Spanische Liebeslieder aus dem Liederbuche v. Em. Geibel u. P. Heise , opus 4

by Friedrich August Naubert (1839 - 1897)

1. Trübe geht der Wasser Lauf [sung text not yet checked]

Trübe geht der Wasser Lauf,
Liebe Mutter,
Doch sie hellen wohl sich auf.

Wenn der Augen bange Fluth
Meiner Freuden Quell vertrübt,
Und an meinem Herzen übt
Eifersucht die ganze Wuth,
Sind es Schatten, die die Gluth
Holder Liebe scheucht zuhauf.

Trübe geht der Wasser Lauf,
Liebe Mutter,
Doch sie hellen wohl sich auf.

Oft ermatten die Gedanken,
Oft verstört ist meine Brust,
Denk' ich der vergangnen Lust,
Und wie nun die Sterne sanken,
Aber wenn im Winde schwanken
Meine Seufzer ab und auf,

Trübe geht der Wasser Lauf,
Liebe Mutter,
Doch sie hellen wohl sich auf.

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2. Dereinst, dereinst, Gedanke mein [sung text not yet checked]

Dereinst, dereinst,
[Gedanke]1 mein,
Wirst ruhig sein.

Läßt Liebesglut
Dich still nicht werden,
In kühler Erden,
Da schläfst du gut,
[Dort ohne Lieb']2
und ohne Pein
Wirst ruhig sein.

Was du im Leben
Nicht hast gefunden,
Wenn es entschwunden,
[Wird's dir]3 gegeben,
Dann ohne Wunden
[Und ohne Pein]2
Wirst ruhig sein.

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  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Liefdesverdriet", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (David K. Smythe) , "One day, o my mind", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chagrin d'amour", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Desgosto de amor", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

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1 Schumann: "O Gedanke"
2 omitted by Schumann
3 Schumann, Wolf: "Wird dir's

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3. Klinge, klinge mein Pandero [sung text not yet checked]

Klinge, klinge, mein Pandero,
Doch an andres denkt mein Herz.
 
Wenn du, muntres Ding, verständest
Meine Qual und sie empfändest,
Jeder Ton, den du entsendest,
Würde klagen meinen Schmerz.
 
Bei des Tanzes Drehn und Neigen
Schlag' ich wild den Takt zum Reigen,
Daß nur die Gedanken schweigen,
Die mich mahnen an den Schmerz.
 
Ach, ihr Herrn, dann will im Schwingen
Oftmals mir die Brust zerspringen,
Und zum Angstschrei wird mein Singen,
Denn an andres denkt mein Herz.

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  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with Volkslieder und Romanzen der Spanier im Versmasse des Originals verdeutscht durch Emanuel Geibel, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1843, page 26


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4. Von den Rosen komm' ich [sung text not yet checked]

[Von dem Rosenbusch, o Mutter,
Von den Rosen komm ich.]1

An den Ufern jenes Wassers
Sah ich Rosen stehn in Knospen;
Von den Rosen komm ich.

An den Ufern jenes Flusses
Sah ich Rosen stehn in Blüthe;
Von den Rosen komm' ich.

Sah die Rosen stehn in Blüthe, 
Brach mit Seufzen mir die Rosen ;
Von dem Rosenbusch, o Mutter, 
Von den Rosen komm' ich.

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1 omitted by Bruch.

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5. Murmelndes Lüftchen, Blüthenwind [sung text not yet checked]

Murmelndes Lüftchen, Blütenwind,
Der die schöne Welt durchwandelt,
Sing' ein Lied mit den Blätter der Ulme,
Denn es schläft mein süßes Kind.

Heute sollst du, sanfter West,
Schlummer über die ergiessen,
Die mich Frieden nicht geniessen,
Die mein Leid nicht schlafen lässt.
Wiege sie mir ein gelind,
Lüftchen, das die Welt durchwandelt,
Sing' ein Lied mit den Blätter der Ulme,
Denn es schläft mein süßes Kind.

Schweifest zwischen grünen Zweigen,
Lustig murmelnd von den Wonnen,
Die mir alle nun zerronnen,
Von dem Leid, das heut mich eigen.
Kühler, sanfter, plaudernder Wind,
Der die schöne Welt durchwandelt,
Sing' ein Lied mit den [Blätter]1 der Ulme,
Denn es schläft mein süßes Kind.

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  • ENG English (John Glenn Paton) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission

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Confirmed with Spanisches Liederbuch von Emanuel Geibel und Paul Heyse, Dritte Auflage, Stuttgart und Berlin: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1904, page 31.

1 Dietrich, Jensen: "Blättern"

Research team for this text: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor] , Andrew Schneider [Guest Editor]

6. Es rauben Gedanken den Schlaf mir [sung text not yet checked]

Es rauben Gedanken
Den Schlaf mir, o Mutter,
Kommen und wecken mich,
Kommen und [gehn]1!

Trauergedanken
Von Freudentagen;
Aufdämmern die Plagen,
Die Freuden versanken.
Die Träume jagen
Vorüber, o Mutter,
Kommen und wecken mich,
Kommen und [gehn]1.

Es wird mein Bette
Dem Kampf zur Wiege,
Dem bösen Kriege
Zur friedlosen Stätte,
Von Schatten ich liege
[Geängstet]2, o Mutter,
Kommen und wecken mich,
Kommen und [gehn]1!

Stets mir im Blicke
Die Thränen beben,
[Beweinen]3 mein Streben
Nach falschem Glücke.
Bald sterben, bald leben
Meine Qualen, o Mutter,
Kommen und wecken mich,
Kommen und [gehn]1!

O Traum der Lust,
[Bei]4 dessen Scheiden
Erwacht das Leiden
Der wunden Brust!
Ins Leben schneiden
Die Qualen, o Mutter,
Kommen und wecken mich,
Kommen und [gehn]1!

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  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission

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Confirmed with Emanuel Geibel and Paul Heyse, Spanisches Liederbuch, Berlin: Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1852, pages 40-41.

1 Smyth: "gehen"
2 Smyth: "Beängstigt"
3 Smyth: "Weinen"
4 Smyth: "Nach"

Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]

7. Alle gingen, Herz, zur Ruh [sung text not yet checked]

Alle gingen, Herz, zur Ruh,
alle schlafen, nur nicht du.
Denn der hoffnungslose Kummer
scheucht von deinem Bett den Schlummer,
und dein Sinnen schweift in stummer 
Sorge seiner Liebe zu.

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  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "In de nacht", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Trova ogni cosa, mio cuore, riposo", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
  • POR Portuguese (Português) (Ana Vargas) , "Todos dormem, coração", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: John Glenn Paton [Guest Editor]

8. Bedeckt mich mit Blumen [sung text not yet checked]

Bedeckt mich mit Blumen,
Ich sterbe vor Liebe.
Daß die Luft mit leisem Wehen
nicht den süßen Duft [mir]1 entführe,
    Bedeckt mich!
[Ist ja alles doch dasselbe, 
Liebesodem oder Düfte 
    Von Blumen.]2
Von Jasmin und weißen Lilien
sollt ihr hier mein Grab bereiten,
    Ich sterbe. 
Und befragt ihr mich: Woran?
sag' ich: Unter süßen Qualen
    Vor Liebe.

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  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Duet 'Bedek mij met bloemen'", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Sharon Krebs) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English [singable] (Constance Bache) , "O'erstrew me with flowers"
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Couvre moi de fleurs, je meurs", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Ricopritemi di fiori", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
  • SPA Spanish (Español) (Abel Alamillo Fernández) , "Cubridme con flores", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission

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1 omitted by Rubinstein
2 omitted by Schumann.

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

9. Tief im Herzen trag' ich Pein [sung text not yet checked]

Tief im Herzen trag' ich Pein,
Muß nach außen stille sein.
 
Den geliebten Schmerz verhehle
Tief ich vor der Welt Gesicht;
Und es fühlt ihn nur die Seele,
Denn der Leib verdient ihn nicht.
Wie der Funke frei und licht
Sich verbirgt im Kieselstein,
Trag' ich innen tief die Pein.

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  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Diep van binnen lijd ik pijn", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Sharon Krebs) , "Deep within my heart I harbour anguish", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La souffrance est au fond de mon cœur", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with Volkslieder und Romanzen der Spanier im Versmasse des Originals verdeutscht durch Emanuel Geibel, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1843, page 6


Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]

10. Nelken wind' ich und Jasmin [sung text not yet checked]

Nelken wind' ich und Jasmin,
Und es denkt mein Herz an ihn.
 
Nelken all', ihr flammenroten,
Die der Morgen mir beschert,
Zu ihm send' ich euch als Boten
Jener Glut, die mich verzehrt;
Und ihr weißen Blüten wert,
Sanft mit Düften grüßet ihn,
Sagt ihm, daß ich bleich vor Sehnen,
Daß ich auf ihn harr' in Tränen --
[Nelken wind' ich und Jasmin.]1
 
Tausend Blumen, tauumflossen,
Find' ich neu im Tal erwacht;
[Alle sind]1 erst heut' entsprossen;
Aber hin ist ihre Pracht,
Wenn der nächste Morgen lacht.
Sprich, du duftiger Jasmin,
Sprecht, ihr flammenroten Nelken,
Kann so schnell auch Liebe welken?
Ach, es denkt mein Herz an ihn!3

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  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Boodschap", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Message", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission

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1Schumann here repeats the second line of the poem, "Und es denkt mein Herz an ihn."
2 Gade: "sind alle"
3Schumann here inserts a repetition the first two lines.

Research team for this text: Auditorium du Louvre , Sharon Krebs [Guest Editor]

11. Und schläfst du, mein Mädchen [sung text not yet checked]

Und schläfst du, mein Mädchen,
Auf, öffne du mir;
Denn die Stund' ist gekommen,
Da wir wandern von hier.

Und bist ohne Sohlen,
Leg' keine dir an;
Durch reisende Wasser
Geht unsere Bahn.

Durch die tief tiefen Wasser
Des Guadalquivir;
Denn die Stund' ist gekommen,
Da wir wandern von hier.1

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  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Intermezzo", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (David K. Smythe) , "And are you sleeping, my girl?", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Intermezzo", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

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1 Schumann and Wolf here repeat the line "Auf, öffne du mir!"

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12. Ach, so stolz ist allezeit [sung text not yet checked]

Ach, so stolz ist allezeit
Lieb' auf ihren bittern Schmerz,
Daß zum Wahnsinn bringt das Herz
Seligkeit,
Die erblüht aus solchem Leid.

Denn so zärtlich hegt die Seele
Diese Qual, drin sie muß schweben,
Daß voll Eifersucht das Leben
Sinnt, wie es hinweg sich stehle;
Ist zu scheiden schon bereit:
Doch Euch kümmert nicht sein Schmerz,
Und zum Wahnsinn bringt das Herz
Seligkeit,
Die erblüht aus solchem Leid.

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13. Mutter, ich hab' zwei Aeugelein [sung text not yet checked]

Mutter, ich Hab' zwei Äugelein,
Schön und heiter und blau, gesehen.
Ach, um sie muß ich vergehen,
Und die Augen spotten mein!

Zauber liegt in diesen Augen,
Alles wandelt ihre Schau;
Und ich mußt' aus Himmelblau
Eifersucht der Hölle saugen.
Sah in ihrem lichten Schein
So mein Leben, wie mein Sterben;
Ach, um sie muß ich verderben,
Und die Augen spotten mein!

Sagt, wer hätt' es je gedacht,
Daß die Augen trüglich sind?
Doch -- wer nicht vor Liebe blind,
O wer hätt' es nicht gedacht?
Ich verlor mich ganz darein,
Muß auch dort mich wiederfinden.
Ach, das Leben fühl' ich schwinden,
Und die Augen spotten mein!

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14. Lass die Fluren tiefer grünen [sung text not yet checked]

Laß die Fluren [tiefer grünen]1,
Glücklicher Tormes.
Denn mein Liebchen nahet,
Blumen zu pflücken.

Zwischen grünen Auen
Und dem Blütenwalde
Mögen Lilj' und Nelke
Deine Felder zieren,
Und mit bunten Farben
Sie sticken zum [Teppich]2,
Denn mein Liebchen nahet,
Blumen zu pflücken.

Und das Frühroth streue
Perlen aus der Höhe,
Daß den weichen Rasen
Sie funkelnd verbrämen,
Und die Sonne hemme
Neidisch ihren Wagen,
Denn mein Liebchen nahet,
Blumen zu pflücken.

Und wonniglich gaukle
Die Luft mit den Halmen,
Und im grünen Laube
Mögen Nachtigallen
Mit den süßen Stimmen
Den Morgen begrüßen,
Denn mein Liebchen nahet,
Blumen zu pflücken.

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1 Bruch: "sanfter rauschen"
2 Bruch: "Wogen"

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15. Wohl mit Seufzern ruf' ich [sung text not yet checked]

Wohl mit Seufzern ruf' ich
Mein verlornes Glück,
Aber die Galeeren
Rudern davon.

Wie das Meer, o Mutter,
Vor den Rudern bricht.
Scheiden die Galeeren,
Scheidet all mein Glück.
Ach, und wie ich rufe,
Fliehn sie doppelt schnell!
Wer auch mag sie halten,
Wenn der Wind sie treibt?
Flügelt sie doch selber
Meiner Seufzer Hauch,
Die ich doch nur sende
Sie zurückzuziehn.

Ach, ihr Fliehn, ihr Bleiben,
Alles ist nur Zwang,
Und es schmerzt das Scheiden,
Und das Bleiben schmerzt!

Wohl mit Seufzern ruf' ich
Mein verlornes Glück,
Aber die Galeeren
Rudern davon.

Wer mag anvertrauen
Häusern, die entflieh«,
Eine treue Liebe,
Die so fest besteht?
Wenn so leicht sie stiegen,
Sprecht, wo ruhn sie aus?
Denn wer also eilet,
Strauchelt gar zu leicht.
Die krystallnen Wogen
Trifft der Nuderschlag,
Und bei jedem Schlage
Aendert sich das Meer.
Ach, das Meer ist treulos,
Treulos ist der Wind;
Einzig meine Seufzer
Bleiben ewig gleich.

Wohl mit Seufzern ruf' ich
Mein verlornes Glück,
Aber die Galeeren
Rudern davon! 

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16. Wandern geht mein Liebster [sung text not yet checked]

Wandern geht mein [Liebster]1,
Läßt mich hier mit meinem Schmerz.
Sterben werd' ich, Mutter,
Weil so jung und treu mein Herz.

Die Pein schon gelitten,
Wenn kalt er grüßte,
Die kaum ihn küßte,
Als um Flehen und Bitten,
Der ins Herz er geschnitten,
Nur ein Stündlein zu warten,
O wie trag ich den harten
Unsäglichen Schmerz!
Sterben werd' ich, Mutter,
Weil so jung und treu mein Herz.

Mich froh zu zeigen,
Wohl thu' ich mir Zwang;
Doch Sehnsucht bang
Läßt sich nicht schweigen.
Und stell' ich mich krank:
Auf der Stirn mir geschrieben
Steht all mein Lieben,
Steht all mein Schmerz.
Sterben werd' ich, Mutter,
Weil so jung und treu mein Herz!

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1 Heuberger: "Liebchen"; further changes may exist not noted above.

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17. Wohl aus hartem Felsgestein [sung text not yet checked]

Wohl aus hartem Felsgestein
Sind geschaffen unsre Herzen,
Meins, das aushält so viel Schmerzen,
Deins, das kalt bei meiner Pein.

Denn, wenn sie von Stein nicht wären,
Wären längst gestorben wir,
Du aus Mitleid schon mit mir,
Ich vor Qual und vor Begehren.
Doch hartnäckig bei uns Zwei'n
Bleibt das Leben in den Herzen,
Meins erduldend tausend Schmerzen,
Deines kalt bei meiner Pein.

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18. Hoch, hoch sind die Berge [sung text not yet checked]

Hoch, hoch sind die Berge,
Und steil ist ihr Pfad;
Die Brunnen sprüh'n Wasser
Und rieseln ins Kraut.

O Mutter, o Mutter,
[Schön]1 Mütterlein du!
Dort, dort in die Berge,
Mit den Gipfeln so stolz
Da ging eines Morgens
Mein süßester Freund.
Wohl rief ich zurück ihn
Mit Zeichen und Wort,
Wohl winkt' ich mit allen
Fünf Fingern zurück --
[Die Brunnen sprüh'n Wasser
Und rieseln ins Kraut.]2

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  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lied 'Hoog, hoog zijn de bergen'", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Hautes, hautes sont les montagnes", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

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1 Schumann: "Lieb"
2 Schumann instead here repeats "Wohl rief ich zurück ihn/ mit Zeichen und Wort."
Researcher for this text: Auditorium du Louvre

19. Wann erscheint der Morgen [sung text not yet checked]

Wann, wann erscheint der Morgen,
Wann denn, [wann denn, wann denn]1,
Der mein Leben [löset]2
    Aus diesen Banden!

    Ihr Augen, vom Leide 
    So trübe, so trübe!
Saht nur Qual für Liebe,
Saht nicht Eine Freude;
Saht nur [Wund']3 auf Wunde,
Schmerz auf Schmerz mir geben,
Und im langen Leben
Keine frohe Stunde.
Wenn es endlich doch,
Endlich doch geschähe,
Daß ich säh' die Stunde,
Wo ich nimmer sähe!

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  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

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Confirmed with Spanisches Liederbuch von Emanuel Geibel und Paul Heyse, Dritte Auflage, Stuttgart und Berlin: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1904, page 111.

1 Schumann: "wann denn"
2 Schumann: "löst"
3 Schumann: "Wunde"

Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]

20. Wenn ich in der Fremde sterbe [sung text not yet checked]

Wenn ich in der Fremde sterbe,
Und mich graben Fremde ein.
Wer wird um mich traurig sein?

Hauch' ich aus die müde Seele
In Verbannung und alleine,
Nicht verdienen meine Fehle,
Daß man klage, daß man weine.
Denn ich wußte, was ich wähle,
Und die ganze Schuld ist mein;
Wer wird um mich traurig sein?

Spät erst kommt zu dir die Kunde,
Liebste, spät erst kannst du trauern.
Ich bin nah der letzten Stunde,
Und nicht lang mehr wird es dauern.
Ach, in meinen Todcsschauern,
Wenn du scrn bist meiner Pein --
Wer wird um mich traurig sein? 

Authorship:

Based on:

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]