Hüll in deinen Schattenmantel, hüll', o Dämmerung, mich ein! Laß die Taggestalten fliehen! Mein in meinen Phantasien Kann ich ruhig, glücklich sein. Halb erleuchtet, halb verdunkelt schwimmt die Welt in weichem Grau. Matt in blassen Strahlenresten Gaukelt nur im lichten Westen Purpur, Gold und Veilchen-blau. Ach! sie zaudert! Ach! sie sieht es hier zu meiner Seite leer. Schmiegt euch an mich, Phantasien! Alle, alle Wirklichkeiten fliehen. Liebe lächelt mir nicht mehr.
Kleine Balladen und Lieder, Heft VII
by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802)
1. An die Dämmerung  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Friedrich Bouterwek (1766 - 1828) [author's text not yet checked against a primary source]
2. Phidile  [sung text checked 1 time]
Ich war erst [sechszehn]1 Sommer alt, Unschuldig und nichts weiter, Und kannte nichts als unsern Wald, Als Blumen, Gras und Kräuter. Da kam ein fremder Jüngling her; Ich hatt' ihn nicht verschrieben, Und wußte nicht [wo hin noch her]2; Der kam und sprach von Lieben. Er hatte schönes langes Haar Um seinen Nacken wehen; [Und einen Nacken, als das]3 war, Hab ich noch nie gesehen. Sein Auge, himmelblau und klar! Schien freundlich was zu flehen; So blau und freundlich, als das war, Hab ich noch kein's gesehen. Und sein Gesicht, [wie]4 Milch und Blut! Ich hab's nie so gesehen; Auch, was er sagte, war sehr gut, Nur konnt' ichs nicht verstehen. Er gieng mir allenthalben nach, Und drückte mir die Hände, Und sagte immer O und Ach, Und küßte sie behende. Ich sah' ihn einmahl freundlich an, Und fragte, was er meynte; Da fiel der junge schöne Mann Mir um den Hals, und weinte. Das hatte Niemand noch gethan; Doch [war's mir]5 nicht zuwieder, Und meine beyden Augen sahn In [meinen]6 Busen nieder. Ich sagt' ihm nicht ein [einzig]7 Wort, Als ob ichs übel nähme, Kein einzigs, und - er flohe fort; Wenn er doch wieder käme!
Authorship:
- by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Phidile", first published 1771 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Phidile", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Phidile", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "Phidile", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Phidile", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, I. und II. Theil. Beym Verfasser, und in Commißion bey Fr. Perthes in Hamburg. [1774], pages 54-56; with ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, Erster und zweiter Theil. Wandsbeck, 1774. Beym Verfasser, pages 34-35.
First published 1771 in a slightly different form in Göttinger Musenalmanach, see below.
See also Bürger's poem Robert, which refers to this poem.
1 Claudius (Wandsbeck 1774 edition), Kalliwoda, and Schubert: "sechzehn"2 Schubert: "wohin, woher"
3 Kalliwoda: "So ein Nacken, als der"; Zumsteeg: "So einen Nacken, als der"
4 Schubert: "war"
5 Kalliwoda: "war mir's"
6 Claudius (Carlsruhe, 1784 edition): "meinem"
7 Schubert: "einzigs"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Lied  [sung text checked 1 time]
Ach! die entzückenden Töne der Saiten Können den drückenden Schmerz nicht bestreiten, Welcher mein leidendes Herze durchwühlt. Selbst die sanftklagenden Lispelnden Flöten Können den nagenden Kummer nicht tödten, Welcher mir langsam mein Innres verzehrt. Singet nicht immer von Glücklichem Triebe, Leidet mein Herz nicht schon Quaalen der Liebe, Seit der gewaltige Gott es besiegt?
Authorship:
- by Magdelena Philippine Engelhard, née Gatterer (1756 - 1831) [author's text not yet checked against a primary source]
4. Wiegenlied auf der See  [sung text checked 1 time]
Schlummre Knabe! um uns her Tobt das aufgewühlte Meer! Höre nicht, wie uns'rem Boot Umsturz und Verzweiflung droht. Stille! Stille! wilde Flut! Sieh! wie sanft der Knabe ruht! Ha! wie Well' an Welle bricht! Schlummre fort und hör' es nicht. Schlummre, Knabe, bis die Wut Dieser Wogen wieder ruht! Dann erst lache Sonnenschein Mild in deinen Blick hinein. Aber wenn der Rache Groll Unversöhnbar wüten soll: Dann entschlummre lieber ganz Und erwach' im Engelsglanz! Schlummre! Schlummre! Gute Nacht! Deine Mutter weint und wacht! Wohl dem, der in Fried' und Ruh Unter Stürmen schläft, wie du!
Authorship:
- by Friedrich August Clemens Werthes (1748 - 1817) [author's text not yet checked against a primary source]
5. Lied eines Mohren  [sung text checked 1 time]
Darachna! komm, mein Wunsch, mein Lied! Darachna, komm! der Tag entflieht. Wo ist sie, sie mein Wunsch, mein Lied? [Wie]1 kömmts, daß sie verzieht? Schwarz ist mein Mädchen, wie die Traube, Die durch die Blätter dieser Laube Mit süßem Most beladen glänzt. Süß ist ihr Mund, wie der Geruch der Blume, Die meine Stirn umkränzt. Du Quell, der sich durch Goldsand schlängelt, Rausch mir's herüber, wo sie ist. Du rauschen Laub in Cederwäldern, Sag mir es, [wo]2 mein Mädchen ist? Ich harre fühllos, daß der Sand Die Fersen mir verzehrt, und meine Seufzer wecken die Tiger dieses Hains, die, durch den Durst entbrannt, Weh mir! mein Blut von ferne lecken. O Sonne! wenn auch ihr der Tod Aus Höhlen oder Wäldern droht! Wenn eine Schlange sie umflicht, Ein Krokodill sie hascht, ein Scorpion sie sticht, Eh treff' ein Donner euch! Scheusale! wagt es nicht. Mein Herz, mein Herz fleucht ihr entgegen: Ich will an ihre Brust mich legen, Das kleinste Röcheln spähn; Und horchen, wie sie schlägt, Und forschen, wo der Tod sich regt. Wie Ambraduft will ich dich, Tod! Mit jedem Odemzug aus ihren Adern trinken, Auf ihren matten Busen sinken, Und mit ihm sterben: - Süßer Tod!
Authorship:
- by Heinrich (Hans) Wilhelm von Gerstenberg (1737 - 1823), "Lied eines Mohren", appears in Kleinere Tändeleien [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Sämmltiche poetische Schriften, erster Theil, erste vollständige Ausgabe, Wien: F. A. Schrämbl, 1794, pages 110 - 111. Appears in Kleinere Tändeleien.
1 Zumsteeg: "Wo ist Darachna? Wie"2 Zumsteeg: "sag, wo"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
6. Erinnerung  [sung text checked 1 time]
Wenn die Reben wieder blühen, Rühret sich der Wein im Fasse, Wenn die Rosen wieder glühen, Weiß ich nicht, wie mir geschieht. Tränen rinnen von den Wangen, Was ich tue, was ich lasse, Nur ein unbestimmt Verlangen Fühl ich, das die Brust durchglüht. Und zuletzt muß ich mir sagen, Wenn ich mich bedenk und fasse, Daß in solchen schönen Tagen Doris einst für mich geglüht.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Nachgefühl", written 1797 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Anja Bunzel) , "Emotional retrospect", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Réminiscence", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
7. Lied  [sung text checked 1 time]
Du ringst, o Mensch! vergebens, Und schaffst dir Sorg' und Müh; Die Ruhe dieses Lebens Erringest du dir nie. Den Bettler und den König Ereilt der bange Schmerz; Drum schweige noch ein wenig Und dulde, liebes Herz! Nicht immer blüht die Rose: Ein Sturm, und sie zerfällt, Doch in der Mutter Schoose Ist schon ihr Grab bestellt. Wenn einst von unsern Tagen Der letzte Tag erscheint, Dann enden alle Klagen, Dann hat man ausgeweint. Bald schließt auch sich mein Kummer, Bald trägt man mich zur Ruh, Dann drückt der ewge Schlummer Die müden Augen zu. Getroffen von dem Pfeile Des Todes, schweigt der Schmerz; Drum nur noch eine Weile, Gedulde dich, mein Herz!
Authorship:
- by (Friedrich) Carl Lang (1766 - 1822), as August Lindemann, no title [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Erzählungen und Gemälde aus dem häuslichen Leben, ed. by August Lindemann, Frankfurt am Main: Philipp Heinrich Guilhauman, 1799, page 364. Appears in Das Mädchen in der Waldhütte .
Researcher for this text: Melanie Trumbull
8. Frühlingslied eines Trauernden  [sung text checked 1 time]
Neu geschmückt lacht' die Natur Wieder auf der Frühlingsflur; Abgezogen hat die Zeit Jetzt des Winters Trauerkleid. Und des neuen Lebens freut Alles sich voll Seligkeit: Busch und Hügel, Wald und Tal Und die Vögel allzumal. Alles knospet, keimt und lebt; Schmachtend nur alleine bebt Mir das Leiden matte Herz, Und die Brust zerreist der Schmerz. Traurig irr' ich hin und her: Ach! wie drückt es mich so schwer! Mir ist Nachtigallensang Unkenruf und Totenklang. Selbst die Blütenstauden hier Dünken nur Cypressen mir; Ach! seit Lyda sank hinab In das grauenvolle Grab. Wälder nur, wo Schrecken haußt, Und der Sturm durch Eichen braußt, Lieb' ich, fliehe Veilchental, Büsch und Wies' und Wasserfall. Irr' ich oftmals dann allein Schwermutsvoll im Eichenhain, Führt mein Fußtritt fürchterlich Oft an einen Abgrund mich. Starrer Schwindel fasset mich; Ach! der Abgrund öffnet sich - Doch, da ist es denn dein Geist, Der mich wieder leben heißt. Lyda! Lyda! sieh - wie schwer! Schweb' auf Purpurwolken her; Nimm - ich flehe weinend dir! - Nimm die Zentnerlast von mir. Reiche mir die Hand und führ' Hin in Himmel mich zu dir, Wo kein Aug' mehr Tränen weint, Lieb' uns ewiglich vereint. Ohne dich ist mir Natur Nur ein Jammertal: dir Flur - Stürzt ihr Tränen, stürzt herab! - Nur ein schaudervolles Grab.
Authorship:
- by Karl Philipp Conz (1762 - 1827) [author's text not yet checked against a primary source]
9. An den Abendstern  [sung text checked 1 time]
Stern der Liebe! Bleich und trübe Blinkt dein Silberlicht; Meinen Blicken Strahlst Entzücken Du, wie vormals, nicht! Deine Schimmer Fanden immer Mich bei frohem Sinn, Doch die Tage, Sonder Klage Flohn zu schnell dahin! Trennung raubte, Eh' ichs glaubte, Meinen Damon mir. Herzen bluten Um den Guten: Tränend klag' ich's dir!
Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "An den Abendstern", appears in Gedichte aus der Schulzeit (1776-1778) [author's text not yet checked against a primary source]
10. Aus Meister Wilhelms Lehrjahren  [sung text checked 1 time]
Heiß mich nicht reden, heiß mich schweigen, Denn mein Geheimniß ist mir Pflicht; Ich möchte dir mein ganzes Innre zeigen, Allein das Schicksal will es nicht. [Zur rechten]1 Zeit vertreibt der Sonne Lauf Die finstre Nacht, und sie muß sich erhellen; Der harte Fels schließt seinen Busen auf, Mißgönnt der Erde nicht die tiefverborgnen Quellen. Ein jeder sucht im Arm [des Freundes]2 Ruh, Dort kann die Brust in Klagen sich ergießen; Allein ein Schwur drückt mir die Lippen zu Und nur ein Gott vermag sie aufzuschließen.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1782, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Doe mij niet spreken, laat mij zwijgen", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Don't ask me to speak", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ne me dis pas de parler, dis-moi de me taire", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Non chiedermi di parlare", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Non chiedere ch'io parli", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zweyter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 117; and with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Neunzehnter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1828, page 262.
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Dritter Band, Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1795, pages 203-204. The poem appears in Book 5, Chapter 16 of Goethe's novel.
1 Schubert (first setting, D. 726): "Zu rechter"2 Goethe (only in the editions of the poems, not in the novel): "der Freunde"
Research team for this text: Thierry Morice , Peter Rastl [Guest Editor]
11. An Doris  [sung text checked 1 time]
Subtitle: Mit einem Sträuschen vom Vergissmeinnicht
Vergiß mein nicht! So lispelt Dir die kleine Blüte, Die oft mit zärtlichem Gemüte Dein Freund dir bricht. Wenn Ruf und Pflicht Mich einst von Dir auf immer trennen, Wird noch dies Blatt als Freund mich nennen: - Vergiß mein nicht! Ich liebte Dich Mit solchen Unschuldsreinen Trieben, Wie Engel sich im Himmel lieben, Drum denk' an mich! Wenn Dein Gesicht Durch Reiz und Anmut mich entzükte, Dacht' ich der Zukunft bang und blickte Zur Gottheit auf: "Verlaß sie nicht!" Ich wünschte Dich So wert des Himmels schönsten Segen. O! wünsch' es selbst an Scheidewegen, Und denk an mich! Die Schönheit flicht Aus Rosen, Lilien und Nelken Die Kränze nur, die früh verwelken - Vergiß das nicht! Doch schöner blüht Der reiche Palmenbaum der Tugend, Den schon ein Engel Deiner Jugend Zum Kranz erzieht. Die Liebe bricht, Die Eitelkeit und Scherz nur gründen: Die Freundschaft trotzet allen Winden, - Vergiß sie nicht! Dein holdes Bild, O Doris, werd ich nie vergessen, Wenn gleich bei traurigen Zypressen Entfernung es in Flor verhüllt. Mein Herz verspricht Sich Deiner Lieb' auß ganze Leben, Und bittet drum mit frohem Beben Der Hoffnung jetzt: Vergiß mein nicht!
Authorship:
- by Karl Gustav Brinckmann (1764 - 1847), as L. Onerva [author's text not yet checked against a primary source]
12. Hexenballade  [sung text checked 1 time]
Als noch in jener alten Zeit, Bei Lustgelag und Tanz, Im rotverbrämten Galakleid, Mit Pferdefuß und Schwanz Herr Satanas um Mitternacht Sich manchen Teufelsspaß gemacht. In dieser Zeit gescha's einmal, Daß sich dem Seelendieb Ein altes Weib aus freier Wahl, Mit Seel und Leib verschrieb; Die Handschrift war, wie sichs gebührt, Mit lauter Menschenblut mundirt.
Authorship:
- by Christian Karl Ernst Wilhelm Buri (1758 - 1820) [author's text not yet checked against a primary source]
13. Yoduno  [sung text checked 1 time]
"Vertraue mir, Yoduno!
O sage was dir ist,
Daß du so traurig bist?"
Dir sagen, was mir ist?
Mich kümmert nicht mein Fieber,
Das plötzlich geht wie kommt.
Ein Übel drückt mich, Lieber!
Wo keine Heilung frommt.
[ ... ]
"Vertraue mir, Yoduno!
O sage was dir ist,
Daß du so traurig bist?"
Dir sagen, was mir ist?
Ach! namenlose Schmerzen,
Und keiner Hoffnung Strahl!
Mir glüht's und pocht's im Herzen!
Errätst du meine Quaal?
"Mit Freundesangst, Yoduno!
Errat' ich, was dir ist,
Daß du so traurig bist."
Nun sage, was mir ist?
"Dich martern Seelenwehen!
Du liebest hofnungslos!"
Ja Freund! ich muß vergehen!
Ich liebe hofnungslos.
Authorship:
- by (Johann Christoph) Friedrich Haug (1761 - 1829) [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]14. Agnes  [sung text checked 1 time]
Stille Tränen liebt mein Herz, Bläße, naßgeweinte Wangen, Sehnsuchtsblicke, die voll Schmerz, Gern am Abendhimmel hangen; Philomelens Trauerschlag Seufzet meine Seele nach. Nur ein schattenvolles Tal Liebt mein Herz, und Felsengänge, Und des Mondes leichten Strahl, Und des Baches Nachtgesänge, Sagt mir, sagt mir, wenn ihr wißt, Sagt mir doch, warum das ist? Warum sind die Einsamkeit? Und des Mondes Schreckgebilde Und des Waldes Dunkelheit Und verborgne Talgefilde Lieber mir, als Sang und Tanz, Als des Prunksaals Kerzenglanz? Sagt, mir ist doch nichts geraubt? Warum fließt denn meine Träne? Warum stütz ich denn mein Haupt? Sagt, wonach ich mich doch sehne? Warum schlägt so hoch mein Herz? Wie heißt dieser süße Schmerz?
Authorship:
- by August Heinrich Julius Lafontaine (1758 - 1831) [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]15. Vorbereitung zum Tode  [sung text checked 1 time]
Sorgt für die Zukunft! Sorgt bei Zeiten! Seufzt augendrehend Herr Filint, Und läßt sich seinen Sarg bereiten, Weil jetzt die Bretter wohlfeil sind.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( partial name: J. F. A. B-r ) , "Vorbereitung zum Tode" [author's text checked 1 time against a primary source]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Laura Prichard) , "Preparation for Death", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Muster und Übungsblätter zur Bildung des Ausdrucks und Geschmacks: mit einer Methodik als Anhang, von Karl Schüelein, Professor in Speyer, Speyer und Heidelberg, Verlag von August Oßwald, 1825, page 41. No author indicated, but Zumsteeg's score indicates the author as "J. F. A. B-r".
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Laura Prichard [Guest Editor]
16. Die beiden Bonzen  [sung text checked 1 time]
Zween Mönche von des Indus Strand Hausirten einst nach alter Sitte, Mit Stab und Ranzen durch das Land, Und sahen eine Bauerhütte, In deren grünbezäunten Hof Ein wichtiges paar Enten soff. Sie nahten sich mit ernstem Schritte Und stürzten blaß zur Erde hin. Was soll's mit diesen Komplimenten, Ihr Herren? Rief die Meierin. Ach! gutes Weib, in diesen Enten Wohnt unsrer Väter irrer Geist. Ach! warum können wir's nicht wehren, Daß bald ein Kannibal sie speißt! So heulten sie mit bittern Zähren; Der Bäurin ward's im Busen warm: Ich wollte sie euch gern verehren; Doch, liebe Herren, ich bin arm, Und muß, aus Mangel, eh'ster Tagen Sie nach der Stadt zu Markte tragen. Nun ging der Jammer erst recht an. Die Bonzen schrieen Mord und Zeter! Barbarin! gieb uns unsre Väter! Was haben sie dir Leids getan? Gieb, gieb, gieb uns die Enten, unsre Väter Die Wittwe bebt! Mit bangem Stöhnen Schenkt sie die Enten ihren Söhnen; Die tragen sie vergnügt nach Haus, Und frassen sie zum Abendschmaus.
Authorship:
- by Gottlieb Konrad Pfeffel (1736 - 1809) [author's text not yet checked against a primary source]
17. Herr Paliss  [sung text checked 1 time]
Vor Pavia hat Herr Paliss Den Geist einst aufgegeben! O starb er nicht: gewiß, gewiß! Er wäre noch am Leben! Lang war er, schön und tugendsam, Von aufgeräumten Wesen; Wenn er den Hut vom Kopfe nahm, So war er drauf gewesen. Sein Koch, ein glückliches Genie, Ließ Bratwurst oft ihn essen, Und hat die frischen Eier nie Am Eierplaz vergessen. Paliss goß in sein trautes Glas Ein gut Gewächs vom Rheine, Und trank er nicht, so blieb sein Faß Viel länger voll mit Weine! Empfing des Landes Einsamkeit Ihn unter grünen Buchen, O dann verlor man seine Zeit, Ihn in der Stadt zu suchen! Wie sein Herr Vater, sanft und gut, So fand ihn, wer ihn kannte; Denn er geriet nur dann in Wut, Wenn er von Zorn entbrannte! Er ließ, gemeiner Sage nach, Sein Essen schmackhaft kochen, Und Fastnacht war bei ihm der Tag Vor Aschermittewochen! Von Geld und Gütern den Genuß Erhielt er karg vom Glücke; Doch fehlt es, hat er Überfluß, Ihm auch an keinem Stücke. Zur Kunst des werten Hippokras Ließ er kein Zutrann spüren; Doch Pillen nahm er nie zum Spaß, Nein! immer zum Laxiren. Sein Haus verkauft er ungewehrt; Wem dieses wundern sollte, Der denke, daß es ihm gehört', Und daß er keins mehr wollte! Dem König schrieb er einen Brief: Er werde nicht genesen; Und schrieb er nicht, so ward sein Brief Vom König nicht gelesen! Beneidenswerter Tod, ach! ach! Man klagt um ihn vergebens! Denn seht, es war sein Sterbetag - Der letzte seines Lebens!
Authorship:
- by Dietrich Ernst Georg Spiegel, Freiherr von Pickelsheim (1737 - 1789), "Herr Paliss!" [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in French (Français) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
Confirmed with Dietrich Ernst Georg Spiegel, Freiherr von Pickelsheim, Gedichte, ed. by Carl Freyherr von Reitzenstein, Wien: Joseph Stahel, 1793, pages 43 - 45.
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
18. Die Eulen  [sung text checked 1 time]
Der Uhu, der Kauz und zwo Eulen, Beklagten erbärmlich ihr Leid: Wir singen; doch heißt es, wir heulen. So grausam belügt uns der Neid! Wir hören der Nachtigall Proben, Und weichen an Stimme nicht ihr: Wir selber, wir müssen uns loben, Es lobt uns ja keiner, als wir!
Authorship:
- by Friedrich von Hagedorn (1708 - 1754) [author's text not yet checked against a primary source]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Bertram Kottmann) , "The owls", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
19. Beruhigung  [sung text checked 1 time]
Wo durch dunkle Buchengänge Blasser Vollmondschimmer blinkt, Wo um schroffe Felsenhänge Sich die Epheuranke schlingt, Wo aus halbverfallnem Turme Ein verlassnes Bäumchen ragt, Und emporgescheucht vom Sturme, Schauervoll die Eule klagt. Wo um sterbende Gesträuche Sich der graue Nebel dehnt, Wo im trüben Erlenteiche Trübes Rohr im Winde tönt, Wo in wild verwachsnen Gründen Dumpf der Waldstrom wiederhallt, Und, ein Spiel den Abendwinden, Welkes Laub auf Gräber wallt. Wo im bleichen Sternenscheine Um den frühverlornen Freund Einsam im Zypressenhaine Hoffnungslose Sehnsucht weint: Da, da wandelt, von den Spielen Angestaunter Torheit fern, Unter ahndenden Gefühlen, Schwermut, dein Vertrauter gern! Da erfüllt ein stilles Sehnen Nach des Grabes Ruh sein Herz, Da ergießt in heißen Tränen Sich der Seele banger Schmerz, Und sein Blick durchschaut die trübe Zukunft, ruhig bis ans Grab, Und es tönt: Gott ist die Liebe! Jeder Stern auf ihn herab.
Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Beruhigung", appears in Wanderjahre in Deutschland (1784-1787) [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Apaisement", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
20. Der Zauberlehrling  [sung text checked 1 time]
Hat der alte Hexenmeister Sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister Auch nach [meinem]1 Willen leben. Seine Wort' und Werke Merkt' ich, und den Brauch, Und mit Geistesstärke Thu' ich Wunder auch. Walle! walle Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, Wasser fließe, Und mit reichem vollem Schwalle Zu dem Bade sich ergieße. Und nun komm, du alter Besen! Nimm die schlechten Lumpenhüllen; Bist schon lange Knecht gewesen; Nun erfülle meinen Willen! Auf zwey Beinen stehe, Oben sey ein Kopf, Eile nun und gehe Mit dem Wassertopf! Walle! walle Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, Wasser fließe, Und mit reichem vollem Schwalle Zu dem Bade sich ergieße. Seht, er läuft zum Ufer nieder; Wahrlich! ist schon an dem Flusse, Und mit Blitzesschnelle wieder Ist er hier mit raschem Gusse. Schon zum zweytenmale! Wie das Becken schwillt! Wie sich jede Schale Voll mit Wasser füllt! Stehe! stehe! Denn wir haben Deiner Gaben Vollgemessen! -- Ach! ich merk' es! Wehe! wehe! Hab' ich doch das Wort vergessen! Ach das Wort, worauf am Ende Er das wird, was er gewesen. Ach! er läuft und bringt behende! Wärst du doch der alte Besen! Immer neue Güsse Bringt er schnell herein. Ach! und hundert Flüsse Stürzen auf mich ein. Nein, nicht länger Kann ich's lassen, Will ihn fassen. Das ist Tücke! Ach! nun wird mir immer bänger! Welche Miene! welche Blicke! O, du Ausgeburt der Hölle! Soll das ganze Haus ersaufen? Seh' ich über jede Schwelle Doch schon Wasserströme laufen, Ein verruchter Besen Der nicht hören will. Stock, der du gewesen, Steh doch wieder still! Willst's am Ende Gar nicht lassen? Will dich fassen, Will dich halten, Und das alte Holz behende Mit dem scharfen Beile spalten. [Seht, da kommt er schleppend wieder!]2 Wie ich mich nun auf dich werfe, Gleich, o Kobold, liegst du nieder; Krachend trifft die glatte Schärfe. Wahrlich! brav getroffen! Seht, er ist entzwei! Und nun kann ich hoffen, Und ich athme frei! Wehe! Wehe! Beide Theile Stehn in Eile Schon als Knechte Völlig fertig in die Höhe! Helft mir, ach! ihr hohen Mächte! Und sie laufen! Naß und nässer Wird's im Saal und auf den Stufen. Welch entsetzliches Gewässer! Herr und Meister! hör mich rufen! -- Ach, da kommt der Meister! Herr, die Noth ist groß! Die ich rief, die Geister, Werd' ich nun nicht los. "In die Ecke, Besen, Besen! Seyd's gewesen. Denn als Geister Ruft euch nur, zu seinem Zwecke, Erst hervor der alte Meister."
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der Zauberlehrling" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "The wizard's apprentice", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'apprenti sorcier", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Göthe's neue Schriften, Siebenter Band, Berlin, Bei Johann Friedrich Unger, 1800, pages 89-94. Note: modern German grammar would require changing "reichem vollem" to "reichem vollen" in stanzas 2 and 4, line 5. Some other modernizations: "Thu" -> "Tu", "Zwey" -> "Zwei", "Sey" -> "Sei"
1 Zelter: "seinen"2 Zelter: "Seht! er läuft zum Ufer nieder" (from stanza 5)
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21. Zeitgesang  [sung text checked 1 time]
Schwand nicht mit Pfeilesschnelle, Wie Schaum der Silberwelle, Ein Lebensjahr im Flug dahin? Wir sah'n es, schwer beladen Mit guten, bösen Taten, Zu grauer Vorzeit Urne flieh'n. Vom Zahn der Zeit benaget, Von manchem Weh geplaget, Entrannen wir der Erde Loos. Ach! manchen unsrer Freunde, Der treu sich uns vereinte, Umschloß der Gräber ernstes Moos. Chor: Ach! manchen unsrer Freunde, Umschloß der Gräber ernstes Moos. Allein auch Rosen blühten, Trotz rauher Stürme Wüten, Auf des durchwallten Jahres Bahn. Geschmückt mit hellem Kranze, Nah't oft im Zeitentanze Die Freude sich zu uns heran. Chor: Oft naht' im Zeitentanze Die Freude sich zu uns heran. Des Krieges Fackel brannte In nahem, fernem Lande. Wie oft erbebten, zagten wir! Doch von uns abgehalten Ward sie durch Gottes Walten. Dank sei ihm, heißer Dank dafür. Chor: Ward sie durch Gottes Walten. Dank sei ihm, heißer Dank dafür. Drum durch der Zukunft Auen Laßt, Freund'! uns ohne Grauen Die Pilgerstraße weiter zieh'n. Des Himmels Sterne funkeln, Und keine Furcht soll dunkeln Der Hoffnung unverwelklich Grün. Chor: Und keine Furcht soll dunkeln Der Hoffnung unverwelklich Grün. Mit brüderlichen Flammen Kommt, treten dicht zusammen, Und schließt den heil'gen Jahrsverein; Daß unsrer Ziele Höchstes, Daß unsrer Wünsche Nächstes Sei: für die Menschheit tätig sein! Chor: Ja, unsrer Wünsche Nächstes Sei: für die Menschheit tätig sein!
Authorship:
- by Christian Karl Ernst Wilhelm Buri (1758 - 1820) [author's text not yet checked against a primary source]
22. La jeune fille et la rose  [sung text checked 1 time]
La jeune fille est semblable à la rose: Oh! rien n'est si beau, mais rien n'est si délicat! Pour la flétrir, il faut si peu de chose; Et perdu, non, non jamais ne rénaît son éclat! Aussi longtemps que la reine des fleurs, Évitant du midi les brulantes ardeurs, Dans toute sa fraicheur sur sa tige répose, Pour tout charmer elle a droit de fleurir: C'est l'orgueil de la nature, De l'amour c'est la parure Et l'idole du Zéphir. La jeune fille est semblable à la rose: Aussi longtemps que la reine des fleurs, Évitant du midi les brulantes ardeurs, Dans toute sa fraicheur sur sa tige répose, Pour tout charmer elle a droit de fleurir: C'est l'orgueil de la nature, De l'amour c'est la parure Et l'idole du Zéphir. Mais q'une main téméraire ose, À son épine la ravir, Aussi-tot on la voit languir, Avec dédain fuit le Zéphir. A le moment d'après flétrie, Rien à son malheur ne peut plus l'arracher. Elle est foulée aux pieds sans honneur et sans vie. Son sort cruel doit instruire et toucher. La jeune fille est semblable à la rose. Cette précieuse fraicheur Et ce trait, ce charme enchanteur, Jeune beauté, pour vous c'est la pudeur. La jeune fille est semblable à la rose: Oh! rien n'est si beau! mais rien n'est si délicat! Pour la flétrir, il faut si peu de chose; Et perdu, non, non jamais ne rénaît son éclat! La jeune fille est semblable à la rose. L'homage de mes vers, Dacha, c'est peu de chose: Ceux ci pourtant ont pour vous quelque attrait: C'est en pensant à Vous, que ma Muse chantoit: La jeune fille est semblable à la rose.
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- ENG English (Faith J. Cormier) , "The maiden and the rose", copyright © 2000, (re)printed on this website with kind permission
23. An den Mai  [sung text checked 1 time]
Together: Komm, aller Wesen Freude! Im bunten Schimmerkleide, im Blütenkranz, o Mai! First voice:: Umhüpft, umtönt von Nachtigallen, Second voice: Mit Deinen tausend Wundern allen Together: Du langersehnter, komm herbei! First voice:: Du führest Paradiesestage der neuen Erde zu. Second voice: Dein Anhauch stillt des Kranken Klage, Und Greise jüngest Du. Together: Komm, aller Wesen Freude! Im bunten Schimmerkleide, im Blütenkranz, o Mai! Dann summen Bienlein durch die Gärten, Und Kinden jauchzen auf der Flur. Geliebte wallen, gleich Verklärten, Im Himmelreiche der Natur. Komm, aller Wesen Freude! Im bunten Schimmerkleide, im Blütenkranz, o Mai! Nur Liebe hallt aus Luftconcerten. In junger, unschuldvoller Brust Erweckst Du, Zauberer! Die Lust Der zarten Sympathie. Ja wohl bist Du der Wonnemond, Der hoch beseligt, heilt und lohnt! Komm und scheide nie! Komm, aller Wesen Freude! Im bunten Schimmerkleide, im Blütenkranz, o Mai! Schaff Erd und Himmel neu!
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- by (Johann Christoph) Friedrich Haug (1761 - 1829) [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]24. Thérèse  [sung text checked 1 time]
Aimer Thérèse, est ma folie, Cette folie est un poison; Mais peut on la voir si jolie, Hélas! sans perdre la raison? Oui les septs Sages de la Grêce À Thérèse eusseunt fait la cour: Pour elle oubliant la sagesse, Ils eussent raffollés d'amour.
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- ENG English (Faith J. Cormier) , "Thérèse", copyright © 2000, (re)printed on this website with kind permission
25. Lied der Negersklaven  [sung text checked 1 time]
Wir weichen Sklavenbrod In bittre Tränen ein! Komm, lieber Bruder Tod! Ach! komm, uns zu befrein! An deiner mit Ruhe gesegneten Hand Geleit uns hinüber ins beßere Land!
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- by August von Kotzebue (1761 - 1819) [author's text not yet checked against a primary source]
26. Le bon ménage  [sung text checked 1 time]
Cassandre, fort sur le retour, Riche d'ecus, pauvre d'amour, Eut l'art d'épouser Isabelle: Elle étoit jeune, elle étoit belle: Rien n'est si doux! Ah! qu'il fit bien! Il y gagna beaucoup - Elle n'y perdit rien - Ne se génans jamais, ils firent bon ménage. Heureux! Chacun selon et ses gouts et son age. Tous deux tous les matins, sur leurs chevaux montés, Courroient les champs pour leurs santés. Madame au grand galop, voloit à tire d'aile. Mais ce train là, Monsieur ne l'aimoit pas; De loin il la suivoit au pas. Et son jeune cousin galopoit avec elle. Quand le printemps de ses ardeurs Rechauffoit l'amour et les fleurs, Cassandre entrainoit sa compagne Incontinent à la campagne. Rien n'est si doux! Il faisoit bien! Il y gagnoit beaucoup - Elle n'y perdoit rien. Ne se génans jamais, ils firent bon ménage. Heureux! Chacun selon et ses gouts et son age. Dans le sage Kozbou, dans un Roman nouveau Des bonnes moeurs ils cherchaient le tableau. Madame, au denouement, voloit à tire d'aile; Mais, ce train là, Monsieur ne l'aimoit pas; De loin il la suivoit au pas. Et son jeune cousin galopoit avec elle. O vous, que le ciel a pourvus Abondament d'ans et d'ecus, Prenés femme jolie: Panés vous en la fantaisie. Rien n'est si doux! Vous ferés bien! Vous gagnerés beaucoup - Elle n'y perdra rien. Ne vous gênans jamais, vous ferés bon ménage. Heureux! Chacun selon et vos gouts et vos age. À la ville, à la cour tout aussi bien, qu'aux champs, Laissés courrir les jeunes gens. Madame, au grand galop, va-t-elle à tire d'aile; A ce train là Monsieur, ne partés pas, De loin vous la suivrés au pas: Peut son jeune cousin galoper avec elle.
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- ENG English (Faith J. Cormier) , "The happy couple", copyright © 2000, (re)printed on this website with kind permission
27. Canon a tre  [sung text checked 1 time]
Wohlauf! im trauten Reih'n Zum lieblichsten Verein: Singt, küßt und trinket Wein! Beim Traubensaft und Gesängen Erwerbt der Schönen Gunst: In dieser Allianz gelingt die seltne Kunst, Das Leben zu verlängen. Statt Grillen nachzuängen, Soll künftig unser Wahlspruch sein: Geselligkeit, Gesänge, Kuß und Wein!
Authorship:
- by (Johann Christoph) Friedrich Haug (1761 - 1829) [author's text not yet checked against a primary source]
28. Abendlied  [sung text checked 1 time]
Der Abend schleiert Flur und Hain In traulichholde Dämrung ein, Manch Wölklein hell in [Westen]1 schwimt, Vom sanften Liebesstern durchflimt. Die Wogenflut [tönt]2 Schlummerklang, Die Bäume lispeln Abendsang, Der Wiesengras durchhaucht gelind Der [liebe]3 Sommerabendwind! Der Geist der Liebe wirkt und webt In allem, was sich regt und lebt! Im Meer, wo Wog' [in]4 Woge fließt, Im Hain, wo Blat an Blat sich schließt! O Geist der Liebe! führe du Mir meine fromme [Laura]5 zu, Mit ihr, bei dieser Sterne Schein Der Schöpfung Gottes mich zu freun!
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- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Abendlied", written 1776-77, appears in Gedichte aus der Schulzeit (1776-1778), first published 1781 [author's text checked 3 times against a primary source]
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson du soir", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder von Friedrich Matthisson. Vermehrte Auflage. Dessau, 1783, page 64; with Gedichte von Friedrich Matthisson. Mannheim in der neuen Hof- und akademischen Buchhandlung. 1787, pages 122-123; and with Friedrich Matthissons Gedichte herausgegeben von Gottfried Bölsing. Band I. Die Gedichte von 1776-1794. Nebst einem Anhang. Gedruckt für den litterarischen Verein in Stuttgart, Tübingen 1912, pages 16-17.
This is the initial version of Matthisson's poem Geist der Liebe; see below.
1 Nägeli: "Lüften"2 Zumsteeg: "rauscht"
3 Nägeli: "kühle"
4 Nägeli, Zumsteeg: "an"
5 Matthisson (Breslau 1781 edition): "Maja"
Matthisson changed the last stanza in the Mannheim 1787 edition into
O Geist der Liebe, führe du Dem Jüngling die Geliebte zu! Ein süsser Blick der Lieb' erhellt Mit Himmelsglanz die Erdenwelt!
Research team for this text: Melanie Trumbull , Peter Rastl [Guest Editor]