Drüben geht die Sonne scheiden, Und der müde Tag entschlief. Niederhangen hier die Weiden In den Teich, so still, so tief. Und ich muß mein Liebstes meiden: Quill, o Thräne, quill hervor! Traurig säuseln hier die Weiden, Und im Winde bebt das Rohr. In mein stilles, tiefes Leiden Strahlst du, Ferne! hell und mild, Wie durch Binsen hier und Weiden Strahlt des Abendsternes Bild.
Herbstlieder
Song Cycle by Toni Edelmann (b. 1945)
1. Schilflied I
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht, in Schilflieder, no. 1
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The sun is sinking over there", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Yonder there the sun is leaving", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Robert Schall) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
2. Schilflied II
Trübe wird's, die Wolken jagen, Und der Regen niederbricht, Und die lauten Winde klagen: Teich, wo ist dein Sternenlicht? Suchen den erloschnen Schimmer Tief im aufgewühlten See. Deine Liebe lächelt nimmer Nieder in mein tiefes Weh!
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht, in Schilflieder, no. 2
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "It grows dark, the clouds are racing", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Darkness falls, the clouds are flying", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Robert Schall) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
3. Schilflied III
Auf geheimem Waldespfade Schleich' ich gern im Abendschein An das öde Schilfgestade, Mädchen, und gedenke dein! Wenn sich dann der Busch verdüstert, Rauscht das Rohr geheimnisvoll, Und es klaget und es flüstert, Daß ich weinen, weinen soll. Und ich mein', ich höre wehen Leise deiner Stimme Klang, Und im Weiher untergehen Deinen lieblichen Gesang.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht, in Schilflieder, no. 3
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó del canyís", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Louisa Loring Dresel)
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Hidden trails through forest's secrets", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Robert Schall) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Canto del canneto", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "A Canção dos Juncos", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Schilflied IV
Sonnenuntergang; Schwarze Wolken zieh'n, O wie schwül und bang Alle Winde flieh'n! Durch den Himmel wild Jagen Blitze bleich; Ihr vergänglich Bild Wandelt durch den Teich. Wie gewitterklar Mein' ich Dich zu seh'n, Und dein langes Haar Frei im Sturme weh'n!
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht, in Schilflieder, no. 4
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CHI Chinese (中文) (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Down the sun disc goes", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Robert Schall) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Coucher de soleil", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
5. Schilflied V
Auf dem Teich, dem Regungslosen, Weilt des Mondes holder Glanz, Flechtend seine bleichen Rosen In des Schilfes grünen Kranz. Hirsche wandeln dort am Hügel, Blicken in die Nacht empor; Manchmal regt sich das Geflügel Träumerisch im tiefen Rohr. Weinend muß mein Blick sich senken; Durch die tiefste Seele geht Mir ein süßes Deingedenken, Wie ein stilles Nachtgebet.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht, in Schilflieder, no. 5
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "On the pond, the motionless one", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "On the pond's serene reposes", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Robert Schall) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Sullo stagno, senza un'onda", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
6. Die drei Zigeuner
Drei Zigeuner fand ich einmal Liegen an einer Weide, Als mein Fuhrwerk mit müder Qual Schlich durch sandige Heide. Hielt der eine für sich allein In den Händen die Fiedel, Spielt', umglüht vom Abendschein, Sich ein feuriges Liedel. Hielt der zweite die Pfeif' im Mund, Blickte nach seinem Rauche, Froh, als ob er vom Erdenrund Nichts zum Glücke mehr brauche. Und der dritte behaglich schlief, Und sein Zymbal am Baum hing; Über die Saiten der Windhauch lief, Über sein Herz ein Traum ging. An den Kleidern trugen die drei Löcher und bunte Flicken; Aber sie boten trotzig frei Spott den Erdengeschicken. Dreifach haben sie mir gezeigt, Wenn das Leben uns nachtet, Wie man's verraucht, verschläft, vergeigt, Und es dreifach verachtet. Nach den Zigeunern lange noch schaun Mußt ich im Weiterfahren, Nach den Gesichtern dunkelbraun, Den schwarzlockigen Haaren.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Die drei Zigeuner", appears in Gedichte, in 3. Drittes Buch, in Gestalten
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "The three Gypsies", copyright ©
- ENG English (Walter A. Aue) , "The Three Gypsies", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Arthur Westbrook) , "The three gypsies"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les trois tsiganes", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Os três ciganos", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
7. An den Frühling
Noch immer, Frühling, bist du nicht Gekommen in mein Tal, Wo ich dein liebes Angesicht Begrüßt das letztemal. Noch stehn die Bäume dürr und bar Um deinen Weg herum Und strecken, eine Bettlerschar, Nach dir die Arme stumm. Frühblumen wähnten dich schon hier, Frost bringt sie um ihr Glück, Sie sehnten sich heraus nach dir Und können nicht zurück. Die Schwalbe fliegt bestürzt umher Und ruft nach dir voll Gram, Bereut schon, daß sie übers Meer Zu früh herüberkam.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "An den Frühling"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Constance Bache) , "To the Spring"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Au printemps", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
8. Dein Bild  [sung text not yet checked]
Die Sonne sinkt, die Berge glüh'n, Und aus des Abends Rosen Seh' ich so schön dein Bild mir blüh'n, So fern dem Hoffnungslosen. Strahlt Hesperus dann hell und mild Am blauen Himmelsbogen, So hat mit ihm dein süßes Bild Die Sternenflur bezogen. Im mondbeglänzten Laube spielt Der Abendwinde Säuseln; Wie freudig um dein zitternd Bild Des Baches Wellen kräuseln! Es braust der Wald, am Himmel zieh'n Des Sturmes Donnerflüge, Da mal' ich in die Wetter hin, O Mädchen, deine Züge. Ich seh' die Blitze trunkenhaft Um deine Züge schwanken, Wie meiner tiefen Leidenschaft Aufflammende Gedanken. Vom Felsen stürzt die Gemse dort, Enteilet mit den Winden, So sprang von mir die Freude fort, Und ist nicht mehr zu finden. Da bin ich, weiß nicht selber wie, An einen Abgrund kommen, Der noch das Kind der Sonne nie In seinen Schoos genommen. Ich aber seh' aus seiner Nacht Dein Bild so hold mir blinken, Wie mir dein Antlitz nie gelacht; Will's mich hinunter winken?
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Dein Bild"
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. Lied eines Schmiedes  [sung text not yet checked]
Fein Rößlein, ich Beschlage dich, Sei frisch und fromm, Und wieder komm! Trag deinen Herrn Stets treu dem Stern, Der seiner Bahn Hell glänzt voran. Bergab, bergauf Mach flinken Lauf, Leicht wie die Luft Durch Strom und Kluft! Trag auf dem Ritt Mit jedem Tritt Den Reiter du Dem Himmel zu! Nun Rößlein, ich Beschlage dich, Sei frisch und fromm, Und wieder komm!
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Lied eines Schmiedes", appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Vermischte Gedichte
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lied van een smid", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Song of the blacksmith", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson du forgeron", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Canto di un maniscalco", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
10. Meeresstille  [sung text not yet checked]
Sturm mit seinen Donnerschlägen Kann mir nicht wie du So das tiefste Herz bewegen, Tiefe Meeresruh! Du allein nur konntest lehren Uns den schönen Wahn Seliger Musik der Sphären, Stiller Ozean! Nächtlich Meer, nun ist dein Schweigen So tief ungestört, Daß die Seele wohl ihr eigen Träumen klingen hört; Daß im Schutz geschloss'nen Mundes, Doch mein Herz erschrickt, Das Geheimnis heil'gen Bundes Fester an sich drückt.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Meeresstille", appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Reiseblätter (Viertes Buch)
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Mar en calma", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Tranquil Sea", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Mer calme", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
11. Bitte  [sung text not yet checked]
Weil' auf mir, du dunkles Auge, Übe deine ganze Macht, Ernste, milde, [träumerische]1, Unergründlich süße Nacht! Nimm mit deinem Zauberdunkel Diese Welt von hinnen mir, Daß du über meinem Leben Einsam schwebest für und für.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Bitte", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Linger on me, dark eyes", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Stay with me, endarkened vision", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "S'il te plait", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau's sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [1883], page 11.
1 Bolko von Hochberg: "zauberische"; Sjögren: "träumereiche"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
12. An *  [sung text not yet checked]
O, wag' es nicht, mit mir zu scherzen, Zum Scherzen schloß ich keinen Bund; O, spiele nicht mit meinem Herzen; Weißt du noch nicht, wie sehr es wund? Weil ich so tief für dich entbrannte, Weil ich mich dir gezeigt so weich, Dein Herz die süße Heimat nannte, Und deinen Blick mein Himmelreich: O, rüttle nicht den Stolz vom Schlummer, Der süßer Heimat sich entreißt, Dem Himmel, mit verschwiegnem Kummer Auf immerdar den Rücken weist.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "An *", appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Liebesklänge
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2015
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "A *", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
13. Herbst  [sung text not yet checked]
Nun ist es Herbst, die Blätter fallen, Den Wald durchbraust des Scheidens Weh; Den Lenz und seine Nachtigallen [Versäumt']1 ich auf der wüsten See. Der Himmel schien so mild, so helle, Verloren ging sein warmes Licht; Es blühte nicht die Meereswelle, Die rohen Winde sangen nicht. Und mir verging die Jugend traurig, Des Frühlings Wonne blieb versäumt; Der Herbst durchweht mich trennungsschaurig, Mein Herz dem Tod entgegenträumt.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Herbst", written 1833, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Herbst
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter A. Aue) , "Autumn", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Automne", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Wolf: "Verträumt' "
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
14. Trauer  [sung text not yet checked]
Blumen, Vögel, duftend, singend, Seid doch nicht so ausgelassen, Ungestüm ans Herz mir dringend; Lasst allein mich ziehn die Straßen! Vieles ist vorübergangen, Seit wir uns zuletzt begegnet, Und es hat von meinen Wangen Meines Glückes Herbst geregnet. Winter kam hereingeschlichen In mein Herz, die Tränen starben, Und schneeweiß sind mir erblichen Alle grünen Hoffnungsfarben. Blumen, Vögel, rings im Haine All ihr frohen Bundgenossen, Mahnt mich nicht, dass ich alleine Bin vom Frühling ausgeschlossen!
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Trauer", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Frühling
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]15. Tod und Trennung  [sung text not yet checked]
Gottes Milde mocht' es fügen, Liegt ein Mensch in letzten Zügen, Stehn am Sterbepfühl die Seinen, Daß sie müssen weinen, weinen; Daß sie nicht vor Thränen schauen Das unnennbar bange Grauen, Wie der Geist verläßt die Hülle, Letztes Zucken, tiefe Stille. Weh dem Thränenlosen, wehe, Der sich wagt in Sterbens Nähe, Denn ihm kann durchs ganze Leben Jenes Grauen heimlich beben. Doch ein Anblick tiefrer Trauer, Bänger als des Sterbens Schauer, Wär' es, könnt' ein Aug es fassen, Wie zwei Herzen sich verlassen.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Tod und Trennung"
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]16. Frage nicht
Wie sehr ich dein, soll ich dir sagen? Ich weiß es nicht und will nicht fragen: Mein Herz behalte seine Kunde, Wie tief es dein im Grunde. O still! ich möchte sonst erschrecken, Könnt' ich die Stelle nicht entdecken, Die unzerstört für Gott verbliebe Beim Tode deiner Liebe.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Frage nicht", appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Liebesklänge
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2015
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Ne demande pas", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
17. Das Posthorn  [sung text not yet checked]
Still ist schon das ganze Dorf, Alles schlafen gangen, Auch die Vöglein im Gezweig, Die so lieblich sangen. Dort in seiner Einsamkeit Kommt der Mond nun wieder, Und er lächelt still und bleich Seinen Gruß hernieder; Nur der Bach, der nimmer ruht, Hat ihn gleich vernommen, Lächelt ihm den Gruß zurück, Flüstert ihm: willkommen! Mich auch findest du noch wach, Lieber Mond, wie diesen, Denn auf immer hat die Ruh Mich auch fortgewiesen. Mich umschlingt kein holder Traum Mit den Zauberfäden, Hab mit meinem Schmerze noch Manches Wort zu reden. -- Ferne, leise hör ich dort Eines Posthorns Klänge, Plötzlich wird mir um das Herz Nun noch eins so enge. Töne, Wandermelodei, Durch die öden Straßen; Wie so leicht einander doch Menschen sich verlassen! Lustig rollt der Wagen fort Über Stein' und Brücken; Stand nicht wer an seinem Schlag Mit verweinten Blicken? Mag er stehn! die Träne kann Nicht die Rosse halten; Mag der rauhe Geißelschwung Ihm die Seele spalten! Schon verhallt des Hornes Klang Ferne meinem Lauschen, Und ich höre wieder nur Hier das Bächlein rauschen. Ich gedenke bang und schwer Aller meiner Lieben, Die in ferner Heimat mir Sind zurückgeblieben; Diese schöne Sommernacht Muß vorübergehen Und mein Leben ohne sie Einsamkeit verwehen. Mahnend ruft die Mitternacht Mir herab vom Turme. Ferne! denket mein! die Zeit Eilt dahin im Sturme! Unsre Gräber, denket mein! Sind schon ungeduldig! -- Daß wir nicht beisammen sind, Bin ich selber schuldig.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Das Posthorn", written 1831
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]18. An die Entfernte I  [sung text not yet checked]
Diese Rose pflück' ich hier In der [fremden]1 Ferne, Liebes [Mädchen]2, dir, ach dir, Brächt' ich sie so gerne! Doch bis ich zu dir mag ziehn Viele weite Meilen, Ist die Rose [längst]3 dahin; Denn die Rosen eilen. Nie soll weiter sich in's Land Lieb' von Liebe [wagen]4, Als sich blühend in der Hand Läßt die Rose tragen; Oder als die Nachtigall Halme bringt zum Neste, Oder als [ihr süßer]5 Schall Wandert mit dem Weste.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Liebesklänge, in An die Entfernte, no. 1
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "A la que és lluny", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "To the Distant One", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau’s sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 173.
1 Mattiesen, Mendelssohn, Schoeck, Schulz-Weida: "weiten"2 Lang: "Herze"
3 Schulz-Weida: "schnell"
4 Bartók: "scheiden"
5 Bartók, Schulz-Weida: "der süße"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
19. An die Entfernte II  [sung text not yet checked]
Rosen fliehen nicht allein Und die Lenzgesänge, Auch dein Wangenrosenschein, Deine süßen Klänge. O, daß ich, ein Thor, ein Thor, Meinen Himmel räumte! Daß ich einen Blick verlor, Einen Hauch versäumte! Rosen wecken Sehnsucht hier, Dort die Nachtigallen, Mädchen, und ich möchte dir In die Arme fallen!
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Liebesklänge, in An die Entfernte, no. 2
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Roses do not fade alone", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau’s sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 173.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
20. Liebesfeier  [sung text not yet checked]
[An]1 ihren bunten Liedern klettert Die Lerche selig in die Luft; Ein Jubelchor von Sängern schmettert Im Walde, voller Blüt' und Duft. Da sind, so weit die Blicke gleiten, Altäre festlich aufgebaut, Und all die tausend Herzen läuten Zur Liebesfeier dringend laut. Der Lenz hat Rosen angezündet An Leuchtern von Smaragd im Dom; Und jede Seele schwillt und mündet Hinüber in den Opferstrom.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Liebesfeier", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Frühling
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Love's festival", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Fête de l'amour", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Metzdorff: "Aus"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]