küsse mir den Schädel! Zwar ist mein Mund ein schwarzer Schlund - doch du bist gut und edel! Sophie, mein Henkersmädel, komm, streichle mir den Schädel! Zwar ist mein Haupt des Haars beraubt - doch du bist gut und edel! Sophe, mein Henkersmädel, komm, schau mir in den Schädel! Die Augen zwar, sie fraß der Aar - doch du bist gut und edel!
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Galgenbruders Lied an Sophie, die Henkersmaid", appears in Galgenlieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson des frères du gibet à Sophie, la fille du bourreau", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
10. Der Rabe Ralf  [sung text not yet checked]
Der Rabe Ralf will will hu hu dem niemand half still still du du half sich allein am Rabenstein will will still still hu hu Die Nebelfrau will will hu hu nimmts nicht genau still still du du sie sagt nimm nimm 's ist nicht so schlimm will will still still hu hu Doch als ein Jahr will will hu hu vergangen war still still du du Da lag im Rot der Rabe tot will will still still du du [In diesem Gedicht wird die Sozialdemokratie characterisiert beziehungsweise ihr Übergang von lasalleschen zu marxistischen Ideen.]1
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Der Rabe Ralf", appears in Galgenlieder
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- ENG English (Gary Bachlund) , "The Raven Ralf", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 often left unset; included in Bachlund's setting.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
11. Die Rehlein (Das Gebet)  [sung text not yet checked]
Die Rehlein beten zur Nacht, hab acht! Halb neun! Halb zehn! Halb elf! Halb zwölf! Zwölf! Die Rehlein beten zur Nacht, hab acht! Sie falten die kleinen Zehlein, die Rehlein.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Das Gebet", appears in Galgenlieder
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- DUT Dutch (Nederlands) (Nicolaas (Koos) Jaspers) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La prière", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
12. Galgenbruders Frühlingslied  [sung text not yet checked]
Es lenzet auch auf unserm Spahn, o selige Epoche! Ein Hälmlein will zum Lichte nahn aus einem Astwurmloche. Es schaukelt bald im Winde hin und schaukelt bald drin her. Mir ist beinah, ich wäre wer, der ich doch nicht mehr bin ...
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Galgenbruders Frühlingslied"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]13. Das Mondschaf sagt sich selbst  [sung text not yet checked]
Das Mondschaf sagt sich selbst gut Nacht, d. h., es wurde überdacht von seinem eigenen Denker: Der übergibt dies alles sich mit einem kurzen Federstrich als seinem eigenen Henker.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Das Mondschaf"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]14. Lunovis  [sung text not yet checked]
Lunovis in planitie stat Cultrumque magn' expectitat. Lunovis. Lunovis herba rapta it In montes, unde cucurrit. Lunovis. Lunovis habet somnium: Se culmen rer' ess' omnium. Lunovis. Lunovis mane mortuumst. Sol ruber atque ips' albumst. Lunovis.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Lunovis"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]15. Das Mondschaf steht auf weiter Flur  [sung text not yet checked]
Das Mondschaf steht auf weiter Flur. Es harrt und harrt der großen Schur. Das Mondschaf. Das Mondschaf rupft sich einen Halm und geht dann heim auf seine Alm. Das Mondschaf. Das Mondschaf spricht zu sich im Traum: "Ich bin des Weltalls dunkler Raum." Das Mondschaf. Das Mondschaf liegt am Morgen tot. Sein Leib ist weiß, die Sonn' ist rot. Das Mondschaf.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Das Mondschaf", appears in Galgenlieder
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- DUT Dutch (Nederlands) (Nicolaas (Koos) Jaspers) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le mouton de la lune", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
16. Gleichnis  [sung text not yet checked]
Palmström schwankt als wie ein Zweig im Wind ... Als ihn Korf befragt, warum er schwanke, meint er: weil ein lieblicher Gedanke, wie ein Vogel, zärtlich und geschwind, auf ein kleines ihn belastet habe - schwanke er als wie ein Zweig im Wind, schwingend noch von der willkommnen Gabe.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Als wie ein Zweig im Wind"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Comme un rameau dans le vent", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
17. Das Knie  [sung text not yet checked]
Ein Knie geht einsam durch die Welt. Es ist ein Knie, sonst nichts! Es ist kein Baum! Es ist kein Zelt! Es ist ein Knie, sonst nichts. Im Kriege ward einmal ein Mann erschossen um und um. Das Knie allein blieb unverletzt - als wär's ein Heiligtum. Seitdem geht's einsam durch die Welt. Es ist ein Knie, sonst nichts. Es ist kein Baum, es ist kein Zelt. Es ist ein Knie, sonst nichts.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Das Knie", appears in Galgenlieder
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- DUT Dutch (Nederlands) (Nicolaas (Koos) Jaspers) , "De knie", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le genou", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
18. Korf erfindet eine Art von Witzen  [sung text not yet checked]
Korf erfindet eine Art von Witzen, die erst viele Stunden später wirken. Jeder hört sie an mit langer Weile. Doch als hätt' ein Zunder still geglommen, wird man nachts im Bette plötzlich munter, selig lächelnd wie ein satter Säugling.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Korf erfindet eine Art von Witzen", appears in Palmström
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Korf invente une espèce de blague", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
19. Vice versa  [sung text not yet checked]
Ein Hase sitzt auf einer Wiese, des Glaubens, niemand sähe diese. Doch, im Besitze eines Zeisses, betrachtet voll gehaltnen Fleißes vom vis-a-vis gelegnen Berg ein Mensch den kleinen Löffelzwerg. Ihn aber blickt hinwiederum ein Gott von fern an, mild und stumm.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Vice versa", appears in Galgenlieder
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- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "A rabbit sits amidst the green", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Vice versa", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
20. Der Schaukelstuhl auf der verlassenen Terrasse  [sung text not yet checked]
"Ich bin ein einsamer Schaukelstuhl und wackel im Winde, im Winde. Auf der Terrasse, da ist es kuhl, und ich wackel im Winde, im Winde. Und ich wackel und nackel den ganzen Tag. Und es nackelt und rackelt die Linde Wer weiß, was sonst wohl noch wackeln mag im Winde, im Winde, im Winde."
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Der Schaukelstuhl auf der verlassenen Terrasse", appears in Galgenlieder
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
21. Die zwei Parallelen  [sung text not yet checked]
Es gingen zwei Parallelen ins Endlose hinaus, zwei kerzengerade Seelen und aus solidem Haus. Sie wollten sich nicht schneiden bis an ihr seliges Grab: Das war nun einmal der beiden geheimer Stolz und Stab. Doch als sie zehn Lichtjahre gewandert neben sich hin, da wards dem einsamen Paare nicht irdisch mehr zu Sinn. Warn sie noch Parallelen? Sie wußtens selber nicht, - sie flossen nur wie zwei Seelen zusammen durch ewiges Licht. Das ewige Licht durchdrang sie, da wurden sie eins in ihm; die Ewigkeit verschlang sie als wie zwei Seraphim.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Die zwei Parallelen", appears in Nachlese zur Galgenpoesie
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les deux parallèles", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
22. Der Steinochs  [sung text not yet checked]
Der Steinochs schüttelt stumm sein Haupt, daß jeder seine Kraft ihm glaubt. Er spießt dich plötzlich auf sein Horn und bohrt von hinten dich bis vorn. Weh! Der Steinochs lebt von Berg zu Berg, vor ihm wird, was da wandelt, Zwerg. Er nährt sich meist - und das ist neu - von menschlicher Gehirne Heu. Weh! Der Steinochs ist kein Tier, das stirbt, dieweil sein Fleisch niemals verdirbt. Denn wir sind Staub, doch er ist Stein! Du möchstest wohl auch Steinochs sein? He?
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Der Steinochs", appears in Galgenlieder
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]23. Korfs Verzauberung  [sung text not yet checked]
Korf erfährt von einer fernen Base, einer Zauberin, die aus Kräuterschaum Planeten blase, und er eilt dahin, eilt dahin gen Odelidelase, zu der Zauberin... findet wandelnd sie auf ihrer Wiese, fragt sie, ob sie sei, die aus Kräuterschaum Planeten bliese, ob sie sei die Fei, sei die Fei von Odeladelise? Ja, sie sei die Fei! Und sie reicht ihm willig Krug und Ähre, und er bläst den Schaum, und sie da, die wunderschönste Sphäre wölbt sich in den Raum, wölbt sich auf, als ob's ein Weltball wäre, nicht nur Schaum und Traum. Und die Kugel löst sich los vom Halme, schwebt gelind empor, dreht sich um und mischt dem Sphärenpsalme, mischt dem Sphärenchor Töne, wie aus ferner Hirtenschalme dringen sanft hervor. In dem Spiegel aber ihrer Runde schaut v. Korf beglückt, was ihm je in jeder guten Stunde durch den Sinn gerückt: Seine Welt erblickt mit offnem Munde Korf entzückt. Und er nennt die Base seine Muse, und sieh da! sieh dort! Es erfaßt ihn was an seiner Bluse und entführt ihn fort, führt ihn fort aus Odeladeluse nach dem neuen Ort...
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Korfs Verzauberung"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]24. Das Weiblein mit der Kunkel  [sung text not yet checked]
Um stille Stübel schleicht des Monds barbarisches Gefunkel? im Gäßchen hoch im Norden wohnt's, das Weiblein mit der Kunkel. Es spinnt und spinnt. Was spinnt es wohl? Es spinnt und spintisieret... Es trägt ein weißes Kamisol, das seinen Körper zieret. Um stille Stübel schleicht des Monds barbarisches Gefunkel - im Gäßchen hoch im Norden wohnt's, Das Weiblein mit der Kunkel.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Das Weiblein mit der Kunkel", appears in Galgenlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La petite femme à la quenouille", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission