Auf, auf, auf! Schätzelein, mach auf! Tu mir auf und laß mich ein, Ich will bei meinem Schätzchen sein! Still, stille, still, Rede nit zu viel! Meine Mutter schläft allhier Und der Hund liegt vor der Tür. Still, stille, still, Rede nit zu viel! Wer, wer, wer, Wer ist denn der? Ists ein Schelm oder Dieb, Der mir mein Mädchen liebt? Spann, spann, spann, Spann nur bald an! Spann mir sechs Rösslein ein, Ich will der Fuhrmann sein. Spann, spann, spann, Spann nur bald an! Wo, wo, wo, Wo willst du hin? Ich will nach Sachsen hin, Wo die schöne Mädchen sind! Wo, wo, wo, Wo willst du hin? Ich will nach Hannover hin, Wo die Junggesellen sind. Da, da ,da, Da will ich hin! Hier, hier, hier, Hier halte still! Hier ist gut Bier und Wein, Hier wollen wir lustig sein! Kost, kost, kost, Kost, was es will! Kost mirs mein schönes Geld, Schatz, wenn es dir gefällt. Kost, kost, kost, was es nur will!
20 Deutsche Volkslieder
Song Cycle by Johannes Brahms (1833 - 1897)
1. Die Entführung  [sung text checked 1 time]
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El segrest", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De ontvoering", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'enlèvement", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
2. Gang zur Liebsten  [sung text checked 1 time]
Des Abends kann ich nicht schlafen gehn, Zu meiner Herzliebsten muß ich gehn, Zu meiner Herzliebsten muß ich gehn, Und sollt' ich an der Tür bleiben stehn, Ganz heimelig! »Wer ist denn da? Wer klopfet an, Der mich so leis aufwecken kann?« Das ist der Herzallerliebste dein, Steh auf, mein Schatz, und laß mich ein, Ganz heimelig! Wenn alle Sterne Schreiber gut, Und alle Wolken Papier dazu, So sollten sie schreiben der Lieben mein, Sie brächten die Lieb' in den Brief nicht ein, Ganz heimelig! Ach, hätt' ich Federn wie ein Hahn Und könnt' ich schwimmen wie ein Schwan, So wollt' ich schwimmen wohl über den Rhein, Hin zu der Herzallerliebsten mein, Ganz heimelig!
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , from Deutsche Volkslieder, Kretzschmer, Zuccalmaglio: Berlin, first published 1838-40 [author's text not yet checked against a primary source]
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "At evening, I cannot sleep", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
3. Schifferlied  [sung text checked 1 time]
Dort in den Weiden steht ein Haus, da schaut die Magd zum Fenster 'naus! Sie schaut stromauf, sie schaut stromab: ist noch nicht da mein Herzensknab'? Der schönste Bursch am ganzen Rhein, den nenn' ich mein, den nenn' ich mein! Des Morgens fährt er auf dem Fluß, und singt herüber seinen Gruß, des Abends, wenn's Glühwürmchen fliegt, sein Nachen an das Ufer wiegt, da kann ich mit dem Burschen mein [beisammen]1 sein, [beisammen]1 sein! Die Nachtigall im Fliederstrauch, was sie da singt, versteh' ich auch; sie saget: übers Jahr ist Fest, hab' ich, mein Lieber, auch ein Nest, wo ich dann mit dem Burschen mein die Froh'st' am Rhein, die Froh'st' am Rhein!
Authorship:
- sometimes misattributed to Volkslieder (Folksongs)
- by Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio (1803 - 1869) [author's text not yet checked against a primary source]
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zie ’n huis daar in de weiden staan", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "There in the meadow stands a house", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Antonio Zencovich) , "Là in mezzo ai pascoli c’è una casa", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Note: Neither text nor melody is authentically from the lower Rhine. From Zuccalmaglio's collection Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen, Berlin, 1838-40, titled "Niederrheinisches Volkslied". Probably by Zuccalmaglio.
1 or "zusammen"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Erlaube mir, feins Mädchen  [sung text checked 1 time]
Erlaube mir, feins Mädchen, In den Garten zu gehn, Daß ich dort mag schauen, Wie die Rosen so schön. Erlaube sie zu brechen, Es ist die höchste Zeit; Ihre Schönheit, ihr Jugend Hat mir mein Herz erfreut. O Mädchen, o Mädchen, Du einsames Kind, Wer hat den Gedanken Ins Herz dir gezinnt, Daß ich soll den Garten, Die Rosen nicht sehn? Du gefällst meinen Augen, Das muß ich gestehn.
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Linda Godry) , "Allow me, fair maiden", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Laisse-moi, douce jeune fille", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Permettimi, bella fanciulla", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
5. Schnitter Tod  [sung text checked 1 time]
Es ist ein Schnitter, [der heißt Tod]1, Hat Gewalt vom höchsten Gott, Heut wetzt er das Messer, Es schneid't schon viel besser, Bald wird er drein schneiden, Wir [müssen]2 nur leiden. [Hüte]3 dich schöns Blümelein! Was heut noch grün und frisch da steht, Wird [morgen schon hinweggemäht]4: [Die edlen Narzissen, Die Zierden der Wiesen]5, [Viel]6 schön' Hyazinthen, Die türkischen Binden. Hüte dich schöns Blümelein! Viel hundert tausend ungezählt, Das nur unter die Sichel fällt, Ihr Rosen, ihr Lilien, Euch wird er austilgen, Auch die Kaiser-Kronen, Wird er nicht verschonen. Hüte dich schöns Blümelein! Das himmelfarbe Ehrenpreis, Die Tulpanen [gelb und]7 weiß, Die silbernen Glocken, Die goldenen Flocken, Senkt alles zur Erden, Was wird daraus werden? Hüte dich schöns Blümelein! Ihr hübsch [Lavendel]8, Roßmarein, Ihr vielfärbige Röselein. Ihr stolze Schwertlilien, Ihr krause Basilien, Ihr zarte Violen, Man wird euch bald holen. Hüte dich schöns Blümelein! [Trotz! Tod, komm her, ich fürcht dich nicht, Trotz, eil daher in einem Schritt.]9 Werd ich [nur]10 verletzet, So werd ich versetzet [In den himmlischen Garten, Auf den alle wir warten.]11 Freu' dich, [schönes]12 Blümelein.
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- from Volkslieder (Folksongs) , "Katholisches Kirchenlied", appears in Des Knaben Wunderhorn [author's text not yet checked against a primary source]
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Death the Reaper", copyright © 2007
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Cantique catholique", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Morte ceifeira", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Brahms WoO 32-21: "heißt der Tod"
2 Brahms: "müssen's nur"; Streicher: "müssens"; Gál: "müssen's"
3 Gál: "Hüt'", passim
4 Brahms: "morgen schon weggemäht"; Mendelssohn: "schon morgen hinweggemäht"
5 Gál: "Die edel Narzissel, / die himmlische Schlüssel"
6 Gál: "die"
7 omitted by Brahms (WoO 32 no. 21)
8 Gál: "Lavenden"
9 Gál: "Trutz! Tod, komm her, ich fürcht' dich nit!/ Trutz! komm' und tu' ein' Schnitt!"
10 Brahms, WoO 32 no. 21: "auch"
11 Gál: "ich will es erwarten, / in' himmlischen Garten"
12 Schumann: "du schön's"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Die Bernauerin  [sung text checked 1 time]
Es ritten drei Reuter zu München hinaus, Sie ritten wohl vor der Bernauerin ihr Haus, Bernauerin, bist du drinnen? Ja drinnen? Bist du darinnen, so tritt du heraus, Der Herzog ist draußen vor ihrem Haus, Mit allem seinem Hofgesinde, ja Gesinde. Sobald die Bernauerin vors Tor hinaus kam, Drei Herren gleich die Bernauerin vernahm: Bernauerin, was willst Du machen, ja machen? Ei, willst du lassen den Herzog entwegn, Oder willst du lassen dein jungfrisches Lebn Ertrinken im Donauwasser? Ja Wasser? Und als ich nicht will meinen Herzog entwegn, So will ich lassen mein jungfrisches Lebn Ertrinken im Donauwasser, ja Wasser.
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Trois cavaliers chevauchaient vers Munich", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
7. Das Lied vom eifersüchtigen Knaben  [sung text checked 1 time]
Es stehen drei Sterne am Himmel, Die geben der Lieb ihren Schein. Gott grüß euch, schönes Jungfräulein, Jungfräulein, wo bind ich mein Rösselein hin. Nimm du es, dein Rößlein, beim Zügel, beim Zaum, Binds an den Feigenbaum. Setz dich eine kleine Weil nieder, Mach mir eine kleine Kurzweil. Ich kann und mag nicht sitzen, Mag auch nicht lustig sein. Mein Herz ist mir betrübet, Feinslieb von wegen dein. Was zog er aus seiner Tasche, ein Messer, war scharf und spitz. Er stachs seiner Lieben durchs Herze, daß's rote Blut gegen ihn spritzt. Und da er es wieder heraußer zog, Von Blut war es so rot. Ach reicher Gott vom Himmel, Wie bitter wird mir der Tod. Was zog er ihr aber vom Finger, Ein rotes Goldringelein, Er warfs in fließend Wasser, Es gab einen klaren Schein! Schwimme hin, schwimme hin, Goldringelein, Bis an die tiefe See! Mein Feinslieb ist mir gestorben, Jetzt hab ich kein Feinslieb mehr. So geht's, wen ein Mädel zwei Knaben lieb hat, Tut wunderselten gut. Das haben wir beid erfahren, Was falsche Liebe tut.
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het lied van de jaloerse jongen", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La chanson du garçon jaloux", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
8. Der Baum im Odenwald  [sung text checked 1 time]
Es steht ein Baum im Odenwald, Der [hat]1 viel grüne Äst', Da bin ich wohl viel tausendmal Mit meinem Schatz gewes't! Da sitzt ein kleiner Vogel drauf, Der pfeift gar wunderschön; Ich und mein Feinslieb horchen auf, Wenn wir mit 'nander geh'n. Der Vogel sitzt in seiner Ruh Wohl auf dem höchsten Zweig, Und schauen wir dem Vogel zu, So pfeift er alsogleich. Der Vogel sitzt in seinem Nest Wohl auf dem grünen Baum. Ach, Schatz, bin ich bei dir gewes't, Oder ist [es]2 nur ein Traum? Und als ich wieder kam zu ihr, Verdorret war der Baum; Ein andrer Liebster stand bei ihr, Ja wohl, es war ein Traum! Der Baum, der steht im Odenwald, Und ich bin in der Schweiz, Da liegt der Schnee so kalt, so kalt, Das Herz es mir zerreißt!
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- from Volkslieder (Folksongs) , no title [author's text checked 1 time against a primary source]
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Commersbuch der Tübinger Hochschule, Vierte Auflage, Tübingen, Verlag von J. J. Heckenhauer, 1874, page 407.
1 Brahms: "trägt"2 Brahms: "er"
Researcher for this text: Lau Kanen [Guest Editor]
10. Die stolze Jüdin  [sung text checked 1 time]
Es war eine stolze Jüdin, Ein wunderschönes Weib, Die hatt eine schöne Tochter, Ihr Haar war schön geflochten, Zum Tanz war sie bereit. "Ach, Tochter, liebste Tochter, Das kann fürwahr nicht sein. Es wär ja eine Schande Im ganzen jüdschen Lande, Wenn du zum Tanz wollst gehn." Die Mutter tät ihr rufen, Die Tochter nahm ein' Sprung, Sie sprang wohl in die Straßen, Wo Herrn und Schreiber saßen, dem Schreiber sprang sie zu. "Ach, Schreiber, liebster Schreiber, Schreib meiner Mutter ein' Brief. Schreib mich und dich zusammen, Zusammen in Gottes Namen, Daß in ein Christin bin." Ach hübsch und feine Jüdin, Das kann fürwahr nicht sein. Du musst dich lassen taufen, Marianchen sollst du heißen, Herzallerliebste mein!
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La jueva superba", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De trotse jodin", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
11. Der Zimmergesell  [sung text checked 1 time]
1. Es war einmal ein Zimmergesell, War gar ein jung frisch Blut, Er baut dem jungen Markgraf ein Haus; Zweifle nicht, mein Schatz, mein Kind, Er baut dem jungen Markgraf ein Haus Sechshundert Laden hinaus. 2. Und als das Haus gebauet war, Legt er sich nieder und schlief, Da kam des jungen Markgrafen Weib, Zum zweiten und dritten und rief: 3. "Steh auf, steh auf, du Zimmergesell, Denn es ist an der Stund', Hast du so wohl gebauet das Haus, So küß mir meinen Mund!" 4. Ach nein, ach nein, Markgräfin fein Das wär uns beiden ein Schand und wenn's der Markgraf wohl erführ Müßt ich ja meiden das Land. 5. Und da sie Beide zusammen war'n Vermeinten, sie waren allein Da schlich eine falsche Magd daher Zum Schlüsselloch schaut sie ein. 6."Ach edler Herr, ach edler Herr, Groß Wunder dieser Stund Da küßt der junge Zimmergesell Der Gräfin ihren Mund." 7. "Und hat er geküßt meine schöne Frau Des Todes muß er sein, Ein´n Galgen soll er sich selber baun Zu Schafhausen draus am Rhein." 8. Und als der Galgen gebauet war Sechshundert Laden hinaus, Von lauter Silber und Edelstein, Steckt er darauf einen Strauß. 9. Und als die Markgräfin das vernahm, Gen Schaffhausen ritt sie schnell, Da stieg die Leiter eben hinan Der jung frisch Zimmergesell. 10. "Ihr Herrn und käm die Markgräfin Voor euer Bettchen zu stahn, Würdet ihr sie halsen und küssen, Oder würdet sie lassen gahn?" 11. Sie sprachen: Und käm die Markgräfin Vor unser bettchen gegahn, Wir wollten sie halsen und küssen Und wollten sie freundlich umfahn. 12. "Wolltet ihr sie halsen und küssen Und wolltet sie freundlich umfahn, So hat auch der jung frisch Zimmergesell So Arges nicht getan." 13. Da sprach der Markgraf selber wohl: "Wir wollen ihn leben lahn, Ist Keiner doch unter uns allen hier, Der dies nicht hätte getan." 14. Was zog er aus der Tasche heraus Wohl hundert Goldkronen rot Geh mir nur aus dem Land hinaus Findst überall dein Brot. 15. Und als er hinaus gezogen war, Da ging er üb'r die Heid', Da steht dei junge Markgräfin In ihrem schneeweissem Kleid. 16. Was zog aus ihrer Tasche schnell? Vielhundert Stücke Gold: "Nimm's hin, du schöner Junggesell, Nimm's hin zu deinem Sold." 17. "Und wenn dir Wein zu sauer ist, So trink du Malvasier, Und wenn mein Mündlein dir süßer ist, So komme wieder zu mir!"
Authorship:
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Er leefde eens een timmergezel", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
13. Heimliche Liebe  [sung text checked 1 time]
Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß Als heimliche Liebe, von der [niemand nichts nicht]1 weiß. Keine Rose, keine Nelke kann blühen so schön, Als wenn zwei verliebte [Seelen]2 so bei einander stehn. Setze du mir einen Spiegel in's [Herze]3 hinein, Damit du kannst sehen, [wie treu]4 ich es mein'!
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- from Volkslieder (Folksongs) , "Heimliche Liebe" [author's text checked 1 time against a primary source]
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Aucun feu, aucun charbon ne peut brûler aussi fort", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Eine Sammlung der besten singbaren Lieder des deutschen Volkes. Allen Freunden des Gesanges und der Geselligkeit gewidmet, Stettin, Verlag von R. Graßmann, 1856, page 66.
1 Brahms: "niemand nicht"; Hiller: "niemand nichts"2 Hiller: "Herzen"
3 Brahms: "Herz mir"
4 Brahms: "wie so treu"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
14. Altes Liebeslied  [sung text not yet checked]
Mein Herzlein tut mir gar zu weh! Das macht, weil ich in Trauren steh'. Mein Herzlein tut mir weh, gleich wenn ich dich anseh', ach soll' ich dich verlassen, das tu' ich nimmermeh'. Mein Herzlein tut mir gar zu weh! Das macht, weil ich in Sorgen geh'. Wenn ich im Garten steh', meine süße Blum' nicht seh', um eine weiße Lilie tut mir mein Herz so weh.
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mon cœur me fait trop mal !", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
15. Dauernde Liebe  [sung text checked 1 time]
Mein Schatz, ich hab es erfahren, Daß du willst scheiden von mir; Tu mir die Ursache sagen, Was ich getan hab dir? Kann dir kein Ursache sagen, weiß weder Zeit noch Stund; komm ich in fremde Lande, gar bald vergeß ich dein! Und als er kam in die Fremde, dacht er noch etliche Mal: "Muß wied'r einmal nach Hause, Muß halten mein ehrliches Wort!" Und als er wieder nach Hause kam, Feinsliebchen stand vor der Tür: "Gott grüße dich, mein Schätzchen, Sehn wir einander hier?" Was tat er ihr bald schenken? Ein schön Goldringelein. Was schenket sie ihm bald wieder? Ein schön Goldkränzelein. Womit war es gebunden? Mit lauter Liebesband. Wohl mit Jelängerjelieber, von Gottes Vaterhand.
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Amor fidel", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Blijvende liefde", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
16. Während die Trennung  [sung text checked 1 time]
Mein Schatz, [der]1 ist auf die Wanderschaft hin,
Ich weiß aber nicht, was ich so traurig bin,
Vielleicht ist er todt und liegt in guter Ruh,
Drum bring ich meine Zeit so traurig zu.
Als ich mit [meim]2 Schatz in die Kirche [wollte]3 gehn,
Viel falsche falsche Zungen [unter]4 der Thüre stehn,
Die eine redt dies, die [andere redt]5 das,
Das macht mir gar oft die Äuglein naß.
Die Disteln und die Dornen, die stechen [also]6 sehr,
Die falschen, falschen Zungen aber noch viel mehr,
Kein Feuer auf [Erden auch]7 brennet [also]8 heiß
[Als heimliche Liebe, die niemand nicht weiß]9.
Ach [herzlieber]10 Schatz, [ich bitte dich noch]11 eins,
Du wollest auch bei meinem Begräbnis seyn,
Bei meinem [Begräbnis]12 [bis]13 ins kühle Grab,
[Dieweil ich dich so treulich]14 geliebet hab.
[ ... ]
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Heimlicher Liebe Pein", appears in Des Knaben Wunderhorn, first published 1808 [author's text checked 1 time against a primary source]
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Salaisen rakkauden tuska", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder gesammelt von L. Achim v. Arnim und Clemens Brentano, Zweiter Band, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1873, pages 260-261.
Note: modernized German would change "todt" to "tot", "Thüre" to Türe", "seyn" to "sein", "gethan" to "getan".
1 omitted by Brahms, Gade, and Metzdorff. (Further changes for Metzdorff may exist not shown above.)2 Brahms, Gade, Weber: "meinem"
3 Brahms, Gade: "wollt"
4 Weber: "an"
5 Weber: "and're redet"
6 Brahms, Gade: "all so"; Weber: "so"
7 Gade: "Erden, ach"; Weber: "Erd, das"
8 Brahms: "so"
9 Gade: "Als die heimliche Liebe, die niemand nicht weiß" ; Weber: "Als heimlich stille Lieb', die niemand weiß."
10 Brahms, Gade, Weber: "herzliebster"
11 Brahms: "ich bitte noch"; Weber: "und ich bitt' dich noch"
12 Weber: "Geleit"
13 omitted by Brahms and Weber
14 Weber: "Derweil ich dich so treu"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , John Glenn Paton [Guest Editor]
17. Morgen muß ich fort von hier  [sung text checked 1 time]
Morgen muß ich [weg]1 von hier
Und muß Abschied nehmen;
O du [allerhöchste]2 Zier,
Scheiden das bringt Grämen.
Da ich dich so treu geliebt
Über alle Maßen,
Soll ich dich verlassen.
Wenn zwei gute Freunde sind,
Die einander kennen,
Sonn' und Mond bewegen sich,
Ehe sie sich trennen.
Noch viel größer ist der Schmerz,
Wenn ein treu [verliebtes]3 Herz
In die Fremde ziehet.
[ ... ]
Küsset dir ein Lüftelein
Wangen oder Hände,
Denke, daß es Seufzer sein,
Die ich zu dir sende:
Tausend schick' ich täglich aus,
Die da wehen um dein Haus,
Weil ich dein gedenke.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Lebewohl", appears in Des Knaben Wunderhorn [author's text checked 2 times against a primary source]
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Demain, je dois partir d'ici", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Domani me ne devo andare via", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Achim von Arnims Werke, dritter Band, ed. by Reinhold Steig, Leipzig: Erschienen im Insel-Verlage, 1911. Appears in Des Knaben Wunderhorn, pages 356 - 357; and confirmed with Des Knaben Wunderhorn: alte deutsche Lieder gesammelt von L. A. v. Arnim und Clemens Brentano, Drei Teile in einem Bande, ed. by Eduard Grisebach, Leipzig: Max Hesses Verlag, 1806. This edition is then re-issued from Heidelberg: bey Mohr und Zimmer, and Frankfurt am Main: J. C. B. Mohr, 1808. Appears in dritter Teil, page 670 - 671.
See also this text, that quotes the first stanza; and this text, whose first stanza resembles the fourth stanza above.
1 Brahms: "fort"2 Brahms, Silcher: "allerschönste"
3 Brahms: "geliebtes"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
18. Scheiden  [sung text checked 1 time]
Sind wir geschieden,
Und ich [muß leben]1 ohne dich,
Gib dich zufrieden,
Du bist mein [einz'ges]2 Licht.
Bleib' mir beständig,
Treu, unabwendig:
Mein letzter Tropfen Blut
Sei dir, mein Engel, gut.
Ich will indessen,
Mein Engel und mein Kind,
Dein nicht vergessen,
Du [bleibest]3 mir in dem Sinn.
Die Zeit wird's fügen,
Dass mein Vergnügen
Nach überstand'ner Pein
Wird desto größer sein.
Weht, weht, ihr Winde,
Und bringt mir einen Gruß
Von meinem schönsten Kinde,
Darum ich trauern muß.
Küßt ihr die Wangen,
Sagt mein Verlangen,
Bringt ihr die Botschaft mein:
Ich leb' und sterbe dein.
[ ... ]
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Sind wir geschieden", written c1800 [author's text not yet checked against a primary source]
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Si nous sommes séparés", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 a version of the text found online has "leb' "
2 Herzogenberg: "einzig"
3 Herzogenberg: "liegst"
4 Herzogenberg: "blüht"
Research team for this text: Claus-Christian Schuster , Thomas Jaenicke
19. Vor dem Fenster  [sung text checked 1 time]
"Soll sich der Mond nicht heller scheinen, Soll sich die Sonn' nicht früh aufgehn, So will ich diese Nacht gehn freien, Wie ich zuvor auch hab' getan." Als er wohl auf die Gasse trat, Da fing er an ein Lied und sang, Er sang aus schöner, aus heller Stimme, Daß sein fein's Lieb zum Bett aussprang. "Steh still, steh still, mein feines Lieb, Steh still, steh still und rühr dich nicht, Sonst weckst du Vater, sonst weckst du Mutter, Das ist uns beiden nicht wohlgetan." "Was frag' ich nach Vater, was frag' ich nach Mutter, Vor deinem Schlaffenster muß ich stehn, Ich will mein schönes Lieb anschauen, Um das ich muß so ferne gehn." Da standen die zwei wohl beieinander Mit ihren zarten Mündelein, Der Wächter blies wohl in sein Hörnelein, Ade, es muß geschieden sein. Ach, Scheiden, Scheiden über Scheiden, Scheiden tut meinem jungen Herzen weh, Daß ich mein schön Herzlieb muß meiden, Das vergeß' ich nimmermehr.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , from Karl Simrock's collection Die deutschen Volkslieder, Frankfurt am Main, first published 1851 [author's text not yet checked against a primary source]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
20. Ständchen  [sung text checked 1 time]
Verstohlen geht der Mond auf, Blau, blau Blümelein! Durch Silberwölkchen führt sein Lauf; Rosen im Tal, Mädel im Saal, o schönste Rosa! Er steigt die blaue Luft hindurch, Blau, blau Blümelein! Bis daß er scheint auf Löwenburg; Rosen im Tal, Mädel im Saal, o schönste Rosa! O schaue Mond durchs Fensterlein, Blau, blau Blümelein! Schön Trude lock' mit deinem Schein; Rosen im Tal, Mädel im Saal, o schönste Rosa! Und siehst du mich und siehst du sie, Blau, blau Blümelein! Zwei treu're Herzen sahst du nie; Rosen im Tal, Mädel im Saal, o schönste Rosa!
Authorship:
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Stealthily the moon rises", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Furtive, la lune se lève", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission