Ich lag an einem Raine Mit meinem dürren Stab. Was lauf ich? Meine Beine Erlaufen nur das Grab... Ein Wandrer zog derenden, War noch ein Knabe fast, Der hielt als Stab in Händen Den blütenreichsten Ast. »Grüß Gott dich, schöner Wandrer! Bist du es, Knabe Lenz?« Er rief: »Ich bin kein andrer Und komme von Florenz!« Das mußte mich erwecken. »Kind Lenz, ich wandre mit!« Wir hoben unsre Stecken In einem Schritt und Tritt. Die beiden Stäbe hoben Kind Lenz und ich zugleich; Auch meiner ward von oben Bis unten blütenreich.
Lieder und Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Siegmund von Hausegger (1872 - 1948)
1a. Lenz Wanderer  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), no title, appears in Gedichte, in 2. Stunde, in Lenz. Wanderer, Mörder, Triumphator, no. 1, first published 1892 [author's text checked 1 time against a primary source]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
1b. Lenz Mörder  [sung text not yet checked]
Nieder trägt der warme Föhn Der Lauine fern Getön, Hinter jenen hohen Föhren Kann den dumpfen Schlag ich hören. In des Lenzes blauen Schein Aus der Scholle dunkelm Schrein Drängt und drückt das neue Leben, Lüftet Kleid und Decken eben – Von derselben Kraft und Lust Wächst das Herz mir in der Brust, Heute kann es noch sich dehnen Mit den Liedern, mit den Tränen! Aber blauen wird ein Tag, Da sich's nicht mehr dehnen mag – Mit den Veilchen, mit den Flöten Kommt mich dann der Lenz zu töten.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), no title, appears in Gedichte, in 2. Stunde, in Lenz. Wanderer, Mörder, Triumphator, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Conrad Ferdinand Meyer, Sämtliche Werke in zwei Bänden. Band 2, München, 1968, page 30.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
1c. Lenz Triumphator  [sung text not yet checked]
Frühling, der die Welt umblaut, Frühling mit der Vöglein Laut, Deine blühnden Siegespforten Allerenden, allerorten Hast du niedrig aufgebaut! Ungebändigt, kreuz und quer, Über alle Pfade her Schießen blütenschwere Zweige, Daß dir jedes Haupt sich neige, Und die Demut ist nicht schwer.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), no title, appears in Gedichte, in 2. Stunde, in Lenz. Wanderer, Mörder, Triumphator, no. 3 [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Conrad Ferdinand Meyer, Sämtliche Werke in zwei Bänden. Band 2, München, 1968, pages 30-31. Note: an earlier version of the poem also exists; see below.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Herbst  [sung text checked 1 time]
Astern blühen schon im Garten, Schwächer trifft der Sonnenpfeil. Blumen, die den Tod erwarten Durch des Frostes Henkerbeil. Brauner dunkelt längst die Haide, Blätter zittern durch die Luft. Und es liegen Wald und Weide Unbewegt in blauem Duft. Pfirsich an der Gartenmauer, Kranich auf der Winterflucht. Herbstes Freuden, Herbstes Trauer, Welke Rosen, reife Frucht.
Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Herbst", appears in Adjudantenritte [author's text checked 1 time against a primary source]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Autumn", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Automne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, page 75.
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Donderwinkel
3. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Wie eine leise Glocke klingt Die Sehnsucht in mir an; Weiß nicht, woher, wohin sie singt, Weil ich nicht lauschen kann. Es treibt das Leben mich wild um, Dröhnt um mich mit Gebraus, Und mählich wird die Glocke stumm, Und leise klingt sie aus. Sie ist nur für den Feiertag Gemacht und viel zu fein, Als daß ihr bebebanger Schlag Dräng in die Lärmluft ein. Sie ist ein Ton von dorten her, Wo alles Feier ist; Ich wollte, daß ich dorten wär, Wo man den Lärm vergißt.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Sehnsucht", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Longing", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Nostalgie", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Ekstase  [sung text checked 1 time]
Gott, in deine Himmel sind mir aufgetan, und deine Wunder liegen vor mir da Wie Maienwiesen, drauf die Sonne scheint. Du bist die Sonne, Gott, ich bin bei dir, Ich seh mich selber in den Himmel gehn. Es braust das Licht in mir wie ein Choral. Da breit' ich Wandrer meine Arme aus und in das Licht verweh ich wie die Nacht, die in die Morgenrötenblust vergeht.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Ekstase", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Gedichte, in Bilder und Träume [author's text not yet checked against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Ecstasy", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Extase", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
5. Das Lied von Ferne  [sung text not yet checked]
Ich seh die Welt Als wie ein Feld, Das hoch im Halme steht. Die Sichel singt, Von Ferne klingt Ein Lied wie hergeweht. Nun wird es leer, Und rundumher Garbe an Garbe steht. Und immer doch, Und immer noch Ein Lied wie hergeweht. Nun Herbst und kalt, Und Winter bald, Und alles überschneet, Und doch, und doch, Und immer noch Ein Lied wie hergeweht. O reiches Feld, O reiche Welt, Durch die mein Leben geht, Als wie ein Hauch. Mein Leben auch Ein Lied wie hergeweht.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Das Lied von Ferne" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Mittag im Felde  [sung text not yet checked]
Gebüsch und Tann' umziehen Den Ackergrund voll Ruh', Das Korn ist hoch gediehen Und reift der Erndte zu. Es hält die Mittagsstunde In ihrem Bann die Welt, Nichts regt sich in der Runde, Nur manchmal rauscht das Feld.
Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Mittag im Felde" [author's text checked 1 time against a primary source]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
7. Abendwolke  [sung text not yet checked]
So stille ruht im Hafen Das tiefe Wasser dort, Die Ruder sind entschlafen, Die Schifflein sind im Port. Nur oben in dem Äther Der lauen Maiennacht, Dort segelt noch ein später Friedfertger Ferge sacht. Die Barke still und dunkel Fährt hin in Dämmerschein Und leisem Sterngefunkel Am Himmel und hinein.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Abendwolke" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Cloud at evening", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Nuage du soir", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
8. Mondnacht  [sung text checked 1 time]
Leise Klänge, süsse Lieder tönen nun in sanften Wogen, Harfensaiten sind gezogen, Mondesstrahlen auf und nieder. Liebes ahnen, Liebessänge, meine Seele spielt die Weise, durch die Saiten zittern leise über Flur und Wald die Klänge.
Authorship:
- by Friedrich von Hausegger (1837 - 1899) [author's text not yet checked against a primary source]
9. Komm her und lass dich küssen  [sung text not yet checked]
Die Luft ist wie voll Geigen, Von allen Blütenzweigen Das weiße Wunder schneit; Der Frühling tobt im Blute, Zu allem Uebermute Ist jetzt die allerbeste Zeit. Komm her und laß dich küssen! Du wirst es dulden müssen, Daß dich mein Arm umschlingt. Es geht durch alles Leben Ein Pochen und ein Beben: Das rote Blut, es singt, es singt.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Komm her und laß dich küssen" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. ?  [sung text not yet checked]
Was eigentlich die Kleine will, Das mag der Teufel wissen! Bald guckt sie mich gar glühend an, Als wär' sie hingerissen. Wovon? Wozu? Ich ahn' es nicht; Der Teufel mag es wissen. Dann aber wieder macht sie mir Ein Lärvchen, furchtbar sauer, Daß mir's durchs ganze Rückenmark Hinfährt wie kalter Schauer. Weshalb? Warum? Ich weiß es nicht, Bin immer gleich beflissen. Was eigentlich die Kleine will: Der Teufel mag es wissen.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "?", appears in Erlebte Gedichte, first published 1892 [author's text checked 1 time against a primary source]
Note: the title is truly a question mark ("?").
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
11. Bleib', mein Trauter, kannst du gehen?  [sung text not yet checked]
Bleib’, mein Trauter, kannst Du gehen? Grausam mich verschmachten sehen, Meinen Kummer nicht verstehen? O, mein Trauter, kannst Du geh’n? O, mein Trauter, kannst Du geh’n! Bei der Liebe, einst empfunden! Bei dem Band, einst fest gebunden! Und bei meines Herzens Wunden! O, verlaß mich nur nicht so! O, verlaß mich nur nicht so!
Authorship:
- by Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld (1824 - 1888), "Bleib’ mein Trauter!" [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796), "Stay my charmer", written 1788
12. Jetzt rede du  [sung text not yet checked]
Du warest mir ein täglich Wanderziel, Viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen, Ich hatte dir geträumten Glücks so viel Anzuvertraun, so wahren Schmerz zu klagen. Und wieder such' ich dich, du dunkler Hort, Und deines Wipfelmeers gewaltig Rauschen - Jetzt rede du! Ich lasse dir das Wort! Verstummt ist Klag und Jubel. Ich will lauschen.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Jetzt rede du!", appears in Gedichte, in 2. Stunde [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Now you speak!", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Maintenant parle !", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Conrad Ferdinand Meyer, Gedichte, Leipzig: H. Haessel, 1882. Appears in 2. Stunde, page 42. Note: this is a later version of "Der Bergwald".
Research team for this text: Jakob Kellner , Melanie Trumbull
13. Sonntags  [sung text not yet checked]
Ich liebe, Nymphe, deine keusche Flut, Die kühl im allertiefsten Walde ruht. Du spiegelst weder Stadt noch Firneschnee, Den Himmel schimmerst du, mein kleiner See! Dein Antlitz sagt mir alles, rasch erregt, Was dir das kindliche Gemüt bewegt, Und leicht erhellt, verdunkelt ohne Grund, Macht es mir alle deine Launen kund. Der Kahn geborgen tief im Schilfe dort, Gefesselt ist er durch ein Zauberwort. Nie hat gelöst ihn eine trunkne Schar, Nie hat sich eine Dirn im Flatterhaar, Von rohen Buhlen durch den Wald gehetzt, Vor deinen Spiegel keuchend hingesetzt. Nie hat ein unstet zuckend Fackelrot Dir über deine kühle Stirn geloht! Horch! Stimmen durch den Wald! Ein Lustgeschrei! Gekreisch! Gewieher! Freches Volk, vorbei! Den Gassenhauer, liederlich gejohlt – Schäme dich, Echo! – hast du wiederholt! Verhülle, Nymphe, deiner Augen Schein, Verbirg dich tiefer in den Wald hinein! Und zürnend gegen den Tumult gewandt: »Hinweg!« gebot ich mit erhobner Hand. »Nicht näher!« Und im Walde ward es Ruh. Der Jubel zog sich einer Schenke zu. Du bliebst in deinem blauen Kleide rein In deinem grünen Waldesdämmerschein – Indessen hat die Sonne sich geneigt. Wie süss in jedem Blatt die Stille schweigt! In Tannenduft und unter Himmelsruh Bewacht von meinem Blick, entschlummerst du!
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Sonntags", appears in Gedichte, in 2. Stunde [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Conrad Ferdinand Meyer, Gedichte, Leipzig: H. Haessel, 1882, pages 45 - 46. Appears in 2. Stunde.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
14. Letzte Bitte  [sung text not yet checked]
Laß mich noch einmal dir ins schwarze Auge sehn, Laß mich noch einmal tief ins heiße Dunkel senken Den trunkenen Blick, dann will ich [weitergehn]1 Und dich vergessen ... Nur in harter Zeit, Wenn sich der Sehnsucht Augen rückwärts lenken, Wenn meine Seele nach Vergangenem schreit, Dann will ich jenes einen Blicks gedenken, Des liebeheißen, gütereichen Blicks, Der mir im Bann versagenden Geschicks Das Herz zu einem schmerzentiefen Glück geweiht.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Letzte Bitte", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Darrera súplica", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Laura Prichard) , "Last request", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Dernière prière", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Reger: "weiter gehen"
Researcher for this text: Ferdinando Albeggiani
15. Schwüle  [sung text not yet checked]
Trüb verglomm der schwüle Sommertag, Dumpf und traurig tönt mein Ruderschlag Sterne, Sterne -- Abend ist es ja -- Sterne, warum seid ihr noch nicht da? Bleich das Leben! Bleich der Felsenhang! Schilf, was flüsterst du so frech und bang? Fern der Himmel und die Tiefe nah -- Sterne, warum seid ihr noch nicht da? Eine liebe, liebe Stimme ruft Mich beständig aus der Wassergruft -- Weg, Gespenst, das oft ich winken sah! Sterne, Sterne, seid ihr nicht mehr da? Endlich, endlich durch das Dunkel bricht -- Es war Zeit! -- ein schwaches Flimmerlicht -- Denn ich wußte nicht, wie mir geschah. Sterne, Sterne, bleibt mir immer nah!
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Schwüle" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Temps lourd", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
16. Winter  [sung text not yet checked]
Weg und Wiese zugedeckt, Und der Himmel selbst verhangen, Alle Berge sind versteckt, Alle Weiten eingegangen. Ist wie eine graue Nacht, Die sich vor den Tag geschoben, Die der Sonne glühe Pracht Schleierdicht mit Dunst umwoben. Oder seid ihr alle tot: Sonne, Mond und lichte Sterne? Ruht das wirkende Gebot, Das euch trieb durch Näh und Ferne? Leben, lebst du noch ringsum? Sind verschüttet alle Wege? Grau und eng die Welt und stumm. Doch mein Herz schlägt seine Schläge.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Winterlied", appears in Das Seidene Buch [author's text checked 1 time against a primary source]
17. Vor der Ernte  [sung text not yet checked]
[An wolkenreinem]1 Himmel geht Die blanke Sichel schön, Im Korne drunter wogt und weht Und rauscht und wühlt der Föhn. Sie wandert voller Melodie Hochüber durch das Land, Früh morgen schwingt die Schnittrin sie Mit sonnenbrauner Hand.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Vor der Ernte" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Peter Palmer) , "Before the harvest", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Hausegger: "Am wolkenreinen"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
18. Mit trockenen Blumen  [sung text not yet checked]
Hoffnungswimpel im Lenze, Banner des Todes nun, Gern wären es Liebeskränze, Die hier wie Leichen ruhn. . . . Der Herbst hat's getan, Sterben hebt an . . . Grüß Gott, grüß Gott, du Mann mit der Sense!
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Mit trockenen Blumen", appears in Das Seidene Buch [author's text checked 1 time against a primary source]
19. Eingelegte Ruder  [sung text not yet checked]
Meine eingelegten Ruder triefen, Tropfen fallen langsam in die Tiefen. Nichts, daß mich verdroß! Nichts, daß mich freute! Niederrinnt ein schmerzenloses Heute! Unter mir - ach, aus dem Licht verschwunden - Träumen schon die schönern meiner Stunden. Aus der blauen Tiefe ruft das Gestern: Sind im Licht noch manche meiner Schwestern?
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Eingelegte Ruder" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Soaking oars", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Rames posées", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
20. Christoph, Rupprecht, Nikolaus
Ich kenn' drei gute, deutsche Gesell'n . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
21. Glaube nur  [sung text not yet checked]
Wenn im Sommer der rote Mohn Wieder glüht im gelben Korn, Wenn des Finken süßer Ton Wieder lockt im Hagedorn, Wenn es wieder weit und breit Feierklar und fruchtstill ist, Dann erfüllt sich uns die Zeit, Die mit vollen Maßen mißt, Dann verebbt, was uns bedroht, Dann verweht, was uns bedrückt, Über dem Schlangenkopf der Not Ist das Sonnenschwert gezückt. Glaube nur! Es wird geschehn! Wende nicht den Blick zurück! Wenn die Sommerwinde wehn, Werden wir in Rosen gehn, Und die Sonne lacht uns Glück.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Glaube nur", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
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Confirmed with Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900 von Otto Julius Bierbaum. Insel-Verlag, Leipzig 1901, pages 59-60.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Research team for this text: John Versmoren , Peter Rastl [Guest Editor]
22. Genug  [sung text checked 1 time]
Ein Ritter ritt durch reifes Korn, Den Zügel laß und ohne Sporn; Es fraß der breite Gaul im Schritt, Nahm manche gelbe Ähre mit. Der Sommersonne heller Strahl Lag funkelnd auf dem schwarzen Stahl Des Rüstkleids, das der Ritter trug; Im Schild stand ihm ein Wort: Genug. Es lag die Lanze vor ihm quer, Darauf die Eisenrechte schwer. Als er an eine Quelle kam, Den Helm er sich vom Haupte nahm, Kniete nieder in den Kieselsand, Schöpfte Wasser mit der Eisenhand. Und ließ es wieder fließen dann; Liebreich sah er das Fließen an: Mein Herz war heiß im Kampfgetos, Mich ließ die Liebe nimmer los; Nun reite ich nach Haus im Schritt Und bringe bloß ein Lächeln mit: Genug.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910) [author's text not yet checked against a primary source]
23. Mein Schweinchen  [sung text checked 1 time]
Was thu' ich, wenn mein Schweinchen stirbt? Mein Herz, mein Schmerz, mein Schweinchen! Mein einzig Thierchen, das ich hab', Mein nettes, fettes Kleinchen. Ich hab' gewacht die ganze Nacht, allein am Hürdenzäunchen; ich hörte nur den Wasserfall, dort in den Birkenbäumchen. Doch Eulen schrie'n vom alten Wall, der Frosch war auf den Beinchen; der Fuchs schlich um den Hügel sacht, ich bebte für mein Schweinchen. Der Tag brach an, es kräht' der Hahn; ich spielte just mit Steinchen, da sprang der Fuchs, mit einem Rucks, herbei und biss mein Schweinchen.
Authorship:
- by Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld (1824 - 1888) [author's text not yet checked against a primary source]
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796)
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Researcher for this text: Malcolm Wren [Guest Editor]24. Der Teufel ist fort  [sung text checked 1 time]
Der Teufel kam pfeifend durch die Stadt, tanzt fort mit dem Steuer Sergeanten, die alten Weiber schrieen wie toll: "Nun hat er 'nen alten Bekannten!" Der Teufel ist fort, der Teufel ist fort, der Teufel ist fort und der Steuer Sergeant; er tanzte fort, er tanzte fort, er tanzte fort mit dem Steuer Sergeant. Nun brennen wir Malz und brauen wir Bier und jubeln mit unsern Bekannten; und Mancher dankt es dem Satanas schier, dass es fort mit dem Steuer Sergeanten. Nun tanzen wir Schottisch und Englisch auch an allen Stadt Ecken und Kanten, Doch den besten Tanz, den je wir sah'n, Tanzt der Teufel mit dem Steuer Sergeanten. Der Teufel ist fort, der Teufel ist fort, der Teufel ist fort und der Steuer Sergeant; er tanzte fort, er tanzte fort, er tanzte fort mit dem Steuer Sergeant.
Authorship:
- by Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld (1824 - 1888) [author's text not yet checked against a primary source]
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796), "The deil's awa wi' the Exciseman"
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Researcher for this text: Malcolm Wren [Guest Editor]25. Sommer ist 'ne schöne Zeit
Sommer ist 'ne schöne Zeit . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
26. Das süsse Liebchen
Süsses Liebchen, Herzensdiebchen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
27. Auf der Haide  [sung text checked 1 time]
Wie im dunklen Bussgewand schlummert rings das Haideland Nachtgewölk am Himmel zieht, Wind durch Dorn und Distel flieht. Horch, ein Seufzen! dünkt mir's nicht, dass der Nachtwind heimlich spricht von uraltem Leide? Sag, was träumt die Haide? Sieh', da quillt der Mond hervor freundlich aus dem Wolkenflor. Hörst du? ferner Glockenklang leiser ferner Weihnachtssang! Klärt im Traum sich ihr Gesicht jetzt zu einem Lächeln nicht ahnungsstiller Freude? Sag', was träumt die Haide?
Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776) [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Malcolm Wren [Guest Editor]28. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Die Ähren nur noch nicken, Das Haupt ist ihnen schwer; Die müden Blumen blicken, Nur schüchtern noch umher. Da kommen Abendwinde, Still wie die Engelein, Und wiegen sanft und linde Die Halm' und [Blumen]1 ein. Und wie die Blumen blicken, So schüchtern blickst du nun, Und wie die Ähren nicken Will auch dein Häuptlein ruh'n. Und Abendklänge schwingen Still wie die Engelein Sich um die Wieg', und singen Mein Kind in Schlummer ein.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Kinderlieder, in Wiegenlieder II, no. 3 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben. Erste vollständige Ausgabe besorgt durch Dr. Lionel von Donop, Zweite Auflage, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1878, page 183.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Ähren" becomes "Aehren", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Ähren".
1 Kiel: "Büsche"Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
29. Das Liebchen  [sung text not yet checked]
[ ... ]
Ich habe tag und Nacht nicht Ruh,
Mein Aug' ist trüb' und hohl;
Oft, hör' ich, flüstert man sich zu:
Was fehlt doch Micheln wohl?
Was fehlt ihm! Wann man ist vergafft,
Ist alle Freude hin.
Schafft mir das Mädchen, oder schafft
Es mir aus meinem Sinn!
Authorship:
- by Christoph August Tiedge (1752 - 1841), "Michel", written 1786 [author's text checked 1 time against a primary source]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
30. Tief von fern  [sung text not yet checked]
Aus des Abends weißen Wogen taucht ein Stern; [still]1 von fern kommt der [blasse]2 Mond gezogen. [Fern, ach fern]3 aus des Morgens grauen Wogen, langt der [stille]4 blasse Bogen nach dem Stern.
Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), no title, appears in Erlösungen; eine Seelenwandlung in Gedichte und Sprüche, in Zweite Stufe: Liebe, in Natur und Sehnsucht, no. 3, first published 1891 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Downward from afar", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Venant de loin", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Dypt fra det fjerne", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Webern: "tief"
2 Webern: "junge"
3 Webern: "Tief von fern,"
4 Webern: "große"
Researcher for this text: Jeroen Scholten
31. Über die Haide hallet mein Schritt  [sung text not yet checked]
Über die Heide Hallet mein Schritt; Dumpf aus der Erde Wandert es mit. Herbst ist gekommen, Frühling ist weit -- Gab es denn einmal Selige Zeit? Brauende Nebel Geisten umher, Schwarz ist das Kraut Und der Himmel so leer. Wär' ich nur hier nicht Gegangen im Mai! Leben und Liebe -- Wie flog es vorbei!
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Über die Heide", first published 1868-9 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Across the Heath", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Over the moorlands", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À travers la lande", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Risuona il mio passo sopra la landa", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
32. Lied des Harfenmädchens  [sung text not yet checked]
Heute, nur heute bin ich so schön, morgen, ach, morgen muß alles vergeh'n! Nur diese Stunden bist du noch mein; sterben, ach, sterben soll ich allein.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), no title, appears in Immensee, in Da stand das Kind am Wege [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Gary Bachlund) , "Today, just for today", written 2011, copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Aujourd'hui, juste aujourd'hui", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Sometimes included in anthologies as "Lied des Harfenmädchens"
Researcher for this text: Peter Donderwinkel